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21.-25.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 25.03.2008 Nationalmannschaft

Vier-Nationen-Turnier: DHB-Team nach Niederlagen gegen Österreich und Schweden auf drittem Platz

Update #3 Letzte Aktualisierung: KN-Bericht vom 25.3.

Das Vier-Nationen-Turnier mit Deutschland, Österreich, Schweden und Tunesien findet vom 20.-22.03.2008 in Innsbruck statt.
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Das ersatzgeschwächte DHB-Team hat beim Vier-Nationen-Turnier in Innsbruck den dritten Platz belegt. Startete der Weltmeister am Donnerstag noch mit einem 28:21 (12:12) über Tunesien (siehe Spielbericht) ins Turnier, folgten darauf Niederlagen gegen Gastgeber Österreich (30:32 (18:14), siehe Spielbericht) und Schweden (20:26 (8:14), siehe Spielbericht). Die Skandinavier sicherten sich damit auch den Turniersieg, gewannen zuvor mit 30:26 gegen Österreich (siehe Spielbericht) und mit 37:28 gegen Tunesien (siehe Spielbericht).

Deutschland schlägt Tunesien

Der Weltmeister, der neben Christian Zeitz auch die Lemgoer Spielmacher Markus Baur und Michael Kraus sowie das Hamburger Trio Oleg Velyky, Pascal Hens und Torsten Jansen beim ersten Härtetest für Olymia ersetzen muss, konnte sich zunächst auf eine starke Abwehr um den stabilen Mittelblock mit Frank von Behren und Andrej Klimovets verlassen, ging folgerichtig mit 4:0 in Führung. Mit Martin Strobel (Balingen) als Spielgestalter hatten die Deutschen wenig Probleme, sich in der Anfangsphase gegen die offensive Deckung Tunesiens durchzusetzen. Doch bei den Nordafrikanern konnte sich nun Torhüter Maggaiez mehrfach gut in Szene setzen, Tuesien verkürzte und nahm so ein 12:12 mit in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt kam Carsten Lichtlein für Henning Fritz ins Tor, seine Paraden und die aufmerksame Abwehrarbeit mit 13 geblockten Würfen waren der Schlüssel zum Erfolg. Trotz häufiger Wechsel im DHB-Team, in dem Großwallstadts Michael Müller sein Debüt feierte, setzte sich der Weltmeister über 21:17 und 25:19 langsam ab und brachte den Sieg letztlich souverän ins Ziel.

Heiner Brand war nach dem Spiel einverstanden mit der Mannschaftsleistung: "Man muss jungen Spielern den einen oder anderen Fehler zugestehen. Am Ende bin ich mit dem Ergebnis und auch mit den Leistungen, auch wenn sie oft schwankend waren, zufrieden." Dominik Klein, mit vier Treffern einer der Haupttorschützen seiner Mannschaft, war im Anschluss mit seinen Gedanken schon beim Karfreitag: "Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition und konzentrieren uns voll auf das morgige Spiel gegen Österreich."

20.03.08, Do., 18.00: Deutschland - Tunesien: 28:21 (12:12)

Deutschland:
Fritz (1.-30.), Heinevetter (n.e.), Lichtlein (31.-60.); Klein (4), Gensheimer (4/2), Christophersen (3), von Behren (2), Salzer, Strobel (4), Glandorf (1), Müller (1), Kehrmann (5), Sprenger, Klimovets (3), Tiedtke (1), Roggisch; Trainer: Brand
Tunesien:
Driss (46.-60.), Maggaiez (1.-46.), Tajouri (n.e.); Hedoui (3), Saied (1), Hammed, Med Henia (2), Kariem, Lagha (2), Ben Abdallah (2), Saber, Ben Ali, Tej (4), Hmam (6/2), Haraketi (1); Trainer: Hasanefendic
Schiedsrichter:
Hinterhaus / Schneider (Österreich)
Siebenmeter:
Deutschland: 2/2;
Tunesien: 3/2 (Hmam an den Pfosten)
Zeitstrafen:
Deutschland: 3 (Sprenger, Roggisch, Klimovets);
Tunesien: 3 (Hmam, Tajouri, Tej)
Spielfilm:
1. Hz.: 4:0, 8:4 (15.), 9:8 (21.), 12:8 (24.) 12:12;
2. Hz.: 18:15 (40.), 25:19 (54.) 28:21.
Zuschauer:
1000 (Olympiahalle, Innsbruck (AUT))

 

Schweden schlägt Gastgeber Österreich

Der EM-Fünfte Schweden kam in der zweiten Partie des Abends zu einem standesgemäßen 30:26 (15:15)-Sieg über Österreich, musste aber gegen den Gastgeber lange um die ersten zwei Zähler bangen.

