Aus den Kieler Nachrichten vom 07.10.2006:
In Kiel sorgen vor dem Bundesliga-Spiel des THW gegen Lübbecke
die neuen Regeln der Europäischen Handball-Föderation (EHF),
die der Champions League ein einheitliches Erscheinungsbild
geben sollen, für Gesprächsstoff. "In unserer Halle soll
unsere Musik gespielt werden und nicht die aus Wien", hatte
sich Trainer
Noka Serdarusic
gleich nach dem Schlusspfiff echauffiert.
Seine Spieler legten nach. Dem THW gehe ein klarer Vorteil
verloren, "weil das normale Einlauf-Ritual einschüchternd
auf den Gegner wirkt", erklärte Linksaußen
Dominik Klein.
Kollege
Christian Zeitz formulierte es
überspitzter. Die Gegenüberstellung der Mannschaften sehe
aus wie eine standesrechtliche Erschießung, spottete
Kiels Linkshänder.
Gänzlich anderer Auffassung ist Uwe Schwenker:
Die EHF wolle eine neue Marke kreieren, dazu bedürfe es eines
klaren und einheitlichen Bildes, um Sponsoren zu gewinnen,
erläutert Kiels Manager und springt dem Wiener Verband
entschieden zur Seite: "Der Fußball hat nichts anderes
gemacht und hatte Recht. Für mich ist die EHF auf dem
richtigen Weg. Sie probiert etwas, und das sollten wir
akzeptieren. Letztlich profitieren vor allem die Vereine."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.10.2006)