Aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2007:

Sicher ist sicher, denn der Sport ist ähnlich unberechenbar wie die Filmbranche. "Fest steht aber schon, dass wir uns vom Sommermärchen der Fußballer nicht zu sehr beeinflussen lassen", beschreibt Regisseur Winfried Oelsner das Ziel des bislang im deutschen Handball einmaligen Projektes. Fest steht aber schon, dass der Titel des Films auf keinen Fall "Wintermärchen" lauten soll.

Im Trainingslager am Ammersee läuft die Kamera quasi rund um die Uhr. "Tabuzonen gibt es keine. Wir genießen das volle Vertrauen der Mannschaft", erklärt Oelsner und hat bereits registriert: "In dieser Mannschaft hat keiner Allüren. Es gibt viele verschiedene, interessante Typen, aber keinen klaren Topstar." Die Nähe zum Team beweist die Tatsache, dass Kameramann Frederik Walker und Oelsner fast immer an der täglichen Joggingeinheit um sieben Uhr früh teilnehmen. Natürlich im Outfit der Nationalmannschaft, denn auch an die intern streng festgelegte Kleiderordnung muss sich das Duo halten. "Sie gehören ja fast schon zur Mannschaft. Mittlerweile nehme ich sie gar nicht mehr wahr, wenn sie ihre Kamera reinhalten", sagt Bundestrainer Heiner Brand.

Dabei stand insbesondere der 54-jährige Gummersbacher dem auch vom DHB finanziell unterstützten Projekt zunächst "sehr skeptisch" gegenüber. Erst nach einem Probelauf im Rahmen der Länderspiele gegen Weltmeister Spanien im Sommer gab Brand sein Okay.

Die Spieler freuen sich auf das Ergebnis. "Es ist schon was Tolles, wenn man seinen Enkelkindern später einmal die DVD in die Hand drücken kann", meint Abwehrspezialist Oliver Roggisch vom SC Magdeburg, weiß aber auch: "Ob der Film ein Erfolg wird, hängt maßgeblich von unserem Abschneiden bei der WM ab."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2007)