Österreich, erstmals mit Viktor Szilagyi als Kapitän, startete furios beim Trainerdebüt von Teamchef Dagur Sigurdsson: Schnell führte man mit 5:0, doch Schweden kam in der Folge besser ins Spiel und konnte bereits nach 12 Minuten mit 7:6 in Führung gehen. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der über den Halbzeitstand von 15:15 auch bis in die 39. Minute (20:20) kein Team absetzen konnte. Den Schweden gelang zwar dann das 24:21, doch Österreich glich noch einmal aus. Erst in den Schlussminuten spielten die Skandinavier ihre ganze Routine aus und sicherten sich so den Erfolg.

Kim Andersson und Henrik Lundström trafen je dreimal, auf Seiten Österreichs netzte Kapitän Viktor Szilagyi viermal ein.

20.03.08, Do., 20.00: Österreich - Schweden: 26:30 (15:15)

Österreich:
Huemer, Marinovic; Wilczynski (5), Szilagyi (4), Weber (4), Schlinger (3), Abadir (2), Günther (2), Tyrner (2), Ziura (2), Fölser (1), Kolar (1), Wöss, Vizvary, Knauth, Knabl; Trainer: Sigurdsson
Schweden:
Sandström, Palicka, Gentzel; Lennartsson (6), Boquist (5), Arrhenius (4), Andersson (3), Karlsson (3), Lundström (3), Källmann (2), Seifert (2), Carlen (1), Linders (1), Larholm; Trainer: Linnell
Spielfilm:
1. Hz.: 5:0, 5:5, 6:6, 6:8, 7:10, 10:13, 13:13, 14:13, 14:14, 15:15;
2. Hz.: 16:15, 16:17, 17:17, 18:18, 18:20, 20:21, 21:24, 24:24, 24:26, 25:27, 26:30.
Zuschauer:
1500 (Olympiahalle, Innsbruck (AUT))

 

Schweden nach Sieg über Tunesien vor Turniersieg

Der EM-Fünfte Schweden wurde auch im zweiten Spiel seiner Favoritenrolle gerecht und kam gegen Tunesien zu einem klaren 37:28 (17:13)-Erfolg.

Früh übernahmen die Skandinavier die Initiative, nach acht Minuten führten sie bereits mit 6:1. Ein starker Peter Gentzel machte den Nordafrikern zunächst das Leben schwer, doch auch Maggaiez hatte einen guten Tag: Tunesien fand langsam ins Spiel, verkürzte bis auf 11:12, ehe die Schweden um den überragenden Jonas Larholm das Tempo zum Ende der ersten Halbzeit noch einmal anzogen.

Nach einem erneuten Blitzstart auch in den zweiten Durchgang war die Partie beim Stand von 22:14 praktisch schon entschieden. Danach ließen beide Teams die Abwehrarbeit ein wenig schleifen, es entwickelte sich ein Torfestival, so dass Wissem Hmam am Ende elf Treffer markieren konnte.

Henrik Lundström erzielte vier Treffer, Kim Andersson war zweimal erfolgreich.

21.03.08, Fr., 18.00: Schweden - Tunesien: 37:28 (17:13)

Schweden:
Sandström, Palicka, Gentzel; Larholm (10), Seifert (5), Källmann (4), Lundström (4), Hammarstrand (3), Lennartsson (3), Andersson (2), Arrhenius (2), Boquist (2), Carlen (1), Linders (1), Karlsson; Trainer: Linnell
Tunesien:
Driss, Maggaiez, Mohamed; Hmam (11), Hatem (5), Lagha (3), Saber (3), Hammed (2), Hedoui (2), Kraiem (1), Saied (1), B. Abdallah, Ben Ali, Henia, Tej; Trainer: Hasanefendic
Schiedsrichter:
Kaschütz / Reisinger (Österreich)

Deutschland verspielt klare Führung und unterliegt Österreich

Beim Weltmeister lief zunächst alles nach Plan: Ein guter Henning Fritz im Tor, eine aufmerksame 5:1-Abwehr mit vorgezogenem Linksaußen (Dominik Klein bzw. Uwe Gensheimer), eine gute Spielübersicht der jungen Spielmacher Strobel und Salzer. Zur Halbzeit führte das DHB-Team mit 18:14, spätestens nach dem 21:14 nach Wiederanpfiff schien der Sieg bereits unter Dach und Fach zu sein.

