Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Es ist bereits eine gute Tradition, dass das Zebra-Magazin 
zum Ende jeder Saison den Blick über die Grenzen Deutschlands 
hebt und schaut, wo die Spieler stehen, die nicht mehr 
der aktuellen Zebraherde angehören. Heute: Schweden.
Die Bundesliga biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade 
ein, der Schlussspurt ist eingeläutet. Auch in Schweden,
dem Exportland Nummer eins für Kieler Zebras, ist das 
Saisonende zum Greifen nahe. Eine gute Gelegenheit
einmal zu schauen, wie es den schwedischen THW-Spielern
erging, die ihre Karriere in der Heimat ausklingen lassen.
Treffen der "alten Schweden"
Die Meisterschaftsrunde der schwedischen ersten Liga, der
Elitserie, ist in vollem Gange und bei den teilnehmenden 
Mannschaften findet sich das ein oder andere ehemalige Zebra
wieder. Im Halbfinale der schwedischen Meisterschaft gab 
es ein Aufeinandertreffen zweier, die vor ein paar Jahren
noch zusammen mit dem THW Kiel etliche Erfolge feiern konnten 
und den Spitznamen "die alten Schweden" trugen. 
Staffan Olsson, 43, der seit seiner Rückkehr
in die Heimat Trainer beim Stockholmer Vorstadtclub Hammarby IF 
ist, traf auf seinen gleichaltrigen Weggefährten 
Magnus Wislander, der seit ein paar Jahren 
bei RIK Göteborg den Co-Trainerposten inne hat. Hammarby, der 
amtierende schwedische Meister, setzte sich in drei Spielen 
deutlich gegen den Göteborger Traditionsverein durch und steht
damit, wie im vergangenen Jahr, im Finalspiel um den nationalen 
Titel. Für Redbergslid, das in den letzten Jahren immer wieder 
mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, war bereits der 
Einzug ins Halbfinale ein Erfolg. Der schwedische Rekordmeister
verlor zwar alle drei Spiele gegen Hammarby, kann aber mit der
eigenen Leistung größtenteils zufrieden sein. 
Magnus Wislander sah es ebenso: "Über die
gesamte Saison betrachtet war das trotz der drei Niederlagen 
ein klares Plus im Zeugnis" Im Stockholmer Globen, also direkt
vor der eigenen Haustür, steigt genau heute das alles 
entscheidende Match der laufenden Saison: Der Gegner für 
Hammarby ist dann entweder der IK Sävehof, der ehemalige Verein vom Kieler Rückraum-Shooter 
Kim Andersson, oder IFK Skövde (Das Ergebnis 
dieses Halbfinales stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.)  
Allstar-Team
Staffan Olsson hatte neben diesem Erfolg 
noch einen Grund zum Freuen. 
Tobias Karlsson,
der dem THW Kiel in dieser Saison über die erste Welle der 
Verletztenmisere hinweghalf, wurde in das Allstar-Team der 
Elitserie gewählt. Das schwedische Internetportal www.heh.nu veranstaltet
zum Ende jeder Saison eine Wahl, in der die Besucher der Internetseiten
die ihrer Meinung nach besten Spieler der Saison auserwählen 
können. 
Tobias "Tobbe" Karlsson ist nach 
Meinung des Publikums der beste Halblinke der Spielzeit 2006/07. 
Neben 
Tobias Karlsson kamen noch Linksaußen 
Rasmus Wremer (Skövde), Mittelmann Lukas Karlsson (Hammarby), Kreisläufer
Henrik Dreyer (Lugi), der rechte Rückraumspieler Oscar Carlen (Ystad) 
sowie Rechtsaußen Aleksander Svitlica (Guif) zu Allstar-Ehren.
"Allsvenskan", die zweite Liga
Auch in der zweiten schwedischen Liga, der "Allsvenskan", ist ein 
ehemaliges Zebra zu Hause. 
Johan Petersson,
der 2005 einen tränenreichen Abschied aus Kiel feierte, ist der 
Star der Mannschaft von Hallby IF. Beim THW Kiel war der Linkshänder
für seine trickreichen Würfe von Rechtsaußen bekannt, bei Hallby
spielt er auf der Mitte und ist gleichzeitig Spielertrainer 
des Zweitligisten. Der Verein spielt seit 
Peterssons
Verpflichtung immer um die oberen Plätze in der zweiten Liga mit,
doch reichte es bislang nicht für den Aufstieg in die Elitserie.
Sowohl im vergangenen als auch in diesem Jahr war es für 
Johan und sein Team denkbar knapp, man
verpasste den Aufstieg nur um Haaresbreite. Vor kurzem wurde 
ihm aber eine andere große Ehre zuteil. Die Stadt Jönköping 
machte den 34-Jährigen zum Botschafter der Stadt. Als Begründung
dafür hieß es, 
Petersson habe sich sehr für 
seinen Verein Hallby IF engagiert und sei positiv für die Stadt.
Der 288-malige schwedische Nationalspieler war sehr überrascht
von der Auszeichnung, freute sich aber sehr über diese Ehre. 
Die Zweitliga-Saison in Schweden ist zwar seit kurzem beendet, doch 
schnürt sich Johan momentan weiterhin die
Handballstiefel. Der spanische Erstligist Ciudad de Logrono hat ihn 
von Mitte April bis zum Saisonende ausgeliehen, um den Klassenerhalt
in der spanischen Liga vielleicht doch noch zu schaffen. Zurzeit 
steht man auf dem drittletzten Rang, hat aber noch alle Chancen, 
in den verbleibenden sechs Partien den Klassenerhalt zu schaffen.
Petersson bildet bei den Spaniern mit 
dem norwegischen Nationalspieler Havard Tvedten das Außenduo, 
das mit vielen Toren für den Klassenerhalt sorgen soll. Gegen 
den Topclub Portland San Antonio verlor man zwar deutlich, 
Petersson traf aber einmal für seinen 
derzeitigen Club. Nach Saisonende geht der zweifache Vater wieder 
nach Schweden zurück und setzt seine Karriere bei Hallby fort.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)