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27.06.2007 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Lund: "Es wird hart, aber ehrlich"

Neuer THW-Spieler kürzt Urlaub und freut sich auf seine Altersgenossen

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.06.2007:

Bodö/Norwegen - Die Mitternachtssonne wacht über der norwegischen Provinz Nordland. Es wird kaum dunkel, es nieselt, dort wo die Schiffe der Hurtigruten festmachen und die Fähren zu den Lofoten ablegen. Hier, nördlich des Polarkreises, geht Börge Lund ans Telefon und klingt so gelassen, wie man klingen muss, wenn man in Bodö die Stille genießt. Vor zwei Tagen wurde bekannt, dass der Dreijahres-Vertrag des 28-jährigen Rückraumspielers beim Deutschen Handball-Meister THW Kiel bereits ab der kommenden Saison in Kraft tritt. Lund: "Körper und Kopf sind jetzt an einem Platz, und darum freue ich mich sehr auf Kiel."
Wer in der Provinz-Hauptstadt Bodö mit ihren 45 000 Einwohnern aufgewachsen ist, wer dann nach Aalborg ging, um Handball zu spielen, und später nach Nordhorn, der hat bestimmte Vorstellungen. "Eine Wohnung haben wir noch nicht gefunden, werden uns noch zwei oder drei ansehen müssen", sagt der 131-fache norwegische Nationalspieler. "Unser neues Zuhause sollte ein wenig im Grünen liegen. Na, und zu weit in die Stadt sollte es auch nicht sein - mit dem Kinderwagen." Ein Kichern erklingt am Ende der Leitung.

Zurückhaltend, leise, aber in einem nach nur einem Jahr in Nordhorn guten Deutsch gibt Lund Auskunft. Mit seiner Freundin Tone Bjergard und dem neun Monate alten Sohn Lukas wird Lund nach Kiel ziehen.

Zuvor führt der Weg der kleinen Familie am Freitag erst einmal in den Thailand-Urlaub. "Ich reise dann nach einer Woche wieder ab, meine Familie bleibt noch länger", sagt der 28-Jährige, der nach der vorzeitigen Einigung zwischen der HSG Nordhorn und dem THW Kiel am 8. Juli zum Foto- und Ärzte-Termin in Kiel erwartet wird, ehe Trainer Noka Serdarusic seine Spieler am 11. Juli zum Trainingsauftakt bittet.

"Ja, ich musste den Urlaub um eine Woche verkürzen", grummelt Lund - einer, der sich die freien Tage in der Sonne durch Spielweise und Philosophie wahrhaft verdient hatte. "Ich habe gehört, dass Noka ein harter Trainer ist. Aber ich habe keine Angst, denn es wird hart, aber ehrlich", sagt der ausgebildete IT-Spezialist, der bei den Zebras die Rückennummer 3 von Pelle Linders übernehmen wird.

Einen Blick in die Geburtstagsliste seiner künftigen Mannschaftskameraden hat der Rechtshänder (Jahrgang 1979) bereits geworfen und blickt mit allgemeiner ("Auf allen Positionen hat der THW klasse Spieler. Das ist wirklich toll") und spe- zieller Vorfreude ("Ich habe gesehen, dass einige Spieler in meinem Alter, Jahrgang 1978 und 1979, sind") auf seine Zeit in Schwarz-Weiß. Mit Marcus Ahlm (1978), Henrik Lundström (1979), Viktor Szilagyi (1978) und Mattias Andersson (1978) kann Lund die "Twen-Connection" bilden.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 27.06.2007)


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