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22.01.2007 WM 2007/Nationalmannschaft

Kieler Nachrichten: Lars Krogh Jeppesen: Sprachlosigkeit im Staate Dänemark

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2007:

Als vor dem Spiel gegen Ungarn die dänische Hymne gespielt wurde, musste ich ganz schnell in den Umlauf flüchten. Ich habe mich damit abgefunden, dass diese WM ohne mich stattfindet. Aber meine Dänen in der Ostseehalle - das ist trotzdem eine emotionale Situation für mich. Es ist zwar geil, wenn die Fans Plakate wie "Kein Jeppesen, kein Gold" schwenken. Aber ich wäre auch keine Hilfe gewesen.
Warum wir das Spiel verloren haben, kann ich mir nicht erklären. Wir haben mit vier Toren geführt, sind im Ballbesitz, Ungarn ist in Unterzahl - das dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben. Mit meinen Kumpels Lars Christiansen, Joachim Boldsen oder Lars Jörgensen habe ich danach ein paar SMS ausgetauscht. Telefoniert haben wir noch nicht. Nach so einer Niederlage will keiner reden. Da muss man erst mal wieder auf die Füße kommen. Ich habe gehört, dass 1,5 Millionen Dänen das Spiel gesehen haben. Das ist fast 30 Prozent unserer Bevölkerung. Auch deshalb wird der Druck heute Abend gegen Norwegen riesig sein. Wir haben das bessere Team und von zehn Spielen gegen die gewinnen wir sieben. Aber heute haben wir eine besondere Situation. Die Chancen für uns stehen 50 zu 50 und nicht besser. Ich darf nicht daran denken, was passiert, wenn wir im Präsidenten-Cup landen. Dann gibt es in Dänemark richtig Ärger.

Mir geht es inzwischen viel besser. Ich habe eine gemütliche Zeit mit meinen Eltern und meiner Freundin Mette gehabt. Als ich einmal vier Tage in Kiel gewesen bin, habe ich gleich eine Grippe bekommen. Bei diesem Regenwetter bin ich ganz blass geworden. Also habe ich meine Trainingsklamotten eingepackt und bin mit Mette vier Tage nach Tenriffa geflogen. Das tat gut.

(Von Lars Krogh Jeppesen, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2007)


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