Von Dr. Oliver Schulz

Nach der verpaßten EM-Qualifikation gegen Schweden war er im Sommer bereits als Nationaltrainer zurückgetreten. Am Sonntag Vormittag kassierte das Team ohne Rasnita in seinem 50. Europacup-Spiel gegen Montpellier eine 23:28 Heimniederlage.

Nach dem dritten Spieltag legte Rasnita am Wochenende auch seine Tätigkeit als Übungsleiter bei HCM Constanta nieder. Eden Hairi, seit 2003 in der Rolle des Co-Trainers, übernahm diese Aufgabe. Wie Präsident Nicusor Constantinescu dem Portal "prosport.ro" mitteilte, sei Hairi keineswegs als Übergangslösung gedacht. Er erhält dabei vom serbischen Halblinken Aleksandar Adzic (32) Unterstützung.

Schenkt man einem Gerücht Glauben, soll zudem in jüngster Zeit ein slowenischer Mittelmann in den Fokus Constantas geraten sein, um die Mannschaft zu verstärken. HCM hatte zu Saisonbeginn Regisseur und Urgestein Marius Stavrositu nach zehn Jahren Vereinszugehörigkeit an Steaua MFA Bukarest verloren.

Heimniederlage gegen Montpellier

Die erste Bewährungsprobe für das neue Gespann an der Seitenlinie ließ nicht lange auf sich warten: unter Leitung der lettischen Schiedsrichter Zigmars Stolarovs und Renars Licis empfing die Mannschaft am Sonntag morgen um 11 Uhr Montpellier AHB. Die Sender TVR/Pro TV sowie Canal + übertrugen Constantas 50. Europacup-Partie live.

Trotz guter Leistungen des wie gewohnt treffsicheren Nationalrechtsaußen Laurentiu Toma (7) und des Torhütergespanns Stanescu/Popescu - letzterer entschärfte drei Siebenmeter - unterlag Constanta dem CL-Sieger von 2003 mit 23:28 (11:15). Damit konnten die in Grün gekleideten Hausherren die von der Zeitung "Gazeta Sporturilor" angedeutete letzte Chance für das Erreichen der Zwischenrunde nicht nutzen.

Angetrieben von der Durchschlagskraft ihres Rückraums fanden die Gäste besser ins Spiel. Nach zweieinhalb Minuten hatte ihr serbischer Kapitän Mladen Bojinovic bereits dreimal getroffen. Nach fünf Minuten lag das in der Deckung gut aufgestellte Montpellier bereits mit 1:4 in Führung. Daouda "Doudou" Karaboue erwies sich in den ersten zehn Minuten als starker Rückhalt zwischen den Pfosten. Er zeigte in dieser Zeit vier Paraden, hielt zudem einen Siebenmeter und hatte daher großen Anteil am 2:6 Zwischenstand (11.).

Constanta gelang es in der folgenden Phase, das Spiel schnell zu gestalten und Montpellier diesen Rhythmus kurzzeitig aufzuzwängen. Bojinovic und das tunesische Trio M'Gannem/Tej/Hmam hielten die Hausherren dennoch auf Distanz. In aller Ruhe übernahmen die Franzosen gegen Ende der ersten Halbzeit die Kontrolle und konnten einen Vorsprung von vier Toren mit in die Kabine nehmen (11:15).

Auch nach der Pause musste der Vizemeister nicht aufs Ganze gehen, um sich Führungen zwischen fünf und maximal sieben Toren zu sichern. Das Fehlen Joel Abatis, der sich am Mittwoch beim Ligaspiel in Selestat verletzt hatte, fiel nicht ins Gewicht. Die Schützlinge von Trainer Patrice Canayer beschränkten sich auf das Nötigste und konnten mehrere Ballverluste Constantas zu Kontern nutzen. Gestützt auf eine solide Abwehr um den starken tschechischen Kreisläufer David Juricek bügelte Montpellier sie ein oder andere unkonzentrierte Aktion im Angriff aus.

Nach 44 Minuten führte MAHB mit 16:22, drei Minuten später mit 17:24 und sechs Minuten vor dem Ende mit 19:26. Die Männer aus dem Herault brachten die von wenig Spielfluss bzw. vielen technischen Fehlern geprägte Partie schließlich sicher mit 23:28 über die Runden. Der Auswärtssieg hätte am Ende sogar noch etwas höher ausfallen können.

Am kommenden Sonntag wird nun Hammarby im "Palais des sports Rene Bougnol" vorstellig. Beide Teams sollten sich um Rang zwei der Gruppe B streiten. Constanta hingegen steht nach zwei Niederlagen am Donnerstag in eigener Halle gegen Titelverteidiger THW Kiel mit dem Rücken zur Wand. "Mission impossible", vermutet "Realitatea.net". Das Portal "sport.ro" plant nach Lage der Dinge eine Live-Übertragung.

(von Dr. Oliver Schulz)