Dann aber riss der Faden bei den ersatzgeschwächten Deutschen, der Gastgeber kam, angefeuert von nur rund 3500 Zuschauern in der halbvollen Olympiahalle, Tor um Tor heran, glichen bereits zum 23:23 aus und siegten letztlich verdient mit 32:30. Viktor Szilagyi erzielte zwei Treffer für Österreich, Dominik Klein konnte sich nicht in die Torschützenliste eintragen. Beste Goalgetter waren Roland Schlinger und Florian Kehrmann mit jeweils acht Treffern.

Heiner Brand wollte seinen jungen Spielern nach der Niederlage keinen Vorwurf machen: "Einige von ihnen haben sogar gut agiert. Das ist für viele wie die Schule des Lebens, das sind Erfahrungen, die man braucht, um sich weiterentwickeln zu können", so der Bundestrainer.

Lesen Sie auch den Bericht der Kieler Nachrichten.

21.03.08, Fr., 20.15: Österreich - Deutschland: 32:30 (14:18)

Österreich:
Huemer (bei einem 7m), Marinovic; Vizvary, Fölser (3), Ziura, Weber (7), Abadir (3), Knauth, Szilagyi (2), Wilczynsky (5/2), Tyrner (2), Schlinger (8), Knabl (1), Wagesritter (1); Trainer: Sigurdsson
Deutschland:
Fritz (1.-30., 32.-42.), Heinevetter (n.e.), Lichtlein (30.-32., 42.-60.); Klein, Gensheimer (4/1), Christophersen (3), von Behren, Salzer (4), Strobel (5), Glandorf (2), Müller (1), Kehrmann (8/2), Sprenger (1), Klimovets, Tiedtke (2), Roggisch; Trainer: Brand
Schiedsrichter:
Opava / Valek (Tschechien)
Siebenmeter:
Österreich: 3/2 (Wilczynski scheitert an Lichtlein);
Deutschland: 4/3 (Gensheimer scheitert an Marinovic)
Zeitstrafen:
Österreich: 3 (Ziura, Knabl, Wilczynski);
Deutschland: 4(von Behren, Fritz, Müller, Klimovets)
Rote Karte:
Österreich: Ziura
Spielfilm:
1. Hz.: 1:4, 5:8 (15.), 7:8 (17.), 8:12, 12:18, 14:18;
2. Hz.: 14:21 (33.), 23:23 (43.), 25:24 (47.), 28:29 (54.), 30:30, 32:30.
Zuschauer:
3500 (Olympiahalle, Innsbruck (AUT))

 

Österreich schlägt auch Tunesien

Mit neugewonnenem Selbstvertrauen hat die österreischische Nationalmannschaft ihr abschließendes Spiel gegen Tunesien mit 37:32 (20:13) gewonnen und damit den unverhofften zweiten Platz belegt.

Vor rund 4000 Zuschauern legte die Mannschaft vom neuen Trainer Dagur Sigurdsson einen Blitzstart hin: Über 7:3 und 12:5 entzauberten die Österreicher die Nordafrikaner, allen voran Berlins Konrad Wilczynski (12) und Rückraumspieler Roland Schlinger (10) trafen aus allen Lagen.

Der Vorsprung wurde nach dem Seitenwechsel gar bis auf elf Tore (24:13) ausgebaut, Tunesien gab sich aber nicht auf und konnte sich noch einmal bis auf drei Treffer herankämpfen. Letztlich aber siegte Österreich mit dem einmal erfolgreichen Kapitän Voktor Szilagyi verdient.

