25.01.2008 | EM 2008 |
Dabei hatten die 60 Minuten nur statistischen Wert. "Die Olympiaqualifikation hatten wir ja schon vorher weggeschmissen", erklärte Kreisläufer Robert Gunnarsson (VfL Gummersbach). Viele Handballer hätten in so einer Lage die Kräfte für kommende Aufgaben gespart. Nicht die Männer vom Nordmeer. Die urigen Kerle zeigten "großen Sportsgeist", wie Henning Fritz Respekt zollte. "Dieser Sieg war vor allem wichtig für unsere Moral", erklärte Abwehrchef Sverre Jakobsson. "Es ging um unsere Ehre", ergänzte Gunnarsson.
Sie hatten schlicht Wiedergutmachung betreiben wollen nach der hohen Niederlage gegen Deutschland. "Wir haben letztes Jahr bei der WM so stark gespielt, sind nur knapp im Viertelfinale ausgeschieden, deshalb hatten die Leute in Island so große Erwartungen, und deshalb sind sie nun tief enttäuscht", erklärt Gislason. Dass in der Vorrunde der gesamte Rückraum, inklusive des Weltklasse-Halbrechten Olafur Stefansson (Ciudad Real) verletzt ausgefallen war, wollte der 48-Jährige nicht gelten lassen. "Wir haben das heute vor allem für uns gemacht", so Gislason.
Doch freuten sie sich auch, den deutschen Handballern mit ihrem Sieg die Halbfinalchance erhalten zu haben. "Natürlich wollten wir unseren deutschen Freunden auch helfen", erklärte Birkir Gudmundsson (Lübbecke), einer von sieben Bundesliga-Legionären. Das Verhältnis zwischen Gislason und Brand gilt zudem als ausgesprochen gut. "Heiner kann mir ja gleich im Hotel ein Bier ausgeben", sagte Gislason lächelnd. "Oder vielleicht einen ganzen Kasten." Den Kasten gab es nicht. Aber künftig mehr Ruhe. Nach dem 26:33 gestern gegen Spanien trat Gislason als Nationaltrainer zurück: "Ich kann die Doppel-Belastung meiner Familie einfach nicht mehr zumuten."
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2008)
Lesen Sie bitte auch unseren Spielbericht zum Spiel Deutschland-Island...
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