11.12.2006 | WM 2007 |
5.000 Plätze - für den Ligaalltag ausreichend, in der Spitze aber noch zu klein. Vor diesem Problem stand der TBV Lemgo noch vor kurzem, zumal die Ausweichmöglichkeit Arena AufSchalke nicht wirklich praktikabel erschien. Deshalb zog es die Ostwestfalen in der vergangenen Saison erstmals regelmäßig in eine Arena in unmittelbarer Nähe: Das Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen, einst als reine Tennisarena erbaut, erwies sich durch relativ zügig durchzuführende Umbaumaßnahmen als wirkliche Alternative zur Lipperlandhalle für Spitzenspiele. Denn nun kann der TBV Lemgo auf die Unterstützung von 12.300 Zuschauern in diesen wichtigen Spielen bauen, in der Spielzeit 2006/2007 zieht es das Team um Ex-Zebra Sebastian Preiß gleich dreimal in den schmucken Palast: Gegen den HSV Hamburg, die SG Flensburg-Handewitt und natürlich den THW Kiel wird das Gerry-Weber-Stadion zur Lemgoer Festung - deren Einnahme den Gegnern so schwer als möglich gemacht werden soll.
Dass in Halle überhaupt Handball gespielt werden kann, verdankt die Arena der insgesamt 3.500 Quadratmeter großen Dachkonstruktion, die binnen 90 Sekunden das mittige, rund 1.750 Quadratmeter große "Loch" schließen und so aus der Freiluft- eine Hallenarena machen kann. Durch Infrarotstrahler wird diese "Halle" beheizt, sodass sie ganzjährig genutzt werden kann. Bei Handballspielen wird zudem der Boden des Gerry-Weber-Stadion mittels mobiler Elemente um 2,40 Meter erhöht, der Torraum gründet quasi auf den Logen, die fürs Tennisschauen erbaut wurden. Für die Handballfans hat dies zur Folge, dass sie trotz der Größe der Halle dicht am Geschehen sind - und so eine einzigartige Atmosphäre entfachen können, was sich bereits bei der Handball-"Premiere" im Mai 2004 zeigte. Diese Stimmung sprach sich auch beim Welthandballverband herum, auch Halle darf sich deshalb Handball-WM-Standort nennen - und kommt sogar in den Genuss, mindestens zweimal Gastgeber des Deutschen Teams sein zu dürfen. Die Vorrunden-Spiele Deutschland - Argentinien und Deutschland - Polen werden dort ausgetragen, im Fall einer Qualifikation wird die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand dort am 24. Januar 2007 auch ihr erstes Hauptrundenspiel bestreiten. Drei weitere Hauptrunden- und ein Platzierungsspieltag sollen ebenfalls in Halle die eigentliche Tennisarena zum Handball-Tempel werden lassen. Celebrate the Game!
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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