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11.12.2006 WM 2007

Zebra: WM-Fieber in Westfalen: Das Gerry-Weber-Stadion und die Lipperlandhalle

Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:

Ganz Handball-Deutschland fiebert dem Höhepunkt dieser Saison entgegen - die Handball-Weltmeisterschaft vom 16. Januar bis 4. Februar wird Deutschland hoffentlich ähnlich elektrisieren wie unlängst die der Fußballer. Der TBV Lemgo ist dabei der einzige Verein, der seine Bundesliga-Heimspiele in gleich zwei WM-Arenen austrägt: Den Liga-Alltag bestreiten die Ostwestfalen in der heimischen Lipperlandhalle in Lemgo, bei Spitzenspielen weichen die Lemgoer gerne auch in das Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen aus.
TBV-Manager Fynn Holpert hatte dabei vor einigen Jahren die Zeichen der Zeit erkannt: Nur mit den Einnahmen aus der 3.500 Zuschauer fassenden Lipperlandhalle könne man nicht mehr unter den Top-Teams der Bundesliga bestehen, so seine Feststellung. Aus diesem Grundverständnis heraus entsprang die Idee vom Weltrekordspiel in der Arena AufSchalke, in dem der THW Kiel den TBV Lemgo am 12. September 2004 vor 30.925 Zuschauern mit 31:26 schlug. Als priviligierte Ausweichstation empfahl sich die Arena AufSchalke aber nicht - zu aufwändig der Umbau, zu mühselig die Anreise der eigenen Fans und nicht zuletzt zu groß sei die Arena für dauerhaften Handball-Sport. Also machten sich Holpert, der TBV Lemgo und die Stadt zunächst daran, die Lipperlandhalle den gewachsenen Ansprüchen anzupassen. In einer weiteren Ausbaustufe wurde die ehemalige Schulsporthalle zu einer modernen Mehrzweckhalle mit nunmehr 5.000 Plätzen bei Handballspielen ausgebaut. Außerdem bekam die Lipperlandhalle nun auch VIP-Logen mit insgesamt 250 Plätzen, einen großzügigen VIP-Bereich und neu gestaltete Außenanlagen - die modernen Zeiten waren mit der Eröffnung des neuen Schmuckstückes im Oktober 2005 auch in Ostwestfalen angebrochen. Das sah auch die IHF so, weshalb sie die Lipperlandhalle zu einer der insgesamt zwölf WM-Arenen erkor. In ihr werden vom 24. bis 27. Januar 2007 insgesamt sechs Platzierungsspiele der Gruppen-Dritten um die Plätze 13-18 ausgetragen.

5.000 Plätze - für den Ligaalltag ausreichend, in der Spitze aber noch zu klein. Vor diesem Problem stand der TBV Lemgo noch vor kurzem, zumal die Ausweichmöglichkeit Arena AufSchalke nicht wirklich praktikabel erschien. Deshalb zog es die Ostwestfalen in der vergangenen Saison erstmals regelmäßig in eine Arena in unmittelbarer Nähe: Das Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen, einst als reine Tennisarena erbaut, erwies sich durch relativ zügig durchzuführende Umbaumaßnahmen als wirkliche Alternative zur Lipperlandhalle für Spitzenspiele. Denn nun kann der TBV Lemgo auf die Unterstützung von 12.300 Zuschauern in diesen wichtigen Spielen bauen, in der Spielzeit 2006/2007 zieht es das Team um Ex-Zebra Sebastian Preiß gleich dreimal in den schmucken Palast: Gegen den HSV Hamburg, die SG Flensburg-Handewitt und natürlich den THW Kiel wird das Gerry-Weber-Stadion zur Lemgoer Festung - deren Einnahme den Gegnern so schwer als möglich gemacht werden soll.

Dass in Halle überhaupt Handball gespielt werden kann, verdankt die Arena der insgesamt 3.500 Quadratmeter großen Dachkonstruktion, die binnen 90 Sekunden das mittige, rund 1.750 Quadratmeter große "Loch" schließen und so aus der Freiluft- eine Hallenarena machen kann. Durch Infrarotstrahler wird diese "Halle" beheizt, sodass sie ganzjährig genutzt werden kann. Bei Handballspielen wird zudem der Boden des Gerry-Weber-Stadion mittels mobiler Elemente um 2,40 Meter erhöht, der Torraum gründet quasi auf den Logen, die fürs Tennisschauen erbaut wurden. Für die Handballfans hat dies zur Folge, dass sie trotz der Größe der Halle dicht am Geschehen sind - und so eine einzigartige Atmosphäre entfachen können, was sich bereits bei der Handball-"Premiere" im Mai 2004 zeigte. Diese Stimmung sprach sich auch beim Welthandballverband herum, auch Halle darf sich deshalb Handball-WM-Standort nennen - und kommt sogar in den Genuss, mindestens zweimal Gastgeber des Deutschen Teams sein zu dürfen. Die Vorrunden-Spiele Deutschland - Argentinien und Deutschland - Polen werden dort ausgetragen, im Fall einer Qualifikation wird die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand dort am 24. Januar 2007 auch ihr erstes Hauptrundenspiel bestreiten. Drei weitere Hauptrunden- und ein Platzierungsspieltag sollen ebenfalls in Halle die eigentliche Tennisarena zum Handball-Tempel werden lassen. Celebrate the Game!

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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