02.08.2007 | Mannschaft |
KIF Kolding, der zweite von vier dänischen Gegnern in der Saison-Vorbereitung des THW Kiel. |
Daher greift der Vorzeigeklub nach den gut 50 Partien seiner sechsjährigen, ununterbrochenen Zugehörigkeit zur Königsklasse im Herbst ungewohnt in Runde 2 des Pokalsieger-Wettbewerbs ein. In der vergangenen Spielzeit begrub eine deftige 22:32-Niederlage in Veszprem alle Hoffnungen der Dänen auf mehr. Zum vierten Mal hintereinander markierte also das Achtelfinale das Aus im Konzert der Großen. Damals hatte sich Jesper Nöddesbo mit acht Treffern vergeblich gegen die Übermacht der Magyaren gestemmt.
Neben Gudmes Torsten Laen, dessen Dienste sich Ligarivale Ciudad Real sicherte, setzt mit Nöddesbo ein weiterer Kreisläufer von Rang seine Karriere in Spanien fort. Letzterer ist dabei nur einer von mehreren absoluten Spitzenspielern, die der katalanische Gigant an sich binden konnte. Er soll mit einem weiteren namhaften Neuzugang, Valladolids Nationalspieler Ruben Garabaya, am Kreis ein neues Gespann vom Feinsten bilden und Dragan Skrbic (Karriereende) bzw. Igor Vori (zu RK CO Zagreb) ersetzen.
Nachfolger Nöddesbos wird Rene Toft Hansen. Duplizität der Ereignisse also, gilt doch der Viborger als ähnlich vielversprechende Nachwuchshoffnung wie Nöddesbo, als dieser 2004 aus Holstebro zu den Koldingern stieß.
Auf der Suche nach einem möglichst hochwertigen Ersatz für den vorzeitig an den THW abgegebenen Shooter Filip Jicha wurde der TBV Lemgo schließlich in Kolding fündig. Bei den Lipperländern unterzeichnete der 83-malige Nationalspieler aus persönlichen Gründen zunächst nur für ein Jahr und möchte sich durch gute Leistungen seinen Stammplatz im Nationalteam zurückerobern. Nach Anders Oechsler, der letztes Jahr dem Werben des TV Großwallstadt erlag, verlieren die Mitteljütländer also erneut einen starken Halblinken an einen Bundesligaverein.
Die große Lücke, die Routinier Hjermind vorübergehend hinterlässt, soll der junge Rechtsaußen Simon E. Jensen schließen. Die Verpflichtung des 23-jährigen vom Meister GOG gelang den Koldingern erst Anfang Juli. Der physisch starke Spieler wird sich die Position mit dem an Rückenproblemen leidenden Mads Forslund teilen.
Vereinsdirektor Jens Boesen, Vater des Neu-Lemgoers Lasse, konnte sich Anfang des Jahres über den Entschluß von Aushängeschild Bo Spellerberg freuen, seine Karriere in den kommenden beiden Spielzeiten im rot-weißen Trikot mit der Nummer 8 fortzusetzen. Zwei Monate später tat es ihm Spielmacher Sebastian Seifert gleich. Der Schwede, der bereits von 2000 bis 2002 für Kolding auflief und nach einem einjährigen Intermezzo dorthin zurückgekehrt war, bleibt ebenfalls bis 2009.
Trotz der markanten Abgänge strahlt Boesen sr. angesichts der neuen Spielzeit Optimismus aus. Vor allem in Jensen und Toft Hansen setze man große Hoffnungen. Außerdem verfüge der Verein auf allen Positionen über Nationalspieler. Daher sei man der Ansicht, eine richtig gute Truppe mit großem Potential beisammen zu haben, bemerkte er gegenüber "TV2.dk".
Auch wirtschaftlich scheint der Ausnahmeklub gut für die kommenden drei Spielzeiten gerüstet. Die Tinte unter dem angeblich umfänglichsten Vertrag der Vereinsgeschichte mit dem neuen Hauptsponsor "Aktiv Gruppen" sei eben erst getrocknet, wie das Portal jüngst erfuhr. Zu guter Letzt wird ein möglicher Börsengang der hinter dem Verein stehenden Gesellschaft seit einigen Monaten in den Medien diskutiert.
(von Dr. Oliver Schulz)
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