22.03.08, Sa., 16.00: Österreich - Tunesien: 37:32 (20:13)

Österreich:
Huemer, Marinovic; Wilczynski (12/2), Schlinger (10/2), Günther (4), Weber (3), Abadir (2), Wöss (2), Ziura (2), Szilagyi (1), Wagesreiter (1), Tyrner, Vizvary, Knauth, Knabl; Trainer: Sigurdsson
Tunesien:
Driss, Magaiez, Mohamed; Hammed (8), Hmam (8), Kraiem (5), Hatem (4), Hedoui (3), Ben Ali (2), Lagha (1), Saied (1), B. Abdallah, Saber; Trainer: Hasanefendic
Schiedsrichter:
Opava / Valek (Tschechien)
Siebenmeter:
Österreich: 6/4 (Wilczynski scheitert zweimal);
Tunesien: 0
Zeitstrafen:
Österreich: 2 (Günther, Ziura);
Tunesien: 5 (Hmam, Hatem, Ben Ali, Hammed, Hedoui)
Zuschauer:
4000 (Olympiahalle, Innsbruck (AUT))

Deutschland gegen starke Schweden ohne Chance

Nur kurz durfte das DHB-Team auf einen Erfolg gegen den Rekord-Europameister hoffen, doch nach dem 2:2-Zwischenstand traf das ersatzgeschwächte Team von Heiner Brand fünfzehn Minuten lang das Tor nicht mehr - auch ein Verdienst des starken Andreas Palicka zwischen den Pfosten der Skandinavier. So führte Schweden nach 20 Minuten bereits mit 10:2, die Partie war schnell entschieden.

Die jungen Deutschen kamen zwar mit mehr Biss aus der Kabine zurück, die Schweden hingegen nahmen ein bisschen Tempo raus - der Sieg der Skandinavier geriet aber nicht mehr in Gefahr. Immer, wenn das DHB-Team noch weiter hätte verkürzen können, vernagelte Palicka seinen Kasten, zudem gab es immer wieder Ungenauigkeiten im deutschen Angriffsspiel. Immerhin zeigte Silvio Heinevetter im Tor ebenfalls eine gute Leistung, immerhin traf Holger Glandorf siebenmal - so hielt sich der Rückstand am Ende in Grenzen.

Dominik Klein erzielte 3/1 Treffer für Deutschland, Henrik Lundström gelangen 6/4, Kim Andersson 3 Treffer für den Turniersieger.

22.03.08, Sa., 18.00: Deutschland - Schweden: 20:26 (8:14)

Deutschland:
Fritz (bei einem 7m), Heinevetter (20.-60.), Lichtlein (1.-20.); Klein (3/1), Gensheimer (2), Christophersen (3), von Behren, Salzer (1), Strobel (1), Glandorf (7), Müller, Kehrmann, Sprenger, Klimovets (2), Tiedtke (1), Roggisch; Trainer: Brand
Schweden:
Palicka (1.-60.), Gentzel (n.e.), Sandström (n.e.); Boquist (1), Linders (2), Lundström (6/4), Andersson (3), Källman (3), Hammarstrand, Lennartsson (4), Seifert, Arrhenius (3), Larholm (2), Carlen (2); Trainer: Linnell
Schiedsrichter:
Reisinger / Kaschütz (Österreich)
Siebenmeter:
Deutschland: 2/1 (Gensheimer scheitert an Palicka);
Schweden: 7/4 (Lundström an die Latte; Andersson scheitert an Lichtlein, Lundström an Fritz)
Zeitstrafen:
Deutschland: 5 (Gensheimer, von Behren, Salzer, Christophersen, Roggisch);
Schweden: 2 (Arrhenius, Lundström)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 2:2, 2:10 (21.), 6:12, 8:14;
2. Hz.: 11:15 (33.), 17:21 (47.), 18:24 (54.), 20:26.
Zuschauer:
4000 (Olympiahalle, Innsbruck (AUT))

Spielplan:

20.03.08, Do. - 1. Spieltag - Olympiahalle Innsbruck
18.00 Deutschland-Tunesien :28:21(12:12) Bericht | Statistik
20.00 Österreich-Schweden :26:30(15:15) Bericht | Statistik
21.03.08, Fr. - 2. Spieltag - Olympiahalle Innsbruck
18.00 Schweden-Tunesien :37:28(17:13) Bericht | Statistik
20.15 Österreich-Deutschland :32:30(14:18) Bericht | Statistik
22.03.08, Sa. - 3. Spieltag - Olympiahalle Innsbruck
16.00 Österreich-Tunesien :37:32(20:13) Bericht | Statistik
18.00 Deutschland-Schweden :20:26(8:14) Bericht | Statistik
Tabelle
PlatzNationPunkteTore
1.Schweden6:093:74
2.Österreich4:295:92
3.Deutschland2:478:79
4.Tunesien0:681:102

