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31.10./01.11.2007 - Letzte Aktualisierung: 01.11.2007 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW siegt locker bei Korschenbroich

Kavticnik erneut bester Torschütze

DHB-Pokal, 3. Runde: 31.10.2007, Mi., 19.00: TV Korschenbroich - THW Kiel: 26:41 (12:22)
Update #2 KN-Spielbericht und Spielbericht ergänzt...

Der THW Kiel hat ohne Probleme die zweite von vier Hürden auf dem Weg zum "Final Four" in Hamburg genommen. In der dritten Runde des DHB-Pokals siegten die Zebras am Mittwochabend beim Süd-Zweitligisten TV Korschenbroich mühelos mit 41:26 (22:11). Bester Torschütze in der ausverkauften Krefelder Glockenspitzhalle, in die das Team von Trainer Olaf Mast aufgrund der riesigen Kartennachfrage zog, war Vid Kavticnik mit 10/1 Treffern.
Mast verzichtete auf die Dienste von Torhüter Henning Wiechers, zog dafür aber einen anderen ehemaligen Nationalspieler aus dem Hut: Rechtsaußen Mirko Bernau, früher in Dormagen, Essen und Düsseldorf aktiv, hatte seine Handball-Schuhe im Sommer nach dem Zweitligaaufstieg des TV Korschenbroich eigentlich an den Nagel gehängt. Doch aufgrund der prekären Situation bei den Niederrheinländern mit einem katastrophalen 0:18-Punkte-Start in der Liga wurde der 32-Jährige nun reaktiviert.

Dennoch dürften nur die wenigsten der 3100 Zuschauer an einen Sensationssieg des Tabellenletzten der Zweiten Bundesliga und eine Wiederholung des Coups aus der zweiten Runde, als man MT Melsungen bezwang, geglaubt haben. Immerhin fing es aber vielversprechend an für die Gastgeber: Rückraumspieler Dennis Marquardt, bester Torschütze der Mannschaft in dieser Saison, erzielte im ersten Angriff die 1:0-Führung, und nach dem postwendenden Ausgleich durch Ales Pajovic traf Simon Breuer zur erneuten umjubelten Führung zum 2:1 (4.) - es sollte aber die letzte für den Gastgeber sein.

Denn der THW wollte nach den Länderspielen der Vorwoche und vor allem in Anbetracht der vielen bevorstehenden Spiele in Bundesliga und Champions League Kräfte sparen, suchte deshalb nach einer schnellen Entscheidung: Pajovic erzielte den erneuten Ausgleich, dann legten Lundström, Lövgren und zweimal Kavticnik nach - innerhalb von vier Minuten war der klitzekleine Hoffnungsschimmer des TV und seinen Fans auf eine Überraschung dahin.

Nachdem Kavticnik und Lund den Vorsprung auf 8:3 (10.) ausbauten, wurde erst einmal ein Gang zurückgeschaltet, der Vorsprung verwaltet und das Publikum mit dem einen oder anderen Kabinettstückchen verwöhnt. So war für Korschenbroich auch nach 17 Minuten, als Matthias Deppisch zum 7:11 traf, alles im grünen Bereich. Dann leitete erneut Ales Pajovic mit einem Rückraumhammer den nächsten Zwischenspurt ein: Binnen vier Minuten zogen die Zebras auf 15:7 davon, bauten den Vorsprung nach einem Doppelpack von Dominik Klein und dem bereits sechsten Treffer des erneut starken Vid Kavticnik bis zum Seitenwechsel auf 22:12 aus.

Das Achtelfinaleinzug war für den THW quasi schon zur Halbzeit perfekt, Noka Serdarusic konnte nun durchwechseln. Igor Anic kam so zu längerer Spielzeit und dankte es seinem Trainer mit drei Treffern. Ansonsten zeigte sich besonders Kapitän Stefan Lövgren in Spiellaune, traf allein in den zweiten dreißig Minuten sechsmal. Der TV Korschenbroich fightete aber trotz des großen Rückstands meisterlich, der zuletzt kritisierte Kreisläufer Jörn Ilper zeichnete sich mit vier Treffern innerhalb von sieben Minuten besonders aus bei den Rheinländern. Diese dürften trotz der klaren Niederlage gegen den Champions League Sieger ein bisschen Selbstvertrauen für den tristen Ligaalltag gesammelt haben - immerhin geht es bereits am Samstag gegen Mitaufsteiger Wallau/Massenheim um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Und zumindest durfte Dennis Marquardt mit seinem vierten Treffer nach dem Auftakt- auch den Schlusspunkt setzen.

Insgesamt also ein müheloser Sieg für den THW, der damit zum siebten Mal in Folge in der Runde der letzten 16 steht. Auf wen die Zebras im Achtelfinale treffen, entscheidet sich am kommenden Sonntag: Die Auslosung findet ab 22.45 Uhr im Rahmen des NDR Sportclubs statt, Bundestrainer Heiner Brand wird im Studio zu Gast sein.

