Aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2006:
Aalborg - Dänemarks Handball-Nationaltrainer Ulrik Wilbek besuchte den
"
Spar Nord Cup", um seine Auswahlspieler zu sehen.
Da Meister Kolding nur mit einer B-Mannschaft anreiste und
Lars Krogh Jeppesen verletzt in Kiel blieb, konnte
sich der 48-Jährige während des Finales intensiv mit dem THW Kiel beschäftigen.
- Kieler Nachrichten:
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Wie hat Ihnen der THW gefallen?
- Ulrik Wilbek:
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Sehr gut. Sie haben in den ersten Minuten gegen Altea ihre Klasse gezeigt. Mit
Omeyer, Jeppesen und
Klein haben sie jetzt eine Mannschaft, die neben
Ciudad Real zur besten der Welt zählt. Besonders hat mir
Dominik Klein gefallen, ein sehr großes Talent.
- Kieler Nachrichten:
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Was zeichnet Ihrer Meinung nach den THW aus?
- Ulrik Wilbek:
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Die Kieler haben ein sehr starkes Aufbauspiel. Stefan Lövgren
ist immer noch phänomenal, seine Anspiele an den Kreis phantastisch. Außerdem passen
Nikola Karabatic und er gut zusammen. Das ergänzt sich. Da
Viktor Szilagyi und Jeppesen
verletzt fehlen, hat der THW aber nur zwei Rechtshänder im Rückraum. Die Belastung für
die beiden ist sehr hoch. Das ist das einzige Problem, das ich bei Kiel im Moment sehe.
- Kieler Nachrichten:
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Wie beurteilen Sie die Situation im rechten Rückraum?
- Ulrik Wilbek:
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Kim Andersson hat einen großen Schritt gemacht und sich zu
einem kompletten Handballer entwickelt. Im Angriff hat er mir schon immer gefallen. Jetzt
scheint er auch in der Abwehr seinen Mann zu stehen. Dass er so stark spielt, könnte der
Grund dafür sein, dass es bei Christian Zeitz im Moment nicht
rund läuft.
- Kieler Nachrichten:
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Mit Thierry Omeyer, Henning Fritz
und Mattias Andersson hat der THW drei Torhüter der
Extraklasse. Was würden Sie an der Stelle Ihres Trainerkollegen
Noka Serdarusic machen?
- Ulrik Wilbek:
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Es ist richtig, nur mit zwei Torleuten zu spielen. Das würde ich auch machen. Wenn
Fritz wieder die Form findet, die er einmal hatte, dann
ist er neben Omeyer der beste Torhüter der Bundesliga.
Dann wird es schwer für Andersson, der zwar auch ein
sehr guter Torhüter ist. Aber dieses hohe Niveau hat er nicht.
- Kieler Nachrichten:
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Wie sehen Sie die Situation von Lars Krogh Jeppesen?
- Ulrik Wilbek:
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Die jüngsten Terminprobleme sind ausgeräumt. Wir treffen uns am 6. September in Kiel
und sprechen die ganze Saison genau ab. Schade für Lars, dass er verletzt ist. Das
ist eine schwierige Situation für ihn. Der Wechsel nach Kiel war dennoch richtig. Der
Verein will, dass er sich auskuriert und erst dann spielt. Das war in Barcelona anders.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2006)