Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2007:
Ist
Nikola Karabatic noch zu
haben? Und ist die Frau von
Mattias Andersson wirklich so
schön, wie alle sagen? Antworten auf solche Fragen sind
heutzutage nur wenige Mausklicks entfernt. Denn immer
mehr Handballer haben eigene Internetauftritte. Doch wie
muss eine gute Homepage
sein? Professionell? Aktuell?
Persönlich? Mit vielen sexy Fotos? KN-Volontärin Maike
Marckwordt hat sich ins Online-Getümmel gestürzt.
Stefan Kretschmar (
www.stefan-kretzschmar.de) setzt auf
eklige Krabbelviehcher, die quer
über die Seite patroullieren und
den Blick von den Fotos aus optisch besseren Zeiten ablenken.
Bei Michael Kraus (
www.mimi-kraus.de) wird es persönlich und
Florian Kehrmann (
www.florian-kehrmann.de) versucht es ganz
cool mit "back in black". Doch
einer toppt sie alle:
Pascal Hens
(
www.pascal-hens.de), der Godfather der Homepage-Inhaber: "Persönlich" heißt der
Nationalspieler die
Fans in seiner
"Pommesbude"
willkommen. Um alle Feinheiten zu bemerken, muss man
den Lautsprecher
aufdrehen und sich
Zeit nehmen, denn es
gibt viel zu entdecken: Der dem Cursor mit den Augen
folgende Pascal
Hens (so schielend
trifft er bestimmt
nicht all zu oft für
den HSV), die kullernde Hens-Kugel
oder eine weitere unentdeckte Kategorie
auf dem vorbeirauschenden Holztresen. Nicht umsonst
gewann die Seite den Publikumspreis beim Deutschen Multimedia Award (DMMA) - als skurrilste Website. Dass eine gute
Homepage aber gar nicht so
spektakulär sein muss, um zu gefallen, zeigen die Seiten der
THW-Jungs. Sehr unterschiedlich, daher schwer zu vergleichen, aber jede auf ihre Art gelungen.
- Platz eins: Die Intime - www.nikolakarabatic.com
-
Kein anderer Spieler lässt die
Fans so nah an sich heran wie Nikola. Nicht nur, dass er selber
schon mal im Chat mit der Aussage: "Ich bin immer ledig" die
wilden Spekulationen über potentielle Liebesbeziehungen beendet - und noch wildere Hoffnung zahlloser Mädchen schürt.
Via Urlaubstagebuch nimmt er
die Fans auch noch mit in die
schönsten Wochen des Jahres, gewährt auf diversen Fotos Einblicke in seine Wohung und bedient
vor allem die weiblichen Fans mit
Bildern mit Schmacht-Faktor -
auch, wenn man über einige der
Fotos streiten mag (diese Poolbilder.!). Angefangen von Mutter
Lala über Bruder Luka bis Vater
Branko ist die gesamte Familie
im Internet mit von der Partie.
Schön auch die optisch ansprechende Gestaltung in der Grundfarbe Royalblau mit schattenhaft
einfließenden Szenen aus Nikolas (Sportler-)Leben. Abzüge
gibt es für die Aktualität der
deutschen Version (bis zu sieben
Wochen im Verzug), während die
französische Fassung stets top-aktuell ist.
- Platz zwei: Die Sympathische - www.mattiasandersson.se
-
Übersichtlich, vollständig, mit
Einblicken auch in das Privatleben. Auch die Fotos lassen kaum
Wünsche offen: Vom kleinen Jungen, der seinem Vater beim Autogrammeschreiben zusieht, über
den Weltklassetorhüter bis hin zu
Hochzeitsfotos mit seiner Anna
ist alles dabei. Der Schmachtfaktor ist dabei allerdings gleich
null. Die Zielgruppe ist einfach
eine andere als bei einigen seiner
Kollegen. Großes Plus: Hier
scheint der Seiteninhaber jedes
Wort selber zu schreiben. Das jedenfalls lässt das schnuckelige
Schweden-Deutsch a la "wir gehen mit den Köpfen hoch in die
nächsten Saison" vermuten.
