29.12.2007 | Mannschaft |
Im kommenden Jahr könnte Dominik Klein dann endgültig in den Handball-Olymp aufsteigen. Im August 2008 steigen in Chinas Hauptstadt Peking die Sommerspiele, und Deutschland zählt als amtierender Weltmeister natürlich zum Favoritenkreis. Doch soweit mag "Mini" nicht voraus denken. "Wir dürfen die Europameisterschaft nicht vergessen und die EM nicht als Durchgangsstation betrachten. Als Weltmeister müssen wir uns auch wie ein Weltmeister präsentieren", fordert Klein. Schließlich stehe man nun als Nationalmannschaft beim Publikum in der Pflicht. "Wir dürfen unsere Zuschauer nicht mit schwachen Leistungen bei der EM verärgern. Deswegen müssen wir mit der gleichen Leidenschaft, der gleichen Spielfreude und mit ebenso viel Spaß wie bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land auch in Norwegen auftreten."
Trotz sechs von sechs möglichen Titeln 2007 - Dominik Klein wird weder müde, noch ist er satt. "Das Handballspielen hat seinen Reiz noch längst nicht für mich verloren", sagt er. "Ich will mich und meine Erfolge schließlich bestätigen. Und dafür", so Klein zielstrebig, "muss ich im Verein täglich ranklotzen, um anschließend zur Belohnung für die Nationalmannschaft nominiert zu werden." Beim Branchenprimus THW Kiel und seinem akribischen Meistertrainer Noka Serdarusic ("Der beste Trainer der Welt" (Dominik Klein)) eröffnen sich für Klein alle Möglichkeiten. Denn: "Ranklotzen kann ich am besten mit Noka." Wohl wissend, dass ihn die Glücksgefühle am Ende einer erfolgreichen Saison für alle Mühen entschädigen werden.
Nicht mehr zurück, sondern nur noch voraus blickt Christian Zeitz - der direkt neben Klein in den Handball-Geschichtsbüchern steht. Die EM, das nächste große Ziel des THW-Linkshänders, wirft ihre Schatten voraus. "In Norwegen wird es nicht leicht", weiß Zeitz und sieht eher Frankreich und Spanien in der Favoritenrolle als die eigene Nationalmannschaft. "Wir spielen vielleicht oben mit, müssen aber von Anfang an kämpfen. Schließlich werden nicht einmal unsere Gruppenspiele ein Selbstgänger: Gegen Russland mussten wir schon im Supercup ran und haben gesehen, dass sie stark sind - und Spanien ist halt ein Favorit." Wenn es aber gelänge, so Zeitz, den Teamgeist der Weltmeisterschaft wiederzubeleben, dann könne man auch etwas bei der EM erreichen. Was? Darauf will sich der 27-Jährige nicht festlegen. Aber wer sagt denn, dass man als Dominik Klein oder Christian Zeitz nur einmal in den Geschichtsbüchern des Handballs stehen möchte? "Wir müssen 2008 beim THW wieder von Spiel zu Spiel denken", hätte Klein nichts gegen eine Wiederholung der letzten Spielzeit einzuwenden, "damit sind wir in der Vergangenheit immer gut gefahren." Wohl wahr!
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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