Aus den Kieler Nachrichten vom 07.01.2008:

"Ich habe zunächst nichts gemerkt und weitergespielt", meinte der Weltmeister, der erst wenige Stunden vor der Partie in Rostock in einem Krankenhaus geröntgt wurde. "Es sieht schlimmer aus, als es ist", meinte der 33-Jährige, der die Verletzung als "Lappalie" einstufte. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich deshalb auf die EM verzichten muss", so der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen, der heute bei einem Fingerspezialisten in Bad Neustadt an der Saale untersucht werden soll. Dann wird entschieden, ob der 215-fache Nationalspieler, von 2001 bis 2007 in Diensten des Rekordmeisters THW Kiel, operiert werden muss oder mit einem geschienten Finger weiterspielen kann. Fritz selbst verbreitete Zuversicht: "Ich kehre abends zur Mannschaft zurück - und dann geht es weiter mit der EM-Vorbereitung." Bundestrainer Heiner Brand ging trotzdem auf Nummer sicher und bestellte den 23-jährigen Silvio Heinevetter vom SC Magdeburg als vierten Torhüter ins Trainingslager nach Damp. Um die Torhüter-Arbeit zu intensivieren, wird auch Torwarttrainer Andreas Thiel nach Damp reisen.

Ein weiteres kleines Fragezeichen steht auch hinter dem EM-Start von Holger Glandorf. Der Linkshänder verbrachte das Wochenende in Osnabrück im Kreise seiner Familie. Vater Klaus Glandorf war am Silvestertag überraschend verstorben und wurde am Sonnabend beerdigt. Der 64-Jährige schien nach zwei Herzinfarkten wieder auf dem Weg der Besserung. Der Hobby-Handballer hatte sich noch am 29. Dezember bei seinem Sohn telefonisch nach den Gründen für die überraschende 30:31-Bundesligapleite der HSG Nordhorn beim Kellerkind TuS N-Lübbecke erkundigt. Wann Holger Glandorf, der als ausgesprochener Familienmensch gilt, wieder zur Nationalmannschaft stößt, ist ungewiss.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.01.2008)