Aus Sport1:
Der 22-Jährige wagte im Sommer den Sprung vom TV Großwallstadt zum
Deutschen Meister.
Bislang hat
"Mini", wie ihn seine neuen Mitspieler trotz immerhin
1,90 Meter Körpergröße rufen, 16 A-Länderspiele und 29 Tore auf dem
Buckel. Unter anderem wusste er als Ersatzmann bei der EM-Endrunde in
der Schweiz zu überzeugen.
Jetzt will er den nächsten Schritt machen: Vom Talent zum
Leistungsträger im Kieler Star-Ensemble.
Im Interview mit Sport1.de spricht Klein über die knochenharte
Vorbereitung unter Trainer Noka Serdarusic, das Spiel um den Supercup
am Dienstag in München gegen Pokalsieger HSV (ab 19.45 Uhr live im
DSF) und erklärt, warum er vor dem Liga-Auftakt gegen seinen alten
Klub den Mund nicht zu voll nehmen will.
- Sport1:
-
Herr Klein, die Vorbereitung auf die neue Saison ist so gut wie
abgeschlossen. Wie lautet ihr Fazit?
- Dominik Klein:
-
Persönlich habe ich mich mittlerweile in Kiel sehr gut eingelebt. Es
gab keine Integrationsprobleme. Nach dem harten Trainingslager, in
dem vor allem im Ausdauerbereich gearbeitet wurde, fühle ich mich
körperlich sehr wohl. Was das Spieltaktische anbelangt, hatten wir
schon sehr gute Härtetests. Die Stimmung ist also im Vorfeld des
Supercups recht weit oben.
- Sport1:
-
Die Vorbereitung unter Noka Serdarusic ist berüchtigt. Gab es für Sie
als Zugang große Unterschiede zum ihrem alten Klub TV Großwallstadt?
- Dominik Klein:
-
Ich bin mit den schlimmsten Erwartungen in diese Phase gegangen. Es
ist auch schon etwas anderes, wenn man pünktlich um halb sieben
morgens seine ersten Runden um den See dreht. Es bringt aber
natürlich auch etwas. Man merkt schon, dass der Körper fit ist. In
dieser Woche haben wir sicherlich den Grundstein gelegt. Und wir tun
natürlich weiter viel für unsere Kondition. Meistens im Wald.
- Sport1:
-
Mit dem Supercup als erstem Pflichtspiel beginnt die neue Saison.
Inwiefern würde Ihnen dieser Titel etwas bedeuten?
- Dominik Klein:
-
Als junger Spieler geht es für mich zu ersten Mal überhaupt um einen
Titel, da bin ich schon heiß. Und der Supercup ist ja schon etwas.
Für mich ist das auf jeden Fall ein ganz großes Spiel. Ich freue mich
riesig. Wir nehmen die Begegnung bestimmt nicht auf die leichte
Schulter.
- Sport1:
-
Im ersten Pflichtspiel wird es bestimmt auch einen Fingerzeig auf die
Startaufstellung des THW in der neuen Saison geben. Wie sehen Sie
ihre Situation?
- Dominik Klein:
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In der Vorbereitung haben Henrik Lundström und ich uns die
Spielanteile auf Linksaußen geteilt. Wenn ich auf der Platte bin,
probieren wir auch eine neue Abwehrformation, wo ich den offensiven
Part übernehme. Was den Konkurrenzkampf anbelangt, denke ich, dass
wir das zusammen hinbekommen werden. Wenn man wie wir auf drei
Hochzeiten tanzt, hat man so viele Spiele, dass man auch zwei Spieler
braucht. Wir beide teilen uns auf Reisen übrigens auch ein Zimmer.
Ich bin gespannt, wie der Trainer sich entscheidet, denke aber auch,
dass wir beide unsere Spielanteile bekommen werden.
- Sport1:
-
Was erwarten Sie von Pokalsieger Hamburg, dem Gegner im Supercup, der
sich vor allem mit Kyung-Shin Yoon bestens verstärkt hat?
- Dominik Klein:
-
Es gibt ja nicht nur Yoon, sondern auch Bruno Souza (kam von Frisch
Auf Göppingen, Anm. d. Red.). Er hat gerade beim Schlecker-Cup
gezeigt, dass er der Mann für die einfachen Tore sein kann. Hamburg
ist eine Star-Truppe, die sich sehr gut verstärkt hat. Die Frage ist
nun, wie sie sich untereinander verstehen. Ich denke, das wird ein
heißes Spiel werden.
- Sport1:
-
Der THW ist immer unter den Meisterschaftsfavoriten, doch dieses Jahr
erwarten eigentlich alle Experten einen Durchmarsch. Kann Kiel mit
der Mannschaft nur sich selbst schlagen?
- Dominik Klein:
-
Als Neuer ist es für mich schwierig, das einzuschätzen. Ich war auch
noch nie in der Situation, in so einer Top-Mannschaft zu spielen, in
der man in jedem Spiel als Favorit gilt. Wir wollen natürlich alle
unsere Spiele gewinnen. Ich gebe auch das weiter, was die Erfahrenen,
der Trainer und auch Manager Uwe Schwenker sagen: Wir denken von
Spiel zu Spiel. Ich freue mich jedenfalls, dass wir so ein Super-Team
beisammen haben.
- Sport1:
-
Die Titeljagd beginnt aber schon am Dienstag beim Supercup.
- Dominik Klein:
-
Ich hatte bislang noch keine Schale in der Hand. Um ehrlich zu sein,
weiß ich gar nicht, welche Art von Trophäe man beim Supercup kriegt.
Ich würde mich aber sehr freuen, wenn es dort klappen würde.
- Sport1:
-
Zum Liga-Auftakt trifft der THW am nächsten Samstag auf Ihren alten
Klub TV Großwallstadt. Ein besonderes Spiel?
- Dominik Klein:
-
Ich möchte im Vorfeld lieber keine allzu großen Töne spucken. Als wir
mit dem TVG am Ende der letzten Runde in der Ostseehalle gespielt
haben (der Wechsel nach Kiel stand bereits fest, Anm. d. Red.), habe
ich vorher gesagt, ich möchte den Zuschauern richtig etwas zeigen
(siehe Spielbericht).
Dann habe ich mein schlechtestes Spiel aller Zeiten gemacht. Für mich
wird das sicher so etwas wie die Feuertaufe - schlechter als damals
kann ich mich den Fans in der Ostseehalle einfach nicht präsentieren.
Ich freue mich sehr auf den Rundenstart, dass es gegen Großwallstadt
geht und ich die alten Jungs so schnell wieder treffe. Dann habe ich
das auch hinter mir und es kann richtig losgehen.
(Das Gespräch führte Julian Meißner, © 2006 Sport1)