Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2008:
Hamburg - Nach dem Aus in der Champions League flossen
die Tränen. Dass dem HSV Hamburg in der Endabrechnung
der
Halbfinal-Spiele gegen Spaniens Meister
BM Ciudad Real nur ein Törchen zum Einzug ins Finale
fehlte, verschärfte die Trauer der Beteiligten nur
noch. "Zum ersten Mal musste ich heute als Handballer
weinen", gestand Heiko Grimm und berichtete,
dass in der Kabine wie noch nie geschluchzt wurde. Der
32:26-Sieg am Freitagabend
in der heimischen Color-Line- Arena hatte die
27:34-Niederlage
eine Woche zuvor in Spanien nicht wettmachen
können.
Sekunden vor dem Ende war Kapitän
Guillaume Gille mit dem Erfolg verheißenden letzten
Wurf an Torwart Arpad Sterbik gescheitert.
"Die Hamburger haben eine große Mannschaft",
meinte Ciudad-Coach Talant Duschebajew, der ebenso
wie seine Spieler von der grandiosen Atmosphäre in
der ausverkauften Halle beeindruckt war. 12 585 Zuschauer
tröteten, trompeteten, klapperten und schrien
nahezu ohne Unterlass, so dass manch einer um seine
Hörfähigkeit fürchten musste. "Die Spieler haben
in der Kabine gesagt, dass sie einen leichten Tinnitus
haben", berichtete HSV-Geschäftsführer
Piet Krebs. "Beim Theater sagt man
wohl: Zwölf Vorhänge."
Es bleibt die Genugtuung, den mit einem Saison-Etat
von zwölf Millionen Euro reichsten Handball-Verein
der Welt mit seinem Star-Ensemble an den Rand des
K.o. getrieben zu haben. "Wenn wir jetzt wieder aufstehen,
sind wir eine große Mannschaft", versicherte
indes HSV-Trainer Martin
Schwalb.
Und schon 44 Stunden
nach dem Pokal-Aus stand das Team wieder auf: Die
Hanseaten, die am Mittwoch
(20.15 Uhr, live im DSF) den THW Kiel erwarten, setzten
sich gestern in der Bundesliga mit 30:26 in Essen durch
und wahrten damit ihre Titelchancen.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2008)