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29.04.2006 Interview

Zebra: Henning Fritz auf dem beschwerlichen Weg zurück zu alter Weltklasse-Form

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Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Henning Fritz sucht nach Perfektion
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Nachdem es in der Hinrunde beim THW Kiel für Henning Fritz nicht so lief, wie es sich der Welthandballer des letzten Jahres und auch noch viele andere erwünscht hatten, steigerte sich Fritz während der Europameisterschaft in der Schweiz für die deutsche Nationalmannschaft wieder zu einem "sicheren Rückhalt".
Die herbe Pleite der DHB-Auswahl beim "Turnier der Legenden" über Ostern in Paris passt da irgendwie ins Bild - Formschwankungen. Doch in einer aus der Not heraus geborenen Rumpftruppe war auch Fritz im Tor machtlos. Der 32-jährige Keeper arbeitet trotzdem eifrig an seiner Rückkehr zur alten Form, tut sich im Bundesliga-Alltag bisweilen allerdings noch schwer.

Die Saison 2004/2005 war "seine" Saison. Von Auszeichnungen, Ehrungen und Titel überhäuft ging es in die Vorbereitung. Doch schnell merkte Fritz, dass es nicht so weiter gehen würde, wie es aufgehört hatte. Die Medien nannten ihn schon "den Hexer, der nicht mehr hext" oder es war die Rede vom "erloschenen Vulkan". "Ich hatte mit starken gesundheitlichen Problemen zu kämpfen", erinnert sich Fritz, "dass es sich dabei um Rückenbeschwerden handelte, die mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränkten, stellte sich erst später heraus. Ich war einfach die ganze erste Saisonhälfte nicht hundertprozentig fit."

Aber als selbst ernannter "Perfektionist und unglaublich ehrgeiziger Mensch" steckte die deutsche Nummer Eins der vergangenen Jahre den Kopf nicht in den Sand, sondern arbeitete kontinuierlich und nach außen hin besonnen weiter. In dieser Zeit bekam er aber nicht nur Kritik von den Medien, vielmehr konnte er auf die Unterstützung seiner Mannschaft und seiner Trainer zählen. Für Nationalmannschaftscoach Heiner Brand blieb er immer "die Nummer eins" auch wenn "er in der ersten Saisonhälfte sicher in einer Krise war, hatte ich nie Bedenken, dass Henning wieder nach oben kommt." Zumal für Brand klar war: "Ich werde ihn unterstützen, dass er seine Form findet. So wie es Noka in Kiel auch macht."

Für Henning Fritz kam die Europameisterschaft zum richtigen Zeitpunkt. Im Gegensatz zu seiner Position beim THW Kiel, wo zur Zeit zumeist Mattias Andersson den Kasten des Deutschen Meisters überragend hütet, kam Fritz bei der Nationalmannschaft zu einer Menge Spielpraxis und konnte des Öfteren an seine Leistung der letzten Saison anknüpfen. "Mit Sicherheit hat mir die EM Selbstvertrauen gegeben und es tat gut, so viel zu spielen und langsam Schritte nach vorn zu machen", so der Torhüter. Sieben Spiele, sieben Einsätze und dabei 67 Paraden bei 205 Torwürfen - das konnte sich sehen lassen.

Freunde und Teampartner: Mattias Andersson und Henning Fritz
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Trotz ansteigender Form - beim ersten Rückrundenspiel war "Fritze" nicht einmal mehr "nur" ein Bankdrücker, nein er lag mit einer schweren Grippe vor der Halle im Mannschaftsbus und bekam von der Niederlage gegen Minden gar nichts mit. Vielleicht war es auch besser so; sein Freund und Mannschaftskollege Mattias Andersson musste ganz alleine den Kasten der Kieler bewachen. An ihm war das 30:32 auch nicht festzumachen, doch der Schwede vermisste seinen Partner zwischen den Pfosten. "Als einziger Torwart im Kader zu stehen war für mich ein ungewöhnliches Gefühl. Hätte ich mich verletzt, hätte man sich etwas überlegen müssen".

Für Henning Fritz gibt es für die Rückrunde ein klares Ziel. "Ich möchte in den nächsten Spielen zu meiner alten Form zurückfinden und das Team dadurch noch mehr unterstützen. Mattias macht seinen Job wirklich gut, doch er kann nicht eine Saison fast ganz alleine spielen. Es stehen so viele Spiele an, da muss die Belastung auf mehreren Schultern verteilt sein." In großen Spielen wuchs Fritz schon immer über sich hinaus.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")


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