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24.11.2007 Umfeld

Zebra: Im Hintergrund - der Schiedsrichterbetreuer

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Schon seit den 70er Jahren ist Dietrich Ziemer einer von denen, die den Zebras im Hintergrund den Rücken frei halten. Und auch heute noch ist der 61-jährige Teil des Teams: als Schiedsrichter- und Gästebetreuer.
Um die Mittagszeit ist es voll in der Kieler Innenstadt, und besonders in der Vorweihnachtszeit tummeln sich die Menschen im Sophienhof. Während in der Passage Hektik herrscht, sitzt Dietrich Ziemer, Vereinsmitglied des THW Kiel und Betreuer der Schiedsrichter, in aller Ruhe im Fischrestaurant "delikatessa marina".

Hier treffen sich Manager Uwe Schwenker, Trainer Noka Serdarusic, einige Gesellschafter und auch Dietrich Ziemer häufig zum Mittagessen. "Das hat schon Tradition", so der 61-Jährige, der inzwischen auf eine lange Zeit beim THW Kiel zurück schauen kann.

"Als junger Spund kam ich nach Kiel und entdeckte durch Freunde in der Schule die Lust am Handballspielen", erzählt er von seinen sportlichen Anfängen. Kreisläufer in der B- und A-Jugend des THW Kiel sei er gewesen und habe dann in den 60er Jahren den Sprung in die Männermannschaft geschafft. Heute schaut er bei den Spielen der Zebras zu und kümmert sich um die Dinge im Hintergrund, denn als Ansprechpartner für Schiedsrichter, offizielle Vertreter und Delegierte hat Ziemer alle Hände voll zu tun.

"In den 70er Jahren übernahm ich erst einmal die Stelle als Mannschaftsbetreuer beim THW Kiel und kümmerte mich dort um jedes Wehwehchen der Spieler", beschreibt er seinen Werdegang. Die Aufgaben eines Betreuers im Vergleich zu damals seien im Grunde gleich geblieben, doch heutzutage sei vieles stressiger und vor allen Dingen professioneller.

Als 1994 Uwe Schwenker Manager der Kieler wurde, fragte er Dietrich Ziemer, ob dieser nicht neben seiner Arbeit als selbstständiger Speditionskaufmann auch noch die Stelle des Schiedsrichterbeauftragten übernehmen wolle. "Und ich habe zugestimmt. Ich war dem Handball und besonders dem THW Kiel ja schon immer verbunden und habe mich auf die neue Aufgabe gefreut", so Ziemer, den immer noch vor jedem Spiel ein wenig die Nervosität packt und den selbst ein Spiel gegen den Tabellenletzten nicht kalt lässt. "Auch wenn viele Abläufe bei einem Bundesligaspiel inzwischen Routine geworden sind und auch die Schiedsrichter sich in der Halle auskennen, ist jedes Spiel ein besonderes."

Zwei Stunden vor dem Anpfiff trifft Dietrich Ziemer sich mit den Unparteiischen in der Ostseehalle, geht letzte Details mit ihnen durch und kümmert sich um Wünsche und Fragen. Manchmal brauche der ein oder andere noch eine weitere Eintrittskarte für jemanden, doch wirklich außergewöhnliche Wünsche hat Ziemer noch nicht erlebt - und dabei kann er auf über 45 Jahre Kieler Handballgeschichte zurückblicken.

Einige kuriose Erlebnisse habe es sicherlich gegeben, doch würde THW-Urgestein Ziemer erst mit dem Erzählen beginnen, "dann säßen wir noch morgen hier", scherzt der ehemalige aktive Sportler, der aber über seine Zusammenarbeit mit den Schiedsrichten nichts Negatives sagen kann. Genauso wenig, wie über seine Arbeit bei den Zebras, denn wichtig sei, "dass wir eine eingeschworene Gemeinschaft sind und immer erfolgsorientiert an einem Strang ziehen - und das macht einfach nur Spaß." Selbst wenn es heute hektischer und stressiger als damals ist und gerade in der Vorweihnachtszeit ein Spiel das nächste jagt - Dietrich Ziemer sieht man diesen Spaß an seiner Arbeit deutlich an.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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