(Aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2007)
Damp - Zum klaren 37:16-Erfolg der ungarischen
Handball-Nationalmannschaft gegen die SG Flensburg-Handewitt II
waren alle in die kleine Sporthalle zu Damp eingeladen.
Wirklich alle? Genau genommen nicht ganz. Der dänische
Erstligist Aarhus GF, ebenfalls Gast an der Ostsee,
beendete sein Trainingsprogramm, als sich der
dänische WM-Gegner dem Spielort näherte. Letzte
Aufschlüsse - etwa dass Keeper Nandor Fazekas an
einer Erkältung laboriert - sollten nicht unbedingt
ins andere Lager wandern. Doch pünktlich zum Anpfiff
entdeckten aufmerksame Zuschauer zwei "Spione".
Der eine war der ehemalige SG-Spielmacher Christian
Berge, der nach einer Daumenverletzung am Comeback
in Aarhus arbeitet. Rein theoretisch könnte der
33-Jährige für Norwegen noch bei der
WM
starten, da er dem 28-er Kader angehört. Am
Donnerstagabend mischten sich sein Optimismus
und seine Begeisterung für das ungarische Team
mit Kreisläufer Gyula Gal ("Der ist verdammt stark")
zu einer interessanten Prognose: "Norwegen und Ungarn
erreichen die Hauptrunde, Dänemark nicht."
Der zweite "Spion" war Erik Veje Rasmussen, der Trainer
von Aarhus und zwischen 1998 und 2003 bei der SG
Flensburg-Handewitt. Trotz seines dänischen Patriotismus
formulierte auch er die dänischen Aussichten nüchtern:
"Eine Niederlage zum Auftakt gegen Ungarn kann den
Druck stark erhöhen und schon tödlich sein."
Die Ungarn reisten derweil gestern weiter nach Kiel
ins "Maritim-Hotel", wo alle vier Vorrunden-Teams
untergebracht sind. "Wir sind sehr zuversichtlich,
dass wir nach Mannheim kommen", erklärte Magyaren-Coach
Laszlo Skaliczyk zum Abschluss der Vorbereitung.
Vize-Präsident Sandor Vass, orakelte derweil: "Wer die
Kieler Gruppe gewinnt, kommt sehr weit."
(Aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2007)