Der HSV Hamburg hat es nicht geschafft: Im
Champions-League-Halbfinale fehlte
den Hansestädtern nach einer knüppelharten Partie am Ende ein Tor,
um bei der ersten Teilnahme in der europäischen Königsklasse gleich ins
Finale einzuziehen. Nach dem
27:34 im Hinspiel gewannen
die Hamburger nach einem furiosen Schlussspurt zwar mit 32:26 (14:11) gegen
die Millionentruppe von Ciudad Real, doch eine Parade von Ciudad-Torhüter
Arpad Sterbik gegen Guillaume Gille sechs Sekunden vor Schluss brachte den HSV um den verdienten Lohn
einer engagierten Leistung.
Bis zehn Minuten vor dem Ende komntrollierten die Gäste die Partie - ohne jedoch
zu glänzen. Angetrieben von einem fanatischen Publikum erkämpfte sich der HSV,
bei dem insbesondere Pascal Hens in der zweiten Hälfte glänzen konnte, Tor um Tor
an den
Hinspiel-Rückstand heran. Doch letztlich ohne Erfolg.
Nach dem Schlusspfiff spielten sich dann tumultartige Szenen ab, nachdem Ciudad-Spielmacher
Olafur Stafansson dem Hamburger Torhüter Johannes Bitter, der in der Schlussphase gleich
zwei Siebenmeter von Stefansson gehalten hatte, in den Arm griff, um einen letzten Pass zu
verhindern. Dafür sah der Ciudad-Spieler die Rote Karte und dürfte den Spaniern damit
im Final-Hinspiel fehlen.
- HSV Hamburg (GER ):
-
Sandström (1 Parade), Bitter (10 Paraden), Müller (n.e.); Ursic (1), Souza, Schult, Torgowanow, Grimm,
B. Gille (4), G. Gille (6), Lindberg (7), Lijewski (2), Hens (9), Yoon (3);
Trainer: Martin Schwalb
- Ciudad Real (ESP ):
-
Sterpik (13 Paraden), Hombrados; Laen (2), Källmann (5), Pajovic, Stefansson (8),
Davis (1), Urios (1), Rutenka (6), Zorman, Entrerrios (3), Masachs, Morros, Dinart
- Schiedsrichter:
-
Bord / Buy (FRA)
- Zeitstrafen:
-
Hamburg: 4 (Torgowanow, Souza, B. Gille, G. Gille);
Ciudad: 6 (2x Pajovic, Rutenka, Entrerrios, Morros, Dinart)
- Rote Karte:
-
Ciudad: Stefansson (60., Foulspiel)
- Siebenmeter:
-
Hamburg: 3/3;
Ciudad: 12/6 (Stefansson und Rutenka scheitern je 3x)
- Zuschauer:
-
12800 (ausverkauft) (Color Line Arena, Hamburg)
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.04.2008:
HSV Hamburg fehlte ein Tor zum Finale
Aus im CL-Halbfinale trotz des überzeugenden 32:26 gegen Ciudad Real
Hamburg - Die Handballer des HSV Hamburg haben das erhoffte kleine Wunder
in der Champions League um ein Tor verpasst. Trotz eines 32:26 (14:11)-Sieges im
Halbfinal-Rückspiel gegen den spanischen Spitzenclub
Ciudad Real scheiterten die Hanseaten letztlich aufgrund
der 27:34-Schlappe aus dem Hinspiel.
"Die Mannschaft hat eine Wahnsinnsleistung abgeliefert,
ist dafür aber leider nicht belohnt worden. Das Finale haben wir im
Hinspiel verspielt", sagte HSV-Trainer
Martin Schwalb. Eine starke Leistung über
weite Strecken der Begegnung genügte dem deutschen
Vizemeister nicht, um den Traum vom Weiterkommen am Ende realisieren zu
können. In den ersten 30 Minuten hatte der HSV den
Gegner zwar völlig im Griff, verpasste es dabei aber, eine
höhere Führung herauszuspielen.
Vor allem bei schnellen Gegenstößen nutzten die Gastgeber ihre
Chancen nicht immer konsequent genug.
Mit je vier Toren im ersten Durchgang waren die französischen
Brüder Bertrand und Guillaume Gille zunächst
die zuverlässigsten Akteure im Hamburger Angriff.
Am Ende konnte sich Nationalspieler Pascal Hens (9 Tore) als erfolgreichster
Torschütze auszeichnen.
Bei den Spaniern, die gegen die starke HSV-Abwehr
lange Zeit nicht zu ihrem Spiel fanden, war der
Isländer Olafur Stefansson (8) der sicherste Werfer.
Martin Schwalb hatte sein Team vor allem in der
Defensive hervorragend eingestellt. So ließen die
Norddeutschen in den ersten 18 Minuten lediglich drei gegnerische Tore zu.
Besonders der Rückraum der Iberer blieb deutlich
hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nationaltorhüter
Johannes Bitter entschärfte die Würfe und Siebenmeter
von Ciudad Real gleich reihenweise.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 12.04.2008)