Und trotzdem ist die Seite auf
dem neuesten Stand. Vorbildlich
auch die Aktualität der Termine:
Wem für seine Planung noch der
Bundesliga- und Championsleague-Spielplan fehlt - hier wird
er fündig. Einen eigenen Fanshop gibt es nicht - ein weiteres
Zeichen dafür, dass sich hier jemand - sehr sympathisch - nicht
so schrecklich wichtig nimmt.
Da wird sogar die an sich etwas
puristische Optik zum Stilmittel.
- Platz drei: Die Coole - www.christian-zeitz.de
-
Optisch ist diese Seite zweifellos
ein Highlight: Professionell gemacht mit vielen informativen
Rubriken. Wer die Seite über längere Zeit beobachtet, stellt fest,
dass die Rubrik "News" ihrem
Namen nicht immer gerecht
wird. Mit der Aufteilung in
"neuere News"
und "ältere
News" zollt man
wohl der Tatsache Tribut, dass
es auf's Unnötigste "denglischt". Wer
trotzdem durchhält, wird mit
Antworten auf
brisante Fragen,
Vorlieben und
Auszügen aus
Zeitzis gewichtiger Vergangenheit, süßen Kinderbildern und
richtig knackigen Fotos aus der
Gegenwart belohnt. O.k., die
Bademantelnummer hätte er
uns ersparen
können, aber ansonsten: Unschlagbar sexy
Fotos des Man-
nes mit der Rückennummer 20 (und eben auch
mal ohne), professionell gemacht
und mit Schmachtfaktor 10. Leider fehlt der Seite etwas die persönliche Note.
- Platz vier: Die Fröhliche - www.mini33.de
-
"Klein aber oho" - besser kann
man es nicht ausdrücken. Optisch ansprechend, mit Einblicken in den Werdegang und vielen sympathischen Fotos - passend zum unbeschwerten Image
des Seiteninhabers - macht die
Seite Usern jeden Alters einfach
Spaß. Besonderes Plus: Die Rubrik mini-maxi. Hier erfährt
man etwas über die Stoffwechsel-Erbkrankheit Mukoviszidose, gegen die sich Dominik seit einiger Zeit engagiert. Abzüge gibt
es für die mangelhafte Aktualität
der Termine (die enden im Dezember 2006). Und auch das ein
oder andere ach so niedliche "mini" weniger würde wohl niemand
vermissen.
- Platz fünf: Die Vernünftige - www.pittipetersen.de
-
Die Seite für die Generation 30+.
Sachlich, erwachsen und mit historisch-dokumentierenden
Rückblicken auf WMs, EMs und
Olympischen Spielen, bei denen
Pitti dabei war. Die Seitengestaltung ist etwas schmucklos und
kantig und manchmal arg orange. Dafür hat sie ein besonderes
Plus, das sonst keiner hat: Die
Rubrik "Fit mit Pitti". Hier finden sich - für den Anfänger bis
zum Fortgeschrittenen - professionelle Lauf- und Fitnesspläne.
Auch ein Gästebuch war mal vorhanden, musste aber - wie bei so
vielen - geschlossen werden: Wegen zu vieler Einträge, "die absolut nichts mit Sport zu tun hatten". Schade!
- Platz sechs: Die für den zweiten Blick - www.filip-jicha.com
-
Lieber Filip Jicha, das muss besser werden: Da prangt doch
wirklich noch das Ortsschild
"Lemgo Kreis Lippe" auf der
Startseite. Naja und wirklich
"privat" sind die so bezeichneten
Fotos wohl auch nicht. Außerdem
verleiht die Grundfarbe Pistaziengrün dem THW-Neuzugang
ein leicht ungesundes Aussehen.
Sehr nett sind dafür die Kategorien "Favoriten" und "A-Z", in
denen man doch so einiges über
den Menschen Filip Jicha erfährt. Nur unter "K" und "T"
sollte ihm in Zukunft besserers
einfallen, als "Kamin" und "Turnier". Und die letzte Aktualisierung liegt auch schon sieben Wochen zurück - naja. Gesamturteil: Ausbaufähig. Aber jetzt, da
er endlich beim richtigen Verein
ist, wird schon alles gut werden.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2007)