Aus den Kieler Nachrichten vom 14.07.2007:

Weltmeister Christian Zeitz droht eine zweimonatige Pause.

10. Juli, 15.15 Uhr, Russee: Beibder offiziellen Präsentation des neuen Kaders schien noch die Sonne über dem THW. Doch als das offizielle Mannschaftsfoto im Kasten war und die Fotografen die Trainingshalle verlassen hatten, da meldete sich die Hüfte von Christian Zeitz zurück. Im Oktober vergangenen Jahres ließen sich seine Beschwerden, ausgelöst durch eine Knochenwucherung auf der Hüftpfanne, noch mit einer Spritze beheben. Schmerzfrei spielte der Linkshänder, der im Februar auch noch Weltmeister wurde, die Saison seines Lebens zu Ende. Gesund verabschiedete sich der 26-Jährige in die lediglich dreiwöchige Sommerpause, um bei der ersten Trainingseinheit von der Vergangenheit eingeholt zu werden. "Die Schmerzen unterscheiden sich von denen, die ich damals hatte", sagt Zeitz, der sich nicht länger gegen eine Operation wehren will.

"Etwas anderes würde auch keinen Sinn machen", meint THW-Manager Uwe Schwenker. "Schließlich muss er in den nächsten beiden Jahren ohne Pause durchspielen." Der 142-fache Nationalspieler ist abseits des Vereinssports noch bei der EM in Norwegen (Januar 2008), den Olympischen Spielen in Athen (August 2008) und der WM in Kroatien (Januar 2009) gefordert.

Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker ("mit Operationen dieser Art gibt es wenig Erfahrungswerte") hat einen Spezialisten aus London zu Rate gezogen, dessen Empfehlung morgen erwartet wird. Zeitz droht bei einer Operation, die bereits am Montag durchgeführt werden würde, eine zweimonatige Pause.

Glück im Unglück hatte Vid Kavticnik gleich in doppelter Hinsicht. Am Donnerstag landete er im Training auf dem Fuß von Filip Jicha und knickte um. Der befürchtete Bänderriss in seinem rechten Problemknöchel entpuppte sich allerdings "nur" als Bänderdehnung. Glück hatte der Slowene auch schon vor vier Wochen gehabt, als er nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Mazedonien (33:28) in Maribor einen Freund besuchte und dabei von einem Unbekannten niedergeschlagen wurde. "Plötzlich taucht ein Typ vor mir auf und haut mir eine Flasche auf die Nase", erinnert sich Kavticnik lediglich daran, dass die Flasche zerplatzte und aus seiner Nase Blut floss. "Ich war unglaublich froh, als ich merkte, dass meine Augen unverletzt geblieben sind." Heute erinnern zwei Narben auf der Nase, die mit jeweils fünf Stichen genäht werden mussten, an den Überfall, für den der 23- Jährige keine Erklärung hat. "Der war entweder total betrunken oder mit Drogen vollgepumpt - ich habe ihm gar nichts getan."

Bei dem heutigem Testspiel gegen die Bramstedter TS (19 Uhr, Schäferberghalle) verbleibt dem THW mit Kim Andersson so lediglich ein einziger Linkshänder. Fehlen wird auch Trainer Noka Serdarusic, den Stefan Kretzschmar zu seinem Abschiedsspiel nach Magdeburg eingeladen hat.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.07.2007)