09.07.2006 | Mannschaft |
Magnus Wislander
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Mein Coop |
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Mit dem gebräuchlichen "Tack för maten" bedanken wir uns für das schmackhafte Essen und sehen uns noch etwas im Haus um. Auch hier begegnen uns viele Erinnerungsstücke. Etwa das große Zebra-Gemälde im Treppenhaus oder die vielen Urkunden für besondere Auszeichnungen. Besonders stolz ist "Max" auf die Original-Meisterschale, die der THW 2002 in seinem letzten aktiven Jahr dort gewann. Er durfte sie als Abschiedsgeschenk behalten. Diese Ehre ist noch keinem Spieler zu Teil geworden. Jetzt hängt sie in seinem kleinen Arbeitszimmer.
Magnus Wislander bei der Arbeit.
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Er hat mit seinem "proletarischen" Beruf überhaupt keine Probleme, höchstens manchmal mit dem frühen Aufstehen. Diese Bodenständigkeit hat ihn auch früher immer ausgezeichnet. Extrawürste oder Sonderbehandlung gibt es bei allem Respekt für das bisher geleistete in Schweden auch für Handball-Legenden nicht, weder in der Familie noch am Arbeitsplatz. Wenn er beispielsweise mit seinem Team auf langen Auswärtsfahrten nach Stockholm oder in andere Städte oft bis in die frühen Morgenstunden unterwegs ist, wird er von seinem Arbeitgeber keinesfalls dafür freigestellt. Trotzdem ist er mit seinem Leben zufrieden. Das merkt man ihm jederzeit an. Lagom sagen die Schweden dazu: Genau richtig - nicht zu viel und nicht zu wenig.
In diesem Moment wird es in der Küche etwas unruhig. Der Geburtstagskuchen im Backofen gerät in Bewegung - leider aber nicht nach oben, sondern erstaunlicherweise nach unten: Der noch flüssige Teig quillt aus unerfindlichen Gründen unter der Springform hindurch und tropft in großen Blasen auf das Backblech eine Etage tiefer. "Max" findet das ziemlich witzig und grinst, als wenn er einem gegnerischen Torwart gerade wieder eines seiner berühmten "Schweden-Eier" ins Netz gelegt hat. "Jetzt gibt es eben einen großen und einen kleinen Kuchen."
Am nächsten Morgen treffen wir ihn noch kurz auf seiner Zustelltour. Heute ist er mit dem Wagen unterwegs. Uns fällt auf, dass der gelbe Kastenwagen das Lenkrad auf der rechten Seite hat - mit Grund: Dann kann man die Briefe gleich direkt von Autofenster aus in die Briefkästen einwerfen, die sich in Schweden häufig direkt an der Straße befinden. Das spart eine Menge Zeit. Wir gönnen "Max" für heute diese kleine Bequemlichkeit, denn vielleicht muss er morgen schon wieder sein schwächelndes Postmofa den Berg hoch schieben.
(von Bernd Christoph, aus dem Coop-Magazin "Mein Coop")
Das Coop-Magazin "Mein Coop" ist in allen Sky- und Wandmakermärkten sowie in den Plaza-Warenhäusern kostenlos erhältlich.
Lesen Sie auch das Interview mit Magnus Wislander.
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