07./08.10.2007 - Letzte Aktualisierung: 08.10.2007 | Champions League |
Update #2 | KN-Spielbericht, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt... |
Erneute Schocksekunde: Kim Andersson liegt verletzt am Boden, wird behandelt. |
Das Foul kurz vor der Verletzung: Kim Andersson und Tobias Karlsson sind zusammen geprallt. |
Geschockt von dieser neuerlichen Verletzung hatten die Zebras weiterhin ihre liebe Mühe und Not mit den Gästen, bei denen vor allem Kreisläufer Niklas Grundsten einen ausgezeichneten Tag erwischt hatte. Zudem sorgten die flinken Außen nach technischen Fehlern der Zebras für schnelle Gegentore. Gut, dass Thierry Omeyer einen mehr als ausgezeichneten Tag erwischt hatte: 17 Mal parierte der französische Torhüter allein in der ersten Hälfte die Würfe Hammarbys, sorgte mit seinen Glanztaten am Fließband dafür, dass sich die Gäste in der Phase der Neusortierung des Kieler Angriffes nicht absetzen konnten. In der Offensive ging Börge Lund auf die durch Anderssons Verletzung vakante halbrechte Rückraumposition, Viktor Szilagyi machte zunächst im linken Rückraum Druck. Der Rekonvaeszent und Marcus Ahlm wirbelten den Gegner nun mächtig durcheinander. Nach Grundstens 11:11 und Lundströms vergebenem Siebenmeter sorgte Ahlm für das 12:11 - dann begann er erste Teil der Szilagyi-Show: Mit 104 km/h wuchtete er den Ball zum 13:11 ins Netz, bezwang Hammarbys Keeper Aström per Heber zum 14:11, bediente Klein zum Tempogegenstoß zum 15:12 und erzielte kurz vor der Pausensirene das 17:12 wieder selbst - Hammarbys technische Fehler, Omeyers Paraden und der wie entfesselt aufspielende Szilagyi hatten die bedrohliche Situation nach 22 Minuten bis zur Pause in eine klare Kieler Führung verwandelt.
Sorgenvolle Miene trotz tollem Spiel: Noka Serdarusic. |
So aber muss das wirklich letzte THW-Aufgebot schon am kommenden Donnerstag beweisen, aus welchem Holz es geschnitzt ist. Dann spielen die Zebras beim rumänischen Meister HCM Constanta - ohne Daniel Wessig, Christian Zeitz, Filip Jicha, Nikola Karabatic und Kim Andersson. Die Verletzungsseuche der letzten Saison hat zum Leidwesen der Zebras auch die Sommerpause überlebt - und der THW geht am Stock.
Im zweiten Spiel der Gruppe B gewann Montpellier HB (FRA) zur ungewöhnlichen Anstoßzeit von 11 Uhr am Sonntag Morgen bei HCM Constanta mit 28:23 (15:11, siehe ausführlicher Spielbericht).
(Christian Robohm)
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Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Bei Kim sind ein oder zwei Bänder gerissen. Nach Auskunft der Ärzte kann es sein, dass im Gelenk noch mehr kaputt ist. Ein Blutgefäß ist geplatzt, weshalb sofort ein riesiger Bluterguss entstand - es könnte ziemlich kompliziert werden, wenn Kim tatsächlich operiert werden muss. Er wird wie meine anderen Rückraumspieler auch sicherlich mehrere Monate ausfallen.
Kim Andersson verlässt von Physiotherapeut Karsten Krannick und Mannschaftsarzt Dr. Brandecker gestützt das Feld. Zum Spiel: Der Angriff lief erst mit Viktor, seine schnellen leichten Tore haben uns auf die Siegerstraße gebracht. Zudem hat uns Titi mit seiner Super-Leistung im Spiel gehalten. Es ist aber einfach nicht schön, drei Mittelmänner auf allen drei Rückraumpositionen spielen zu sehen. Nie im Leben hat man so etwas trainiert, zum Sieg gegen Hammarby hat es trotzdem gereicht.
Zur Frage, ob wir jetzt wieder jemanden kurzfristig verpflichten wollen: Ich wollte schon, aber Staffan hat leider nicht genügend Freizeit, um am Donnerstag in Constanta zu spielen (lacht). Im Ernst: Mit dieser dezimierten Mannschaft haben wir keine große Perspektive, zumal Christian Zeitz auch nicht so schnell wieder zur Mannschaft stoßen wird. Er hatte eine Einblutung in die operierte Hüfte, sollte diese inzwischen verkapselt sein, droht eine weitere Operation. Genaueres wissen wir nach einer weiteren MRT, wir rechnen aber mit noch einmal vier bis sechs Wochen Pause für Christian.
Wir durften bis zur 22. Minute mitspielen, haben dann einige leichte technische Fehler gemacht, die direkt bestraft wurden. Danach war das Spiel gelaufen, ich bin trotzdem zufrieden mit den 22 Minuten. Tobias Karlsson war ziemlich nervös nach seinen zwei Zeitstrafen, ich wollte ihn vor einer Roten Karte schützen, da man nach zwei Roten Karten in der Champions League gesperrt ist. Deshalb habe ich ihn im Angriff kaum noch gebracht.gegenüber den KN:
Es war ein besonderes Spiel und ein komisches Gefühl. Erst nach dem Anpfiff wurde es etwas normaler.
Ich hatte mir für heute nichts vorgenommen. Als sich dann aber wieder die Szene abspielte, die in letzter Zeit leider viel zu häufig bei uns passierte, nämlich ein Spieler, der auf Physios gestützt das Parkett verlassen muss, da war mir klar, dass es heute auch auf mich ankommt und wir das Spiel auch mit meiner Hilfe gewinnen müssen.
