Aus den Kieler Nachrichten vom 28.04.2006:
Schwenker:
Verständnis
für Brand
Kiel - Neun Monate vor der Handball-Weltmeisterschaft
im eigenen Land schlägt die ungewohnt harte Kritik
von Bundestrainer Heiner Brand an seinen Spielern
Pascal Hens (HSV Hamburg) und
Christian Zeitz (THW Kiel)
weiter hohe Wellen.
Er habe beim Vier-Länderturnier in Paris die
notwendige Einsatzbereitschaft und entsprechendes
Engagement gerade bei diesen Spielern vermisst,
bestätigte Brand gestern in einem Gespräch
gegenüber den KN ein weiteres Mal. "
Christian
und Pascal sind besonders gefordert und
zugleich Orientierungshilfe für die
jüngeren Spieler." Brand, der seine
Spieler gewöhnlich nur intern kritisiert,
sagte weiter, dass er mit seinen Worten habe
aufrütteln wollen. "Alle reden in Deutschland
von der größten WM aller Zeiten mit den besten
Hallen und den besten Fans", entrüstet sich der
Bundestrainer. Um der großen Euphorie gerecht zu
werden, benötige er aber auch eine WM-taugliche
Mannschaft. "Und die habe ich in Paris nicht gesehen."
THW-Manager Uwe Schwenker
zeigte Verständnis für Brands Haltung. "Das ist in
Ordnung, Heiner muss auch mal laut werden und darf
die Jungs nicht nur in Watte packen." Allerdings
nahm Schwenker auch seinen
Spieler in Schutz. Christian Zeitz
sei ein besonderer Handballer, der entsprechend
seiner Fähigkeiten und seines Wesens behandelt
werden müsse, so Schwenker.
In Kiel habe man täglich mit ihm zu tun, daher
kenne man ihn gut. "Christian
ist introvertiert, kann der Mannschaft auf dem
Spielfeld weiterhelfen, ist aber außerhalb des
Parketts kein Typ, der Verantwortung übernehmen will
und kann." Zeitz, so
Schwenker weiter, "muss man
nehmen wie er ist. Wir können ihn super gebrauchen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.04.2006)