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05.05.2007 | Fans |
Wann hatte es das schon einmal gegeben? Ein Handball-Song, gesungen von rheinischen Frohnaturen, erobert die Discotheken und Radiostationen. Eine Karnevals-Kultband lässt die Menschen von Flensburg bis Garmisch-Patenkirchen feiern und selbst kleinste Einspieler sorgen für Stimmung und gute Laune auf den Rängen.
Für diese verantwortlich war bei der WM auch eine Kieler Firma. M&M, Music and More, heizte die Stimmung mit ihren Jingles in sieben WM-Hallen an und machte einen bis dato nur am Ballermann bekannten Sänger zum Star. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte - wie sollte es auch anders sein - in der Kieler Ostseehalle. Und hier wird sie auch fortgesetzt... Zebra macht sich auf die Spuren der Stimmungsmacher.
Als 10.250 Fans nach dem Champions Legaue-Halbfinal- Krimi gegen Portland San Antonio völlig verzückt den Song "Ladiladiladi-ooo" schmetterten, huschte ein zufriedenes Lächeln über das Gesicht von Michael Weide auf seinem Platz im dritten Rang. Dort, neben Hallensprecher Rolf Körting und den Pressevertretern, baut er zu jedem Heimspiel seinen Laptop auf. Den Laptop, der mit dem Gefühl von M&M Music and More die Stimmung in die Halle bringt. Jede Taste ist mit einem der Jingles belegt, die nach Toren der Zebras eingespielt werden. Und eben mit dem Hit von Peter Wackel, den Weide und seine Mitstreiter vom Mallorca-Ballermann in die Hallen holten. Ein paar Mal hätten sie diesen Song beim THW gespielt, um die Reaktionen zu testen. Die waren positiv, und so machte M&M das Lied zu einem der WM-Hits.
In sieben Hallen sorgten die Kieler während der tollen Tage im Januar und Februar für Stimmung, heizten beim Eröffnungsspiel in Berlin und auch beim Finale in Köln das Publikum an. Peter Wackel und sein "Ladiladiladi-ooo" sorgte überall für Party auf den Rängen. "Wir haben Peter Wackel berühmt gemacht", sagt der Kieler nicht ohne Stolz in der Stimme. Ein Millionenpublikum konnte den Hit wochenlang via TV hören. Dabei kannte Weide den Sänger bis dato gar nicht. Und der Sänger kannte auch M&M Music and More nicht. "Ich wusste von nichts. Ich habe zufällig im Fernsehen gesehen und gehört, wie plötzlich 11.000 Kehlen in Dortmund meinen Song mitsangen. Das war absolutes Gänsehautfeeling." Nach der WM trafen sich der gebürtige Helgoländer Weide und der Franke Wackel in Kiel - und sprachen dabei auch über die Erfolgsgeschichte des Songs, die bis in die Top-10-Download-Charts im Internet und zu einer auf den Handball umgetexteten Version führte.
Angefangen hat die sportliche Geschichte von M&M Music and More im Jahr 2000 in der Ostseehalle. Uwe Schwenker hatte bei den Olympischen Spielen in Sydney beeindruckt, wie gezielt eingespielte Lieder für Atmosphäre auf den Rängen sorgen. Nun wollte der THW-Geschäftsführer dies auch im Handball-Mekka, der Ostseehalle, einführen und beauftragte den damaligen THW-Marketingleiter Thorsten Storm mit der Umsetzung dieser Idee. Storm erinnerte sich an Weide, der als DJ auf seiner Hochzeit die richtigen Klänge gefunden hatte. Und schon war M&M Music and More im Kieler Boot, sorgte in der Saison 2000/2001 erstmals für den richtigen Sound bei Heimspielen. Die Liga schaute sich interessiert an, was da in Kiel passierte - und übernahm die Idee.
Mittlerweile sind M&M Music and More aus den Handball-Hallen nicht mehr wegzudenken. Beim HSV Hamburg, beim Final Four, beim QS-Supercup, bei den Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft - überall erklingen die Songs, die Veranstaltungskaufmann Weide und seine Mitarbeiter aktuell für stimmungsfördernd halten.
Natürlich ist bei allem Engagement in Sachen Party und Handball die Ostseehalle noch immer der Hauptstandort für die Kieler Firma. Deshalb führte M&M hier mit der Tempomessung bei Torwürfen eine weitere Innovation im Handballsport ein. Und Weide freut sich noch immer, wenn Nikola Karabatic, Kim Andersson oder Christian Zeitz wieder eine ihrer berühmten "Hammer" in Richtung gegnerisches Tor abgeschickt haben. Und kurz darauf ein Raunen durchs Publikum geht, wenn auf den Anzeigentafeln eine Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde angezeigt wird. Und sollte Christian Zeitz Urheber dieses Raunen sein, folgt auch gleich der "Hammer-Song" - aber nur bei Zeitzi. Denn jeder Kieler Spieler hat seine eigene Torhymne.
Auch heute, wenn die dezimierte Zebra-Herde wieder die Unterstützung ihrer Fans braucht, wird Weide an seinem Laptop sitzen. Die Stimmung anheizen. Denn M&M macht die Musik. Viele Bilder und kleine Einspiel-Filme von Spielen des THW Kiel findet man auf der Homepage www.stadionanimation.de
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
(05.05.2007) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |
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