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31.12.2007 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Titelkampf endgültig ein Nord-Krimi

Nordhorn und "Löwen" patzten

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.12.2007:

Neuss - Der Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft wird endgültig zu einem Nord-Krimi. Am letzten Spieltag vor dem Jahreswechsel setzten sich Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt sowie die Verfolger mit Meister THW Kiel und Vizemeister HSV Hamburg mit lockeren Siegen weiter von der Konkurrenz ab.
Die HSG Nordhorn (30:31 in Lübbecke) und die Rhein-Neckar Löwen (33:35 bei Balingen-Weilstetten) dürften sich nach unerwarteten Pleiten bei Abstiegskandidaten dagegen aus dem Meisterschaftsrennen verabschiedet haben.

100 mitgereiste Flensburger feierten ihr Team nach dem 40:27 (18:12)-Kantersieg beim Wilhelmshavener HV. "Ich freue mich, dass wir auf dem ersten Platz überwintern. Dort möchten wir auch am Ende der Saison stehen", sagte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. "Wir sind als Mannschaft sehr überzeugend aufgetreten", meinte SG-Linksaußen Lars Christiansen. Die Nordlichter gönnten den Niedersachsen nur das 1:0 - dann marschierten sie gnadenlos. Ab dem 12:15 (23.) verloren die Hausherren zur Enttäuschung der 2455 Zuschauer endgültig den Anschluss. Ihnen fehlte über weite Strecken ihr Regisseur Oliver Kehrmann, der wegen einer Verletzung nur bedingt mitwirken konnte. Zudem standen nur acht weitere Feldspieler im WHV-Aufgebot. Im neuen Jahr soll der ehemalige Stockelsdorfer Sven-Sören Christophersen (TBV Lemgo) die Personalnöte am Jadebusen lindern. Von solchen Problemen ließen sich die Flensburger nicht die Laune verderben. "Schade, dass jetzt Pause ist", frohlockte Geschäftsführer Fynn Holpert nach dem achten Bundesliga-Sieg in Folge. Mindestens bis zum nächsten Spieltag am ersten Februar-Wochenende haben die Flensburger mit 33:5 Punkten einen Zähler Vorsprung auf die punktgleichen Kiel und Hamburg (je 32:6).

Triple-Sieger THW beendete das erfolgreichste Jahr seiner Vereinsgeschichte mit einem 33:21 (17:8) gegen den TV Großwallstadt. Der HSV machte beim 38:25 (23:10) mit MT Melsungen in der zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauften ColorLine Arena kurzen Prozess und ließ sich im Anschluss den von Präsident Andreas Rudolph in die Kabine beorderten Champagner schmecken.

Denkwürdig fand Löwen-Manager Thorsten Storm den letzten Auftritt seines Teams 2007: "Es geht darum, dass jeder seine Arbeit zu 100 Prozent erfüllt. Ich habe aber bei uns keinen Spieler gesehen, der die Leistung gebracht hat, die er erreichen soll - auch im Hinblick darauf, was er dafür bekommt." Auch Weltmeister Christian Schwarzer, mit sieben Toren noch bester Werfer seines schwachen Teams, musste zugeben: "Mit halber Kraft geht gar nichts."

Wieder neuen Mut schöpft Schlusslicht Tusem Essen. Der Aufsteiger besiegte den indisponierten SC Magdeburg 35:30 (14:11), bleibt mit 7:31 Punkten nach dem Erfolg der Lübbecker (9:29) aber auch zum Jahreswechsel Letzter.

(aus den Kieler Nachrichten vom 31.12.2007)


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