18.-20.11.2006 - Letzte Aktualisierung: 20.11.2006 | WM 2007 |
Update #2 | KN-Bericht ergänzt... |
Im zweiten Durchgang steigerten sich die Deutschen dann aber: Die Abwehr um den starken Mittelblock Oliver Roggisch/Andrej Klimovets und Carsten Lichtlein im Tor ließ 12 Minuten lang keinen Gegentreffer zu, so dass die Gastgeber mit 10 Toren in Folge von 13:14 (34.) auf 23:14 (46.) das Spiel entscheiden konnten.
Beste Torschützen beim DHB-Team waren Kehrmann-Ersatz Christian Schöne und Geburtstagskind Christian Zeitz mit jeweils vier Treffern. Dominik Klein traf zweimal, Henning Fritz stand in der ersten Halbzeit im Tor. Überragender Spieler bei den Schweden war Kim Andersson, der fünf Treffer beisteuerte. Henrik Lundström traf viermal, Pelle Linders zweimal, Neuzugang Tobias Karlsso war einmal erfolgreich.
(Sascha Krokowski)
Bis Mitte der zweiten Halbzeit war das Spiel noch ausgeglichen, dann zogen die vor allem physisch stärkeren Skandinavier von 19:19 auf 23:19 davon. Überzeugend bei den Deutschen waren - trotz der 30 Gegentreffer - die beiden Torhüter Johannes Bitter und Henning Fritz. "In der letzten Viertelstunde haben wir uns zu viele technische Fehler geleistet", sagte Bundestrainer Heiner Brand nach dem Spiel. "Insgesamt war ich über die Abwehrleistung enttäuscht. Henning Fritz bilanzierte gegenüber handball-world: "Wir können nur mit Leidenschaft die Gegner beeindrucken. Die müssen wir noch finden. Da sind noch ein paar Prozent, die da fehlen. Wir müssen den Respekt auf unsere Seite bekommen durch Emotionen. Da haben wir noch gewaltig Nachholbedarf."
Nach der Partie gab Heiner Brand den vorläufigen 28er Kader bekannt, aus dem letztlich die 16 WM-Fahrer bestimmt werden. In diesem finden sich überraschend auch die nach den Olympischen Spielen 2004 zurückgetretenen Christian Schwarzer (Lemgo) und Stefan Kretzschmar (Magdeburg) sowie der Flensburger Torwart Jan Holpert. "Das ist eine Nominierung für alle Eventualitäten", sagte Brand.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.11.2006:
Ohne den am Vortag verletzten Florian Kehrmann musste sich die DHB-Auswahl den Skandinaviern gestern in Leipzig mit 24:30 (12:13) geschlagen geben. 22 Stunden zuvor hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Dessau noch mit 30:24 gegen den viermaligen Europameister gewonnen.
Überschattet wurde das Länderspiel-Wochenende vom Ausfall Kehrmanns. Der Rechtsaußen vom TBV Lemgo soll nach dem am Sonnabend erlittenen Mittelhandbruch heute operiert werden und muss um die WM-Teilnahme vom 19. Januar bis 4. Februar in Deutschland bangen. "Das ist ein herber Schlag für uns. Wir müssen jetzt abwarten, wie schlimm die Verletzung wirklich ist", sagte Brand. Kehrmann selbst ("Ich denke nicht negativ"), hat die WM noch nicht abgehakt. "Wenn alles gut geht, dann könnte ich in sechs Wochen wieder trainieren. Vielleicht wird es auch in acht Wochen erst etwas. Aber das würde immer noch reichen. Ich habe mir jetzt ein neues Ziel gesetzt: Das ist die WM-Teilnahme." In jener Szene in der elften Minute, als er bei einem Wurfversuch mit dem Kieler Neuzugang Tobias Karlsson zusammengestoßen war, habe er gleich gemerkt, "dass etwas kaputt ist", erzählte Kehrmann in Dessau.
Im Anschluss an das Spiel sorgte der Bundestrainer für eine Überraschung: Er kündigte an, die Oldies Stefan Kretzschmar (SC Magdeburg), Christian Schwarzer (TBV Lemgo) und Jan Holpert (SG Flensburg-Handewitt) in seinen vorläufigen 28-köpfigen WM-Kader zu berufen. "Bei einem 28er Kader muss ich so nominieren, dass für alle Eventualitäten vorgesorgt ist."
Der 33-jährige Linksaußen Kretzschmar (218 Länderspiele) und der 37 Jahre alte Kreisläufer Schwarzer (301) hatten nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Athen am 19. Oktober 2004 ihr letztes Länderspiel bestritten. Der 38 Jahre alte Holpert (228) stand bereits am 26. November 2002 zum letzten Mal für Deutschland im Tor.
Vor 6035 Zuschauern in der Arena Leipzig war der Kieler Christian Zeitz (5) gestern bester Werfer in der Mannschaft von Brand, die am Mittwoch in Dortmund gegen Österreich das vorletzte Länderspiel des Jahres bestreitet. Kim Andersson vom THW Kiel (8/1) war bester Torschütze für die Schweden, die am 13. Dezember in Kiel erneut Kontrahent der DHB-Auswahl sind.
"Das war gut und wichtig. Auch wenn die Schweden nur mit einer verjüngten Mannschaft angetreten sind, haben sie eine gute Mannschaft", bilanzierte Auswahl-Kapitän Henning Fritz (Kiel) nach den beiden Länderspielen. Dennoch tat sich die deutsche Mannschaft schwer gegen die engagierten Gäste. Die Brand-Schützlinge ließen phasenweise die nötigen Emotionen vermissen, um den physisch starken Schweden Paroli zu bieten.
In Dessau hatte sich die deutsche Auswahl mit zwei Gesichtern präsentiert. Der schwachen ersten Halbzeit mit Unkonzentriertheiten und vielen leichten Fehlern standen eine starke Abwehrleistung und ein großer Einsatz im zweiten Durchgang gegenüber. "Es war zwar sehr gut, dass sich die Mannschaft selbst gefangen hat, aber das hatten wir uns von Anfang an vorgenommen. Daran müssen wir arbeiten", erklärte Brand nachdenklich.
(aus den Kieler Nachrichten vom 20.11.2006)
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