Vor Kims Verletzung hatten wir vorn einen technischen Fehler gemacht, ich wollte den Ball aber zurück erobern. Kim hat ihn dann weiter gespielt, wieder versuchte ich, an den Ball zu kommen. Dann sind wir zusammen geprallt. Das war überhaupt keine Absicht, und es tut mir für Kim leid, denn wir sind gut befreundet.
Ich hoffe, dass sich die Lage im November entspannt. Jetzt kommen schwere Spiele und auch die Champions Trophy, die unter diesen Voraussetzungen für uns natürlich keinen Sinn macht und eine hohe Belastung darstellt.
Es ist unglaublich, was uns jetzt wieder passiert ist. Wir versuchen in jedem Spiel, zu überleben, aber es ist schwer. Es war ein Unfall, so etwas passiert in jedem Spiel fünfmal.
Wieder ein Sieg, über den wir uns nicht richtig freuen können. Bitter.
In der Gruppe E hat sich der HSV Hamburg eine hervorragende Ausgangsposition für den Gruppensieg geschaffen. Dank einer tollen Leistung des Teams und einer überragenden Vorstellung von Torhüter Johannes Bitter in der Schlussphase gewannen die Hansestädter am Freitag Abend beim russischen Meister Chehovski Medvedi Moskau (RUS) mit 29:26 (15:11).
Schwer tat sich die SG Flensburg-Handewitt in der Gruppe G beim norwegischen Vertreter Drammen HK: Der Ex-Kieler Frode Hagen und der ehemalige Flensburger Glenn Solberg ließen Flensburg lange zittern, am Ende reichte es für die Mannen von Trainer Kent-Harry Andersson zu einem knappen 33:30 (17:15)-Auswärtserfolg, der einem großen Schritt in Richtung zweiter Gruppenphase gleichkam.
Vor der enttäuschenden Kulisse von nur knapp über 2000 Zuschauern in der riesigen Köln Arena hatte der VfL Gummersbach gegen den letztjährigen THW-Gegner MKB Veszprem aus Ungarn lange Zeit große Probleme. Erst in der Schlussphase sicherten sich die Oberbergischen einen knappen 32:30 (18:16) in der Gruppe F.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2007:
Ausgerechnet mit dem Ex-"Zebra" Tobias Karlsson ging Andersson in der neunten Minute zu Boden, blieb mit Schmerz verzerrtem Gesicht liegen. "Am Montag wird Kims linker Fuß geröntgt. Dann wird sich zeigen, ob noch mehr verletzt ist", sagte THW-Manager Uwe Schwenker später. Ganz plötzlich, nach nicht einmal zehn Minuten, war das schöne Fundament vergessen, aus dem ein farbenfroher Handball-Abend hatte entstehen sollen. Vergessen die phänomenale Begrüßung (beider Mannschaften), die endlich wieder einmal Gänsehaut-Feeling im Rund der Arena aufkommen ließ. Vergessen die kultigen schwedischen Fans, die sich mit Ansteckern "Tiger essen Zebras" auf den Weg an die Förde gemacht hatten, sich selbst und ihre auswärts in gelbschwarz als "Tigers" antretende Mannschaft nicht ganz ernst nehmend.
Ein Pfeifkonzert begleitete fortan das Wirken des schwedischen Meisters. Drei Minuten später nahm Hammarbys Trainer Staffan Olsson den völlig verunsicherten Karlsson vom Feld. 20 Minuten lang hielt das Team des Ex-Kielers dennoch mit, kam zu leichten Toren über den am Ende achtmal erfolgreichen Kreisläufer Nicklas Grundsten. Im Trikot des THW Kiel zeigte Torhüter Thierry Omeyer eine sensationelle Leistung, eröffnete seinen Mitspielern mit 16 Paraden allein vor der Pause alle Möglichkeiten. Ein Kredit, den ab der 20. Minute besonders Viktor Szilagyi in Tore umwandelte. Der Österreicher blieb nahezu fehlerfrei, steuerte aus dem Rückraum zunächst die einfachen Tore bei, band Abwehrspieler, riss Lücken, stemmte sich den Schweden entgegen, hatte nach 60 Minuten insgesamt zehnmal gejubelt.
Zur Pause führte der THW mit 17:13, Hammarbys Fehlerquote stieg, besonders aus dem Rückraum ließ die Treffsicherheit nach. Mit seinen Toren Nummer fünf und sechs zum 20:14 (33.) sorgte Szilagyi für die Vorentscheidung, glänzte ab sofort auch mit sehenswerten Anspielen an den Kreis. Marcus Ahlm dankte es ebenfalls mit zehn Toren bis zum 30:19 (47.). Stefan Lövgren, Viktor Szilagyi und Börge Lund - drei Mittelleute auf den Rückraum-Positionen gaben in der zweiten Halbzeit einen Vorgeschmack auf die kommenden Wochen, in denen der THW nun neben Filip Jicha, Nikola Karabatic, Daniel Wessig und Christian Zeitz auch Kim Andersson ersetzen muss. Weil Szilagyi und Omeyer einen famosen Tag erwischt hatten, reichte es gestern Abend für einen komfortablen Vorsprung gegen Hammarby.
"Viktor hat uns auf die Siegerstraße gebracht", sagte THW-Coach Noka Serdarusic. Doch sein 29-jähriger Schützling zeigte nur verhaltene Freude. "Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden. Andererseits müssen wir jetzt wieder von Spiel zu Spiel denken. Wir kennen diesen Anblick einfach viel zu gut: ein Spieler, der von Arzt und Physiotherapeut gestützt vom Feld gebracht wird." Gestern, als der THW wieder einen Pyrrhussieg feierte, war es Kim Andersson.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2007:
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2007)
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