Alle Ergebnisse der dritten Pokalrunde finden Sie hier.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

DHB-Pokal, 3. Runde: 31.10.07, Mi., 19.00: TV Korschenbroich - THW Kiel: 26:41 (12:22)

Logo TV Korschenbroich:
Kokott, Leclaire; Deppisch (4), Kesilis (3), Bednarzik (4), Faltin (2), Breuer (1), Görden, Marquardt (3), Ilper (5), Breuer (3/1), Warncke, van Walsem (1), Bernau; Trainer: Mast
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 13 Paraden), M. Andersson (31.-60., 11 Paraden); Lund (6/1), Lundström (1), Kavticnik (10/1), Pajovic (4), Anic (3), Lövgren (7/1), Ahlm (3), Szilagyi (4), Klein (3); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Dirk Eggert / Nils Szuka (Dormagen)
Zeitstrafen:
TVK: 0;
THW: 0
Siebenmeter:
TVK: 1/1;
THW: 4/3 (Kavticnik vergibt (17.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1 (4.), 2:6 (8.), 3:6, 3:8, 4:8, 4:9, 5:9, 5:10, 6:10, 6:11, 7:11 (18.), 7:15 (21.), 8:15, 8:16, 9:16, 9:18, 10:18, 11:18 (27.), 11:21, 12:21, 12:22;
2. Hz.: 12:23, 13:23, 14:23, 14:27 (37.), 15:27, 15:28, 17:28 (40.), 17:31, 19:31, 19:34 (47.), 20:34, 20:35, 22:35, 22:37, 23:37, 23:38, 24:38, 24:39, 25:39, 25:41, 26:41.
Zuschauer:
3100 (ausverkauft) (Glockenspitzhalle, Krefeld)
Spielgraphik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2007:

DHB-Pokal: Leichtes Spiel für die "Zebras"

Titelverteidiger erreicht durch 41:26-Erfolg über Korschenbroich das Achtelfinale
Krefeld - Zumindest bei den vorwiegend jugendlichen Fans in der mit 3200 Zuschauern ausverkauften Krefelder Glockenspitzhalle stand Dominik Klein im Mittelpunkt des gestrigen Handball-Abends. Die nahmen auch die 26:41-Niederlage (12:22) ihres TV Korschenbroich in der 3. Hauptrunde des DHB-Pokals gegen den THW Kiel nicht sonderlich tragisch. Hauptsache, sie ergatterten anschließend ein Autogramm des Weltmeisters.

"Ein schöner Handballabend", bilanzierte derweil Jupp Grimm, emsiger Manager des nach neun Spieltagen noch sieglosen Zweitliga-Schlusslichts. Nur einer wollte sich der allgemeinen Hochstimmung nicht anschließen. Mit Blick auf die nächste Bundesliga-Partie am Sonnabend beim TuS N-Lübbecke schwante THW-Trainer Noka Serdarusic wenig Gutes: "Wir werden da wohl mit der gleichen Formation antreten müssen wie heute. Und das, was wir heute geboten haben, war nicht die Abwehrleistung, wie wir sie gewohnt sind."

In der Tat: Immer wieder fanden die vom früheren Kieler Olaf Mast trainierten, im Liga-Alltag bisher recht unbedarften Korschenbroicher Lücken in der schwarz-weißen Deckung. Eine ganze Reihe ihrer Schnitzer bügelte das gute Torhütergespann Thierry Omeyer und Mattias Andersson noch aus. Dennoch fand Serdarusic: "Wir haben viel zu viele Gegentore kassiert. Das lag allerdings auch daran, dass wir vorne zu oft zu leicht die Bälle weggeben haben."

Offensichtlich eine Frage der Konzentration. Wenig verwunderlich in einer Halle, in der eher die Atmosphäre eines Wandertages herrschte. Dass Olaf Mast drei Tage vor dem wichtigen Meisterschaftsspiel gegen Mit-Aufsteiger SG Wallau-Massenheim fröhlich durchwechselte und allen Akteuren Spielanteile gab, trug auch nicht dazu bei, das Niveau anzuheben. Das Dormagener Schiedsrichtergespann Dirk Eggert und Nils Szuka dürfte selten einen so ruhigen Abend verlebt haben, an dem sie nicht eine einzige Zeitstrafe vergeben mussten. Dafür war das Geschehen auch schon zu früh entschieden: 8:3 führten die Kieler, bei denen der zehnfache Torschütze Vid Kavticnik und Stefan Lövgren (7/1) die auffälligsten Akteure waren, bereits nach zehn Minuten. Weil Schlussmann Marcel Leclaire - Mast hatte vor dem Spiel überraschend Ex-Nationaltorhüter Henning Wiechers suspendiert - ein paar gute Paraden zeigte, dauerte es fast bis zum Pausenpfiff, ehe der Vorsprung der Gäste erstmals zweistellig (21:11 durch Klein) wurde. Auch wenn der THW im zweiten Durchgang schnell auf 27:14 (37.) davonzog, tat er nicht mehr, als das Spiel zu verwalten. Klasse blitzte nur selten auf. So bei einem Kempa-Tor durch Kavticnik nach Lövgren-Anspiel (30:17, 41.) oder einigen Pässen auf Kreisläufer Igor Anic. Den Fans war's egal, sie hatten ja ihren Weltmeister.

(von Volker Koch, aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2007)


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