Aus den Kieler Nachrichten vom 23.06.2006:
Neunmal griff der THW vergeblich nach der Champions-League-Trophäe. Jetzt macht
der Rekordmeister wirklich Ernst beim Kampf um die europäische Handball-Krone.
Mit
Thierry Omeyer kommt ein Torhüter, der europaweit
Spitze ist. Weil der Franzose aus einem Vertrag herausgekauft werden musste,
plünderten die Verantwortlichen des Rekordmeisters ihr Sparschwein. Zahlen nennt
Manager
Uwe Schwenker nicht, aber es gilt als sicher,
dass dieser Transfer die bisher größte finanzielle Anstrengung in der
Vereinsgeschichte erforderlich machte.
Erfolge kaufen geht nicht, aber man kann investieren, um jene Voraussetzungen zu
schaffen, die zum Gelingen eines großen Zieles beitragen könnten. Das hat der THW
getan. Mit der Meistermannschaft 2006 hatte Trainer
Noka Serdarusic bereits einen Kader beisammen, der
höchsten Ansprüchen genügt. Die Neuzugänge
Lars Krogh Jeppesen
und
Dominik Klein versprechen weitere Pluspunkte. Nie gab es
einen stärkeren THW. Einziger Risikofaktor blieb das Torhütergespann.
Henning Fritz und
Mattias Andersson
waren als Duo jahrelang die Nummer eins im Lande. Formkrisen und Verletzungsanfälligkeit
haben der THW-Torwand zuletzt Risse beigefügt. Weil der THW keine Zeit mehr verstreichen
lassen will, wird dem Duo jetzt keine Ergänzung zur Seite, sondern ein Nummer-Eins-Mann
vor die Nase gesetzt. Möglich, dass alle drei Torhüter ihre Einsatzzeiten erhalten,
möglich ist aber auch, dass es zur Trennung von einem Spieler kommt. Sentimentalitäten
lässt das Profigeschäft nicht zu. Viele werden das bedauern, aber der Erfolg hat
bekanntlich immer Recht.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.06.2006)