15.04.2008 | Champions League |
Er wolle sich entschuldigen, sagt Lozano mit bebender Stimme. Gestern gegen den THW sei er außerordentlich aggressiv zu Werke gegangen. "So kennen mich die Leute gar nicht. Aber das Adrenalin, das Testosteron! Das alles war zu viel." Er habe irgendwann gemerkt, dass man diesem großartigen THW mit Handballspielen nicht mehr gefährlich werden könne. "Ich musste etwas ändern, Chaos reinbringen, ich wollte unbedingt gewinnen, die Kieler sollten den Kopf verlieren, unsere Halle sollte wach werden. Das wäre unsere einzige Chance gewesen." Deshalb habe er am Boden mit Filip Jicha gerangelt und Nikola Karabatic einmal sehr hart gefoult. "Die THW-Spieler können damit umgehen, die wissen, warum so etwas geschieht. Aber die Fans", bemerkt Lozano sorgenvoll, "die sollen wissen, dass ich es nicht böse gemeint habe."
Später habe man sich natürlich die Hände geschüttelt. "Ich mag diese THW-Spieler, die sind nicht nur klasse Handballer, sondern auch total nette Leute." Für die Finals gegen seine Landsleute von Ciudad Real, so der Spanier, drücke er von ganzem Herzen Kiel die Daumen. "Sie sind die Besten." Zum Schluss gab es noch einen Tipp von "Deme" an die "Zebras": Nur nicht von Ciudad aus der Ruhe bringen lassen. "Da sind auch viele alte Hasen im Team, die werden, wenn es eng wird, so unfair spielen wie ich es gemacht habe."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2008)
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