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05.01.2008 EM 2008

Kieler Nachrichten: Stratege "Schorsch" steht immer noch im Saft

Trotz des Traineramtes in Lemgo ist Markus Baur Chef der Handball-Nationalmannschaft

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2008:

Rostock/Lemgo - "Willst du eine Medaille erringen, musst du Markus Baur bringen", lautet vor den EM-Vorbereitungs-Länderspielen gegen Montenegro in Rostock (heute, 18 Uhr) und Schwerin (morgen, 15 Uhr) eine seit sechs Jahren gültige Faustformel, die Deutschlands Handball-Nationalmannschaft zum Welt- (2007) und Europameister (2004) reifen ließ, sowie Olympisches Silber 2004 und zweite Plätze bei der EM 2002 und WM 2003 einbrachte.
Als der bald 37-jährige Spielmacher auf Grund von Verletzungen fehlte, fiel die DHB-Auswahl bei der WM 2005 in Tunesien (9.) und der EM 2006 in der Schweiz (5.) prompt aus den Medaillenrängen. Obwohl Markus Baur seit dem 1. Januar offiziell als Bundesligatrainer und Sport-Direktor beim TBV Lemgo fungiert, lässt sich Brand nicht vom Arbeitgeberwechsel seines Regisseurs irritieren, der aus seinem halbjährigen Engagement als Spielertrainer beim Schweizer NLA-Ligisten Pfadi Winterthur noch voll im Saft steht. "Markus weiß einfach alles über Taktik und verfügt über die Fähigkeit, Situationen frühzeitig zu erkennen", schätzt Heiner Brand den 216-fachen Nationalspieler auch als "allseits akzeptierte Vertrauensperson". So dürfte es auch kein Gerangel um Spielanteile geben. "Es ist ein Privileg, noch einmal mit Schorsch zusammen spielen zu dürfen", spricht Lemgos Regisseur Michael Kraus seinem neuen Vorgesetzten brav die Chefrolle zu. Beim TBV Lemgo wird Baurs Vakanz während der EM intern durch Daniel Stephan und Co-Trainer Jürgen Franke überbrückt.

Dass Markus Baur von der EM bis Peking ein halbes Jahr ohne Spielpraxis sein wird, kann den Bundestrainer nicht schocken. Brand: "Das ist nichts anderes, als wenn er längere Zeit verletzt wäre. Deshalb will ich es unbedingt mit ihm versuchen. Voraussetzung ist nur, dass er zu Beginn der Olympiavorbereitung körperlich nicht bei null anfängt." Für Baur selbst ist seine vierte Olympiateilnahme derzeit noch "Zukunftsmusik". Priorität genießt in den kommenden Wochen der angekündigte Familienzuwachs. Gattin Marion erwartet in Kürze ihr drittes Kind. "Und bei der Geburt will ich unbedingt dabei sein. Egal, ob die EM noch läuft", hat Stratege Baur auch die Flugpläne von Norwegen nach Deutschland schon im Blick.

(aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2008)


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