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03.09.2006 Mannschaft

Zebra: Auf dem Weg zurück: Viktor Szilagyi

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Nach einem Kreuzbandriss im Mai arbeitet Viktor Szilagyi täglich für seine Rückkehr auf das Handball-Parkett. Wenn alles weiterhin glatt läuft, dann könnte der Österreicher im November nach sechs Monaten Pause seit Comeback für den THW Kiel feiern.
Viktor Szilagyi wäre nur allzu gern morgens um den berühmt berüchtigten Mühlenteich gelaufen. Mit Begeisterung hätte er seine Krücken gegen Handballschuhe eingetauscht und anstatt Ergometer-Treten, Muskelaufbautraining und Krankengymnastik in der Reha hätte er lieber die Strapazen eines Trainingslagers in Varel-Obenstrohe erlebt. Seit gut vier Monaten kämpft der Österreicher um seine Form und arbeitet jeden Tag hart an sich und seinem Knie, nachdem ihm im Mai beim Spiel gegen den TV Großwallstadt das Kreuzband gerissen war.

"Als die andern im Urlaub waren und die weite Welt bereisten, verbrachte ich die Zeit in Wellingdorf in der Reha", so Szilagyi, der langsam Licht am Ende des Tunnels sieht. Für nur drei Tage besuchte er im Sommer seine Familie in der Heimat Österreich und sah sich währenddessen das Qualifikationsspiel seiner Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland an. Auf ihm hatten eigentlich die Hoffnungen der Alpenrepublik gelegen, doch nun war er durch seine Verletzung zum Zuschauen verbannt - und Österreich chancenlos. "Ich war enttäuscht, dass wir es nicht gegen Slowenien geschafft haben. Wir hatten alle mehr erwartet, allerdings waren viele von uns verletzt und vielleicht war einfach nicht mehr drin", resümierte Szilagyi.

Bei den Auftaktveranstaltungen des THW Kiel, das traditionelle Golfen in Hohwacht und das Auftakttraining in Felde, sah man Szilagyi schon ohne Krücken und Bandage. "Es war ein schönes Gefühl, diese Dinger endlich beiseite legen zu können", erinnert er sich. Zurzeit sei die Arbeit in der Reha sehr monoton, aber er mache Fortschritte und die Ärzte seien sehr zufrieden. "Ich sehe stetig Verbesserungen. Das lässt mich hoffen", so der Rückraumspieler, der Anfang November wieder in der Ostseehalle auf dem Parkett stehen will.

Bei den Trainingseinheiten wie auch im Trainingslager war er bislang jedoch nicht mit von der Partie. Mit Trainer Noka Serdarusic war er sich einig, "dass ich sonst wichtige Reha-Tage verliere und somit lieber an meiner Genesung arbeite, anstatt die Jungs zu begleiten", erzählt Szilagyi. Die Nähe zur Mannschaft komme aber erst dann, wenn der 28-Jährige wieder ins Training einsteigt. "Privat verstehen wir uns bestens, nur die sportlichen Abläufe auf dem Feld müssen später stimmen", sagt Szilagyi. "Da mache ich mir jedoch keine Sorgen, dass geschieht automatisch."

Zeitlich unter Druck setzen lässt er sich aber nicht. Es mache keinen Sinn, einen festen Termin für die ersehnte Rückkehr auf das Handballparkett im Auge zu haben. "Ich will lieber ein paar Tage länger brauchen, dafür aber auch wieder voll belastbar sein", sagt Viktor Szilagyi. Dennoch, Vorfreude auf sein erstes Training mit der Mannschaft verspüre er schon heute. In diesen Übungseinheiten soll dann auch das Vertrauen in den eigenen Körper zurückkommen. "Ein Kreuzbandriss ist eine schwerwiegende Verletzung", weiß Szilagyi inzwischen aus eigener Erfahrung. "Ich habe jedoch keine Befürchtungen, dass ich an meinem Knie verzweifeln könnte." Schließlich sei Handball sein Leben. "Bald wieder vor 10.000 Zuschauern in der Ostseehalle spielen zu können und dieses Gefühl zu genießen, das motiviert mich."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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