17.07.2006 | Vorbereitung |
Der Rest der Zebra-Herde trudelte am frühen Nachmittag ein. Mattias Andersson und Ehefrau Anna mit einem ziemlich neuen Kinderwagen: Seit Ende Juni ist Nachwuchs im Hause des THW-Torhüters. Elis heißt der junge Schwede, der in Kiel zur Welt kam. "Er bestimmt jetzt unseren Lebensrhythmus", sagte der stolze Papa.
Trainer Noka Serdarusic wählte einen sonnenbeschirmten Tisch ganz am Rande der Gesellschaft. Absichtlich? Jedenfalls hatte er seine Spieler von diesem Platz aus gut im Blick, unbemerkt. "Sie machen durchweg einen prima Eindruck", bemerkte Serdarusic sehr zufrieden. "Alle sind schlank, alle haben in ihrem Urlaub gut gearbeitet." Kiels Trainer verbrachte die Handballpause hauptsächlich in seinem ehemaligen Heimatland Kroatien und in Bosnien-Herzegowina. "Schön war es nicht immer", erzählte er. Die Hitze habe ihm und seiner Frau extrem zugesetzt. 60 Grad und mehr habe er in Mostar erleben müssen, "40 Grad waren schon erholsam."
Erholung hat auch Klaus-Dieter Petersen nötig. Kiels Co-Trainer, der auch für die deutsche Jugendnationalmannschaft zuständig ist, hat nach einer Hüftoperation gerade erst die Gehhilfen weggelegt. Eine Arthrose in der linken Hüfte hätte eine Operation unumgänglich gemacht. "Es ging nicht mehr", sagte "Pitti". Vier Tage lag er im Krankenhaus, danach folgten Reha-Maßnahmen. Jetzt ist er auf dem Wege der Besserung. "In vier bis sechs Wochen", so Petersen, "bin ich restlos fit."
Krogh Jeppesen erreichte Hohwacht gestern fast auf direktem Weg aus Kopenhagen. Er sei erst am frühen Morgen losgefahren, sagte der Däne und begrüßte seine künftigen Mitspieler: braungebrannt mit guter Laune. Er freue sich auf den THW und die Bundesliga, betonte der ehemalige Flensburger. "Die Zeit beim FC Barcelona hat mich zwar menschlich weitergebracht, ich habe eine neue Sprache und eine andere Kultur kennen gelernt." Aber die Lust am Handball sei in Spanien in den Keller gewandert. "Wenn du zur Arbeit gehst", sinnierte der 27-Jährige, "dann musst du auch Spaß haben." Richtig auf die Tube drücken kann Jeppesen allerdings noch nicht. Eine Schulterverletzung, die er aus Barcelona mitgebracht hat, macht ihm weiter zu schaffen. "Bisher habe ich mich nur mit Laufen fit gehalten, die Schulter wird aber ständig besser." Gelegenheit für den ersten ernsthaften Belastungstest gibt es heute: Trainingsbeginn um 17 Uhr auf dem Sportplatz in Felde.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.07.2006)
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