Von Dr. Oliver Schulz:
Wie die Schwäbische Zeitung in Ehingen vor kurzem mitteilte,
wird am Rande des traditionsreichen Schlecker-Cups auch
Schwergewichtsboxer Axel Schulz zugegen sein. Mit Ungarns
Vizemeister MKB Veszprem und dem ambitionierten dänischen
Spitzenteam FCK Handbold warten am ersten Turniertag
auch auf dem Parkett zwei Schwergewichte auf den deutschen
Rekordmeister THW Kiel.
In der abgelaufenen Saison gewann der FC Kopenhagen die Grundserie
zur dänischen Meisterschaft. Im Halbfinale der anschließenden
Schlussrunde war für die Männer aus dem Stadtteil Frederiksberg
gegen Viborg überraschend Endstation. Mit
Pelle Linders
als drittem Kieler und Klavs Bruun Jörgensen gelang die
Verpflichtung zweier international erfahrener Spitzenspieler.
In der Hauptstadt hofft man, mit ihrer Hilfe wieder ganz
oben mit dabei zu sein und eventuell ein wenig mehr Glück
zu haben als zuletzt.
Kein Start in der Champions League
Nach dem Absprung zweier eigentlicher CL-Kandidaten hatte
sich der FCK Hoffnungen auf eine Wildcard der EHF gemacht.
Nach den Regeln des dänischen Verbandes DHF stehe diese
nach dem Meister GOG dem Sieger der Grundserie zu. Das
Exekutivkomitee der EHF allerdings teilte die Startberechtigung
- trotz Ersuchens des DHF - zum anfänglichen Ärger der
Kopenhagener Viborg HK zu. Letztere hatten das Finale der
Schlussrunde gegen GOG verloren. Die Hauptstädter gehen
stattdessen in Runde 3 des EHF Cups an den Start. Im
Viertelfinale desselben Wettbewerbs waren sie vor kurzem
am späteren Sieger SC Magdeburg gescheitert.
Linders und Bruun Jörgensen stehen sechs Abgänge gegenüber
Kopenhagens schwedischer Trainer Magnus Andersson musste die
Abgänge von gleich sechs Akteuren hinnehmen: der über einen
längeren Zeitraum von Hüftproblemen geplagte Routinier
Morten Krampau wollte seine Karriere eigentlich zuerst
ganz beenden, entschied sich jüngst aber, zu seinem
Heimatverein Ydun zurückzukehren. Den isländischen
Kreisläufer Gisli Kristjansson zieht es nach Fredericia,
Mathias Olsson nach Slagelse und den Halblinken Kristian
Meldgaard zu TMS Ringsted. Der schwedische Linksaußen
Martin Frändesjö sowie Thomas Bruun verlassen die dänische
Hauptstadt mit noch unbekanntem Ziel.
Auf der anderen Seite stehen neben Nachwuchsmann Nicolai Andersson
zwei Top-Neuzugänge fest. Der ohnehin bereits hochwertige
Kader wird durch den schon länger in Kopenhagen wohnhaften
Linkshänder Klavs Bruun Jörgensen (32) weiter verstärkt.
Nach vier Jahren als Spieler und Mitglied des Trainerteams
bei GOG erhält der 163-malige Nationalspieler einen Kontrakt
über zwei Spielzeiten. An seiner neuen Wirkungsstätte
darf sich der ehemalige Wallauer ganz auf seine spielerischen
Fähigkeiten beschränken.
Nach Steinar Ege und Martin Boquist
ist der mit einem Dreijahres-Vertrag ausgestattete Pelle Linders
bereits das dritte ehemalige Zebra in Reihen der Frederiksberger.
Die schwedische Prägung der Mannschaft nimmt dadurch weiter zu:
Neben Übungsleiter Andersson haben auch Rechtsaußen Fredrik Lindahl,
der Halbrechte Kristian Svensson und der andere Kreisläufer Mattias
Gustafsson die Staatsbürgerschaft des Nachbarlandes.
Zwei vielversprechende junge Linkshänder lassen aufhorchen
Besondere Aufmerksamkeit verdient die rechte Seite der Kopenhagener
Aufstellung nicht erst seit der Verpflichtung Jörgensens. Hier
verfügt Andersson mit dem Halbrechten Sebastian Koch-Hansen und
Rechtsaußen Anders Christensen über zwei junge Spieler, die
beide in die Nachwuchsmannschaft der Saison gewählt wurden.
Koch-Hansen belegte darüber hinaus vor Bruun Jörgensen Rang 1
unter den Halbrechten der Liga.
Christensen, der hinter dem Neu-Hamburger Hans Lindberg den zweiten
Rang unter allen Rechtsaußen der Liga belegte, wurde mit großem
Vorsprung gar die Auszeichnung zum "Newcomer des Jahres" zuteil.
In einem Trainingsspiel gegen den schwedischen Aufsteiger HK
Malmö, das die Dänen Ende Juni 32:31 gewannen, gelangen dem 22-jährigen
ganze 14 Treffer.
Mannschaft mit Perspektive
Apropos Auszeichnung: auch der frühere Magdeburger Arnor Atlason
sorgte in der vergangenen Saison für Furore. Der Isländer war
in der Grundserie mit 136 Treffern bester Schütze seines Teams
und wurde vor dem Neu-Lemgoer Lasse Boesen zum besten Halblinken
der Tele2 Liga gewählt.
Steinar Ege
belegte bei den Torhütern Platz 1.
Martin Boquist
wurde auf der Mitte-Position hinter Flensburgs Neuzugang Thomas
Mogensen Zweiter. Gute personelle Voraussetzungen also für Magnus
Andersson, der vor drei Monaten noch mangelndes Zuschauerinteresse
bei Heimspielen beklagte, die Fredriksberghalle in Kürze noch besser auszulasten.
(von Dr. Oliver Schulz)