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.03.2008:

DHB-Auswahl unterliegt Österreich

Innsbruck - Die deutschen Handballer haben mit ihrem "Ersatzteam" einen Dämpfer hinnehmen müssen. Beim Vier-Länder-Turnier in Österreich unterlag die ohne zahlreiche Stars angetretene Mannschaft von Heiner Brand gestern gegen den zweitklassigen Gastgeber 30:32 (18:14), hat zum Abschluss gegen die noch ungeschlagenen Schweden (Heute, 18 Uhr) aber noch die Chance auf den Turniersieg.

Vor 3000 Zuschauern zeigten die Deutschen zwei Gesichter und brachen nach einer guten ersten Halbzeit und scheinbar sicheren Führung noch ein. Nachdem Brand knapp fünf Monate vor Beginn der Olympischen Spiele ohnehin schon auf acht Weltmeister verzichten musste, hatte kurzfristig auch noch Torhüter Johannes Bitter abgesagt. Der Hamburger und seine Frau Bernadette erwarten zum ersten Mal Nachwuchs.

(aus den Kieler Nachrichten vom 22.03.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2008:

Innsbruck: Brand-Team nur Dritter

Innsbruck - Der Auftakt in die Olympia-Vorbereitung mit dem ernüchternden dritten Platz beim Vier-Nationen-Turnier in Innsbruck wurde für die deutschen Handballer fast zu einem Muster ohne Wert. Ohne neun Weltmeister und nur mit einem Rumpfteam am Start hielten sich die Erkenntnisse von Bundestrainer Heiner Brand über das derzeitige Leistungsvermögen seiner Mannschaft nach den Niederlagen gegen Turniersieger Schweden und Gastgeber Österreich sowie dem Erfolg gegen Tunesien in Grenzen.

Trotz der Defizite blieb Kritik vonseiten Brands so gut wie aus. "Es stört mich aber gewaltig, dass wir die einzigen der Spitzen-Nationen sind, die bei solchen Maßnahmen auf Stammspieler verzichten, während wieder einmal die vielen Freundschaftsspiele in dieser Woche zeigen, dass andere Verbände ihre Spieler ohne Rücksicht auf deren Gesundheit nominieren", monierte der Weltmeister-Coach. Die Verletztenliste der Deutschen ist fast schon beispiellos: Torsten Jansen (Muskelfaserriss), Markus Baur (Sprunggelenk), Michael Kraus (Wadenprobleme), Oleg Velyky (Kreuzbandriss und Hautkrebs), Stefan Schröder (Kahnbeinbruch), Christian Zeitz (Reha nach Schulterverletzung), Sebastian Preiß (Nachwehen einer Zahn-OP). Dem angeschlagenen Pascal Hens verordnete Brand eine Erholungspause, nur Johannes Bitter hatte mit der anstehenden Geburt seines ersten Kindes einen erfreulichen Grund zum Fehlen.

Einen positiven Eindruck hinterließen der 22-jährige Sven Sören Christophersen (Wilhelmshaven), der in den drei Begegnungen der konstanteste Spieler war, und der Balinger Martin Strobel. Der 21-Jährige ließ sowohl beim 28:21 gegen Tunesien als auch in der ersten Halbzeit gegen Österreich (30:32) sein Potenzial als Spielmacher aufblitzen. Beim abschließenden 20:26 im Entscheidungsspiel gegen die "Tre Kronors" klappte vor allem in Hälfte eins fast nichts. "Schweden hat uns förmlich ausgespielt", bekannte der Kieler Dominik Klein. Lediglich bis zum 2:2 verlief die Partie ausgeglichen. Dann zog der Rekord-Europameister auf 10:2 davon.

Auch die Niederlage gegen die Österreicher offenbarte zu viele Schwankungen. "Für die jungen Spieler war das die schwere Schule des Lebens", meinte Brand.

(aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2008)


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