Aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2008:
Ich habe Norwegen jetzt zum ersten Mal bei Tageslicht gesehen. Und?
Nett. Hier in Trondheim geht die Sonne im Januar zwar nicht mehr
richtig auf, aber so dunkel, wie ich es befürchtet hatte, ist es nicht. Um
halb zehn wird es vergleichsweise hell, um halb vier geht das Licht
langsam wieder aus. Zeit genug, um vor den Spielen am Abend durch die
Stadt zu bummeln.
Ich habe im Zentrum mittlerweile ein "Ledige rom" (Einzelzimmer) gefunden.
Ein Steinwurf von der Unterkunft der Spieler und 15 Fußminuten
von der Halle entfernt. Kühlschrank, Mikrowelle und ein Bügeleisen
inklusive. Vielleicht kann ich letzteres noch gegen etwas Sinnvolles
tauschen. Gefrühstückt wird in einer kleinen Bäckerei um die Ecke.
Kaffee satt, Muffin und Käsebrötchen für 77 Kronen (knapp 10 Euro).
Das ist im Land der Inflationspreise ein Schnäppchen. Ein Platz am Fenster
mit Steckdose für den Laptop, den Geruch von frischen Brötchen in
der Nase und ein Sahne-Blick auf die Berge - eine Eins.
Der erste Eindruck von den Norwegern? Sie sprechen alle Englisch
und sind, was ihnen nachgesagt wird - freundlich. Ein beliebiges Beispiel:
Gestern habe ich mir in einem kleinen Laden am Hafen zwei leckere
Fischfrikadellen gekauft. Zu seinem Bedauern hatte der Verkäufer keine
Brötchen anzubieten. Also schnitt er von einem Laib Brot, der er eigentlich
für die private Nutzung in der Mittagspause eingeplant hatte, ein
paar Scheiben ab und stellte mir noch ein Glas Wasser auf den Tisch -
Herz, was willst Du mehr.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2008)