Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2007:
Kiel - Heiner Brand entscheidet, wer am 27./28.
November im
Achtelfinale um den Pokal des Deutschen
Handball-Bundes gegeneinander spielen wird. Am Sonntag wird der
Bundestrainer im "Sportclub" des NDR (22.45 bis
23.45 Uhr) live die Runde der letzten 16 Mannschaften
auslosen.
Im Topf werden klangvolle Namen wie SG Flensburg-Handewitt oder TBV Lemgo
fehlen. Doch der Titelverteidiger THW Kiel hat durch seinen
ungefährdeten
41:26 (22:12)-Sieg am Mittwoch beim TV Korschenbroich die
Chance gewahrt, erneut das Ticket für das Final Four (29./
30. März) in Hamburg zu lösen. Das
Achtelfinale erreicht,
keine weiteren Verletzten - mehr positive Nachrichten
hatte der Meister von seiner Dienstfahrt aus Krefeld, die
erst gestern Morgen um vier Uhr endete, aber nicht mitgebracht.
Da die aktuelle Personalnot keinen geordneten
Trainingsbetrieb zulässt, sollte das Zweitliga-Schlusslicht
als Sparringspartner genutzt werden, um sich taktisch auf
das Bundesligaspiel beim TuS N-Lübbecke am Sonnabend
(15 Uhr, siehe
Vorbericht) einzustimmen. "Das
hat nicht geklappt. Wir haben richtig schlecht gespielt",
meinte Linksaußen
Henrik Lundström, der bei der Vereins-WM im slowenischen
Celje zuletzt sogar als Rechtsaußen
aushelfen musste. "Ich muss jede Chance nutzen, um
mitspielen zu dürfen", sagt der Schwede. "Aber ich werfe
lieber mit rechten Hand aus einem ganz schlechten Winkel,
als mit der linken aus einem guten." Der 27-Jährige
ist einer der wenigen THW-Akteure,
für die das Spiel in Unterzahl zur Normalität geworden
ist.
Lundström war einer der sieben Feldspieler, mit
denen Kiel das Triple gewann. Und auch jetzt gehört der 51-fache Nationalspieler zum
letzten Aufgebot. Seine Erfahrung: "Alle rücken enger
zusammen, jeder übernimmt Verantwortung. Im Kopf wird man in einer solchen Situation
stärker." Körperlich sei so ein Spagat aber nur für einige Wochen
möglich. "Dauerhaft können wir das auf keinen Fall
durchhalten." Für das morgige Gastspiel in Ostwestfalen
ist
Lundström dennoch zuversichtlich.
"Wer bei uns mitspielen kann, ist im Moment
auch noch ganz fit. Wir müssen gegen Lübbecke gewinnen,
schließlich wollen wir Tabellenführer bleiben."
Der Göteborger hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Kiel inzwischen um
zwei Jahre bis 2010 verlängert. "Wenn man sieht, was mit dieser
Mannschaft möglich ist, wäre es sinnlos gewesen, ausgerechnet
jetzt zu wechseln", hatte der Vater des zweijährigen
Colin aber auch familiäre Gründe. Lebensgefährtin Isabel
Norberg erwartet im Januar ihr zweites Kind. Lundström:
"Wir fühlen uns in Kiel wohl und wollten nicht im
nächsten Sommer umziehen. Dann, wenn wir gerade zu
viert sind."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2007)