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08./09.10.2007 - Letzte Aktualisierung: 09.10.2007 Mannschaft

Kim Andersson fällt etwa sechs Wochen aus

Untersuchung bestätigte Befürchtungen

Update #1 KN-Bericht vom 09.10. ergänzt...

Erneute Schocksekunde: Kim Andersson liegt verletzt am Boden, wird behandelt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erneute Schocksekunde: Kim Andersson liegt verletzt am Boden, wird behandelt.
Kim Andersson wird dem THW Kiel etwa sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen. Eine am Montag durchgeführte MRT-Untersuchung bestätigte die Befürchtungen vom Sonntag Abend (siehe Bericht). Demnach hat sich Kim Andersson in der 9. Minute des Champions-League-Spieles gegen Hammarby IF das vordere Außenband des linken Knöchels komplett gerissen. Zudem ist eine Kapsel eingerissen. "Außerdem mussten wir eine starke Einblutung feststellen, die die Behandlung momentan sehr erschwert", gab Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker nach der Untersuchung bekannt. Kim Andersson ist nach Daniel Wessig, Christian Zeitz, Filip Jicha und Nikola Karabatic bereits der fünfte Kieler Rückraumspieler, der dem THW Kiel langfristig verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht.
Das Foul kurz vor der Verletzung: Kim Andersson und Tobias Karlsson sind zusammen geprallt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Das Foul kurz vor der Verletzung: Kim Andersson und Tobias Karlsson sind zusammen geprallt.
Kim Andersson verlässt von Physiotherapeut Karsten Krannick und Mannschaftsarzt Dr. Brandecker gestützt das Feld.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson verlässt von Physiotherapeut Karsten Krannick und Mannschaftsarzt Dr. Brandecker gestützt das Feld.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2007:

THW-Tragödie wird mit fünftem Akt fortgesetzt

Kim Andersson fällt mit Außenband- und Kapselriss im Fuß mindestens vier Wochen aus
Kiel - Der THW Kiel wird zum Wegbereiter einer neuen Gattung: die Handball-Tragödie. Eine MRT-Untersuchung bei Kim Andersson im Mare Klinikum ergab gestern den Riss eines Außenbandes im linken Fuß des 25-jährigen Schweden, verbunden mit einem Kapselriss und einer starken Einblutung.

"Kim muss nicht operiert werden, Knochen und Knorpel sind zum Glück nicht verletzt. Er wird für vier bis sechs Wochen ausfallen", sagte THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker.

Erst knapp ein halbes Jahr ist es her, als die "Zebras" begannen, das Wesen der antiken Tragödie, an deren Ende stets das unvermeidbare Scheitern des Helden steht, zu verkehren. Im April fiel neben Lars Krogh Jeppesen, Viktor Szilagyi, Marcus Ahlm und Henning Fritz auch Kapitän Stefan Lövgren, der am Sonntag in der Halbzeit des Spiels gegen Hammarby IF wegen einer Platzwunde am Kopf mit zwei Stichen genäht werden musste, verletzt aus. Der THW lag personell am Boden und triumphierte am Ende der Saison doch als Deutscher Meister, Pokal- und Champions- League-Sieger.

Als Anderssons Zwei-Meter-Körper am Sonntag mit Tobias Karlsson auf das Parkett der Ostseehalle stürzte, als er die Augen zusammenkniff, aufschrie und liegen blieb, wandten sich die Zuschauer entsetzt ab. Wieder wird der THW von einem unglaublichen Verletzungspech heimgesucht: Daniel Wessig (Knie), Christian Zeitz (Hüfte), Filip Jicha (Knie/Außenmeniskus), Nikola Karabatic (Schulter) und jetzt Kim Andersson - fünf Rückraumspieler. "Es ist wirklich komisch, doch hoffentlich bin ich der Letzte, der ausfällt", sagte Andersson gestern und zeigte sich optimistisch, schon nach drei bis vier Wochen wieder fit zu sein. Zorn gegenüber seinem Landsmann und Kurzzeit-"Zebra" Tobias Karlsson ("Es war keine Absicht") verspüre er keinen.

Zweimal pro Tag wird sich nun Physiotherapeut Uwe Brandenburg um den neuen THW-Patienten kümmern. Wann Linkshänder Christian Zeitz, der wie Andersson im halbrechten Rückraum spielt, derzeit allerdings an einem Bluterguss am Hüftgelenk laboriert, in die Mannschaft zurückkehren kann, konnte Teamarzt Brandecker gestern nicht beantworten. In den nächsten Spielen sei jedoch eher noch nicht mit dem 26-Jährigen zu rechnen.

Zwar bestätigte THW-Manager Uwe Schwenker, bereits am Sonntag mit dem ehemaligen Publikumsliebling Johan Petersson telefoniert zu haben. Der 34-jährige Linkshänder, der mit dem schwedischen Zweitligisten IF Hallby als Spielertrainer am Aufstieg arbeitet und kürzlich sein Comeback im "Tre Kronor"-Team feierte, stehe jedoch nicht zur Verfügung. "Wir werden niemanden für vier bis sechs Wochen verpflichten, ich kann ja nicht zaubern", sagte Schwenker, für den eine Verpflichtung eines Akteurs bis zum Ende der Saison aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage komme. Ohnehin wäre ein potenzieller Neuzugang jetzt, nach Ablauf der Meldefrist, nicht in der Champions League spielberechtigt, was auch für Moritz Weltgen (Erstspielrecht TSV Altenholz) gilt. Der Weg aus der Tragödie führt also auf jeden Fall nur über eigene Ressourcen, und die erste Belastungsprobe wartet am Donnerstag (18.30 Uhr MESZ) in der Champions League bei HCM Constanta.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2007)


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