Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2006:
Kiel - Mit dem THW Kiel feierte
Nenad Perunicic
zwischen 1997 und 2001 drei deutsche Meisterschaften.
Es folgte der Wechsel mit juristischem Streit zum
Ligakonkurrenten SC Magdeburg. Dort verletzte sich
der heute 35-Jährige schwer an der Schulter und
startete fortan eine Odyssee über Wallau und Katar,
die 2005 vorläufig beim ungarischen Klub Pick Szeged
endete. Am Sonnabend kehrte der Montenegriner
überraschend als Teammitglied des FC Barcelona
in die Ostseehalle zurück und wurde stürmisch begrüßt. Die KN sprachen mit
Nenad Perunicic.
- Kieler Nachrichten:
-
Mit welchen Empfindungen sind Sie nach Kiel zurückgekehrt?
- Nenad Perunicic:
-
Das war etwas ganz Besonderes. Hier habe ich vier wunderbare
Jahre erlebt, die auch von einer ganz herzlichen Beziehung
zu den Kieler Fans geprägt waren. Ehrlich, als ich eingelaufen
bin, hatte ich eine richtige Gänsehaut.
- Kieler Nachrichten:
-
Sie hatten viel Verletzungspech zu überstehen.
Viele hatten sie bereits abgeschrieben. Wie
waren Ihre letzten Jahre?
- Nenad Perunicic:
-
Ich war im Kopf schon immer sehr stark, deswegen habe ich die
Probleme überstanden. Am schlimmsten war es in Magdeburg.
Dort hatte ich mich an der Schulter verletzt, wurde
operiert und sollte sechseinhalb Monate Reha machen.
Die Verantwortlichen haben mich aber gedrängt, früher
anzufangen. Nach vier Monaten musste ich wieder
spielen und bekam richtig Probleme. Magdeburg hat
mich kaputt gemacht. Danach habe ich in Wallau
unterschrieben, auch keine tolle Zeit, weil es
mit dem Klub finanziell heftig bergab ging. Die
nächste Station war Katar. Ich habe es dort
zweieinhalb Monate ausgehalten. Eine völlig fremde
Kultur, außerdem fehlte mir meine Familie. Bergauf
ging es erst wieder in Szeged.
- Kieler Nachrichten:
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Wie kam es zum Engagement mit Barcelona?
- Nenad Perunicic:
-
Es gab eine Anfrage. Es war schon die vierte in den letzten
zehn Jahren, aber ich habe immer abgesagt. Jetzt wäre
ich ein Idiot gewesen, hätte ich verzichtet. Der
Kontrakt läuft über zwei Jahre, was dann kommt,
weiß ich noch nicht. Vielleicht höre ich auf und
werde Teammanager oder Trainer. Auf jeden Fall
bleibe ich dem Handball erhalten. Das ist das
einzige Fach, das ich wirklich beherrsche.
- Kieler Nachrichten:
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Sie sind 2001 im Streit vom THW und von
Trainer Noka Serdarusic
geschieden. Hat es danach eine Annäherung gegeben?
- Nenad Perunicic:
-
Wir reden wieder miteinander. Und egal, was damals war,
für mich bleibt Noka
der beste Trainer der Welt, bei ihm hab ich am
meisten gelernt, und in Kiel hatte ich sportlich
meine schönste und beste Zeit.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2006)