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08.05.2007 Mannschaft

Zebra: Ehemalige Zebras: Dänemark - Kleines Land, große Handballer

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Es ist bereits eine gute Tradition, dass das Zebra-Magazin zum Ende jeder Saison den Blick über die Grenzen Deutschlands hebt und schaut, wo die Spieler stehen, die nicht mehr der aktuellen Zebraherde angehören. Heute: Dänemark.
Dänemark, das Land zwischen den Meeren, ist nicht nur für deutsche Urlauber ein beliebtes Ziel. Auch viele Handballer aus aller Welt zieht es nach Südskandinavien, um in einem der Spitzenklubs des Landes ihr Können zu beweisen. In der dänischen Liga gibt es eine Menge Gesichter, die man in der Vergangenheit auch in der Bundesliga sehen konnte, ein paar von ihnen auch beim THW Kiel. Der wohl bekannteste und beliebteste Däne aus dem Lager des THW Kiel ist Nikolaj Jacobsen. Der Linksaußen sorgte von 1998 bis 2004 für Torgefahr auf dem Platz und ist der Ostseehalle als "Zaubermaus" noch immer in bester Erinnerung. Jacobsen, der in sechs Jahren stattliche 1.346 Tore für die Zebras warf, ging vor drei Jahren in seine Heimat Dänemark zurück und heuerte bei Viborg HK an. Hier trat er neben der Linksaußenposition den Posten des Co-Trainers an und führte zusammen mit Trainer Sören Hildebrand das Team in diesem Jahr ins Halbfinale der dänischen Meisterschaft, wo sie auf den FC Kopenhagen treffen. Nach dieser Saison wechselt der zweifache Familienvater als Co-Trainer zum Ligakonkurrenten Bjerringbro-Silkebro. Neben dem äußerst treffsicheren Jacobsen gibt es noch einen Spieler in Diensten von Viborg HK, der auch schon schwarz-weiße Tracht des THW Kiel trug: Morten Bjerre ist ebenfalls Däne mit Kieler Vergangenheit und spielt ebenfalls seit 2004 in Viborg und kämpft um den dänischen Meistertitel.

Vor drei Tagen gab es dann ein Aufeinandertreffen mit zwei weiteren Ex-Kielern (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest). Der schwedische Rückraumschütze Martin Boquist gehörte von 2003 bis 2005 der Zebraherde an und der norwegische Torwart Steinar Ege, zwischen 1999 und 2003 an der Kieler Förde unter Vertrag, spielen in der dänischen Hauptstadt beim FC Kopenhagen und hatten maßgeblichen Anteil am Erreichen des Halbfinals. Die weiteren Halbfinalteilnehmer sind GOG Svendborg und KIF Kolding. Die Finalspiele finden dann Ende Mai statt.

Champions League
War Dänemark lange Zeit nur bekannt für den sehr erfolgreichen Frauenhandball, so mausern sich auch die dänischen Herrenteams langsam aber sicher zu Spitzenteams in Europa. KIF Kolding und GOG Svendborg, die beide unter den Top vier in der dänischen Liga stehen, waren auch Teilnehmer des diesjährigen Champions League-Wettbewerbs. Kolding schaffte es in seiner Gruppe auf den ersten Platz, schied aber Achtelfinale gegen den späteren THW-Gegner MKB Veszprem aus dem Wettbewerb aus. GOG ist den Kielern aus dieser Saison noch gut bekannt. In der Gruppenphase spielten Stefan Lövgren und Co. gegen GOG und die Dänen bewiesen, dass sie gegen den deutschen Rekordmeister zumindest phasenweise gut mithalten konnten. Im Hinspiel im heimischen Gudme verlor man zwar mit 28:32, doch das Rückspiel in der Kieler Ostseehalle wurde zu einem echten Krimi, den die Kieler nach einem Vier-Tore-Rückstand innerhalb von gut zehn Minuten noch in einen knappen 34:32-Sieg umwandeln konnten. Hinter den Kielern zog man als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein, fand aber in Ciudad Real seinen Meister und schied aus dem Wettbewerb aus. Zwei Teams unter den besten sechzehn Mannschaften Europas, ein kleiner Erfolg für das Land mit knapp fünfeinhalb Millionen Einwohnern. Von fünf Mannschaften, die insgesamt aus Skandinavien ins Rennen um die Krone Champions League gingen, schafften nur die dänischen Vertreter den Sprung aus der Gruppenphase ins Achtelfinale. Auch im EHF-Pokal kamen die Nordmänner dem Platz an der Sonne recht nahe. Der FC Kopenhagen schied im Viertelfinale gegen den SC Magdeburg aus, für Skjern Handball war erst im Halbfinale Endstation. In Europa auf dem Sprung, in Skandinavien spitze.
Nationalmannschaft
Während die dänischen Teams in der Vergangenheit zumeist ihre Stars an die deutsche Bundesliga oder die spanische Liga Asobal abgaben und so im internationalen Vergleich geschwächt wurden, untermauerte die dänische Nationalmannschaft in den zurückliegenden Jahren die Qualität der skandinavischen Handballer eindrucksvoll und etablierte sich in der Weltspitze. 2004 scheiterten die Rot-Weißen zwar noch in der Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Athen und 2005 kam man bei der Weltmeisterschaft in Tunesien nicht über die Gruppenphase hinaus. 2006 jedoch, bei der Europameisterschaft in der Schweiz, landete das dänische Team zum dritten Mal in Folge bei den kontinentalen Titelkämpfen auf dem dritten Rang. Auch bei der WM Anfang des Jahres in Deutschland erreichte die Mannschaft von Nationaltrainer Ulrik Wilbek das Halbfinale, scheiterte allerdings am polnischen Team und setzte sich im Spiel um Platz drei gegen Europameister Frankreich durch. Die Nationalmannschaft, die mit Stars wie den Flensburgern Lars Christiansen und Joachim Boldsen gespickt ist, ist derzeit aus dem Kreis der weltbesten Mannschaften nicht wegzudenken.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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