Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2006:
Hammarby - Not macht erfinderisch: Weil der Wilhelmshavener HV mitten im Abstiegskampf
nun auch noch auf den verletzten Nationalspieler Jan-Henrik Behrends (Mittelfußbruch)
verzichten muss, erinnerte sich der Tabellen-15. an einen großen Namen der
Handball-Bundesliga. Linkshänder, lange Haare, 358-facher Nationalspieler Schwedens -
Staffan Olsson.
Die Niedersachsen wollten den 42-Jährigen, der mit dem THW Kiel viermal deutscher Meister
wurde, für die letzten fünf Saisonspiele verpflichten. Obwohl das Angebot angeblich
lukrativ gewesen sein soll, sagte
Olsson gestern ab. "Dass
Wilhelmshaven angefragt hat, ehrt mich sehr. Aber das Gefühl stimmt einfach nicht." Er
hätte zwar zuletzt wieder ein bisschen trainiert, aber seit einem Jahr kein Handball mehr
gespielt. "Wäre Kiel in Not gewesen, hätte ich mir ernsthaft Gedanken gemacht", meinte
Olsson, der seinem Ex-Trainer
Noka Serdarusic versprechen musste, nicht schon gegen den THW
Kiel im Trikot der Wilhelmshavener zu spielen.
Am Sonnabend hatte der zweimalige
Weltmeister allerdings bereits einen Termin: Als Trainer des Kultklubs Hammarby IF wurde
Olsson vor 13 000 Zuschauern im Göteborger Scandinavium durch
einen 34:31-Sieg gegen den haushohen Favoriten IK Sävehof schwedischer Meister. "Das war
ein historischer Erfolg", meinte Olsson, der mit seiner
Mannschaft gestern Abend in Stockholm ausgelassen gefeiert wurde. Seit mehr als 30 Jahren
stellte mit Hammarby erstmals wieder ein Klub aus Stockholm den Meister.
Ein Wiedersehen mit Kiel will Olsson bereits am Mittwoch am
Rande des Bundesligaspiels gegen Pfullingen feiern. "Wenn alles klappt, bin ich dabei."
Als Zuschauer.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2006)