THW-Logo
24.08.2007 Presse / Mannschaft

"Handball-Woche": Ein rasanter Aufstieg

Börge Lund zeigt sich beeindruckt vom THW Kiel

Von Jan Kirschner, aus der "Handball-Woche" 34/2007:

KIEL - Kiel, Hauptsitz des Handball-Sponsor "Provinzial", vierte Etage: Der THW Kiel begrüßt zu seiner Saison-Pressekonferenz (siehe Bericht) rund 40 Journalisten. In der Ferne ist der Rathausturm zu sehen, wo die "Zebras" immer ihre Erfolge feiern. Eine Multi-Media-Show wirft die imposanten Bilder der Triple-Saison noch einmal in Erinnerung. Sie endet mit dem Slogan "Wir sind bereit". An der Kieler Förde ist man nicht erfolgsmüde. Bereit ist im Prinzip auch Börge Lund. Im Prinzip, weil sein vorzeitiger Wechsel von Nordhorn nach Schleswig-Holstein ein paar kleine Unannehmlichkeiten auslöste. Zunächst musste Börge Lund seinen Urlaub abbrechen, um an neuer Wirkungsstätte einige Dinge zu regeln. Erst in der vergangen Woche sind Lebensgefährtin Tone und Söhnchen Lukas ins Haus in der Randgemeinde Kronshagen (Lund: "Da wohnte vorher Henning Fritz") eingezogen, jetzt wartet der Norweger auf die Möbel. Die stehen noch in Nordhorn. "Das ist offenbar ein Missverständnis zwischen mir und der HSG", sagt der Kieler Neuzugang.
Kein Missverständnis war auf jeden Fall das eine Jahr in der Grafschaft Bentheim. "Das war eine tolle Saison", bilanziert Börge Lund. "Wir wollten uns auf den Plätzen sechs bis neun einreihen, dann qualifizierten wir uns fast für die Champions League." Und persönlich ging sein Kalkül mehr als auf. In Nordhorn wollte er sich für einen der deutschen Top-Klubs empfehlen - um 2008 einen weiteren Schritt in der Karriereleiter zu vollziehen. Dann ging alles viel schneller. Der THW, der Börge Lund schon vorher im Auge hatte, wollte ihn unbedingt. "Er hat eine verdammt starke Saison in Nordhorn gespielt", betonte THW-Manager Uwe Schwenker. Und THW-Superstar Nikola Karabatic ergänzt: "Börge Lund war einer der Besten in der Bundesliga." Auch wenn der 28-Jährige im Juni - pünktlich zum Nordhorner Auftritt in der Ostseehalle - als Neuzugang für 2008 vom THW Kiel vorgestellt wurde, hatte er keinen Blick für die rauschenden Feierlichkeiten im hohen Norden. "Damals wollte ich mit der HSG in die Champions League und die Kieler Fete stören", stellt Börge Lund klar. "Die Niederlage war für mich eine Enttäuschung wie jedes verlorene Spiel. Ich habe schnell die Halle verlassen." Im nächsten Frühjahr möchte er zu den Protagonisten einer Meistersause gehören und sich weiter zu verbessern. "Gerade im Angriff kann ich noch torgefährlicher werden", sagt Börge Lund über sich selbst.

Wertvolle Impulse erhofft er sich von Trainer-Guru "Noka" Serdarusic. Kein Kumpel-Typ wie Ola Lindgren, der den Spielern auch einige Freiheiten erlaubt. Der Kieler Macher gilt als harter Hund, mit dem nur die Besten klar kommen. Für Börge Lund die Herausforderung. "Als ich die Erfolge von Noka Serdarusic gelesen habe, war ich ganz baff", gibt der Skandinavier zu. "Er sieht die kleinsten Details und kann mir bestimmt weiterhelfen." Ebenso das Umfeld beim THW Kiel, der mit einem Etat von 6,5 Millionen Euro an den Start geht. Die professionellen Strukturen im Training, in der Geschäftsstelle und bei der medizinischen Betreuung haben Börge Lund nach wenigen Tagen beeindruckt. "In Nordhorn war es sehr familiär", fasst er zusammen. "In Kiel ist alles wesentlich größer."

(Von Jan Kirschner, aus der "Handball-Woche" 34/2007)


(24.08.2007) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite