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19.04.2008 Interview

Zebra-Interview mit Uwe Schwenker: Blick in die Zukunft

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Uwe Schwenker: "Wir sind gezwungen, den finanziellen Rahmen anzupassen."
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Die Vereine der TOYOTA Handball-Bundesliga rüsten auf. THW-Manager Uwe Schwenker erklärt im ZEBRA-Interview, wie die Kieler weiterhin im Konzert der Großen mitspielen können.
Rhein-Neckar Löwen, HSV Hamburg oder der TBV Lemgo: Finanziell scheinen mindestens diese drei Vereine dem THW Kiel den Rang abgelaufen zu haben. Im ZEBRA-Interview erklärt THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker die wirtschaftlichen Bemühungen des aktuellen DHB-Pokalsiegers und nimmt Stellung zu den Wechselspekulationen um Kim Andersson.
Zebra:
Im vergangenen Jahr das Triple, jüngst wieder ein DHB-Pokalsieg und anschließend ein grandioses Halbfinalspiel gegen den FC Barcelona. "Auf dem Weg zum Mythos" titelte daraufhin ein Fachblatt. Zahlen sich solche Schlagzeilen bei der Sponsorensuche aus?
Uwe Schwenker:
Die vergangenen Jahre und die vielen Erfolge haben deutlich bewiesen, dass wir unzweifelhaft ein europäisches Spitzenteam sind. Wir haben eine erfolgreiche und sympathische Mannschaft, ein erstklassiges Umfeld und nicht zuletzt ein tolles Publikum. Klar: Wo Erfolg ist, dort wollen auch die Sponsoren sein. Doch trotz aller positiver Schlagzeilen sollten wir ruhig bleiben und nicht übertreiben. Trotzdem kann ich versichern, dass wir insgesamt gut aufgestellt sind.
Zebra:
Dennoch betonten Sie zuletzt immer wieder, es müsse sich etwas tun, um auch weiter im Konzert der Großen dabei bleiben zu können.
Uwe Schwenker:
Ich bin überzeugt davon, dass wir auch in Zukunft um die Titel mitspielen werden. Aber wir werden uns in der Tat wirtschaftlich noch besser aufstellen müssen.
Zebra:
Der THW Kiel steht in Verhandlungen mit einem finanzkräftigen dänischen Unternehmen, welches möglicherweise der neue Hauptsponsor werden könnte.
Uwe Schwenker:
Die Kasi-Group hat ein starkes Interesse an uns, doch noch gibt es nichts Konkretes zu vermelden. Wir führen derzeit Gespräche hinter den Kulissen. Zudem ist es ein Gebot der Fairness, mit unserem langjährigen, guten Partner Provinzial (Vertrag bis 2010) die Situation zu erörtern. Unbestritten ist jedoch, dass wir weiterhin den sportlichen Erfolg suchen. Und deshalb sind wir gezwungen, den finanziellen Rahmen anzupassen. Wenn es mit regionalen Sponsoren nicht geht, bleibt uns nur die Möglichkeit, uns anders aufzustellen.
Zebra:
Haben Sie Angst davor, andere Klubs könnten dem THW Kiel den Rang ablaufen?
Uwe Schwenker:
Angst haben wir überhaupt nicht, vielmehr betrachten wir solch eine Situation beim THW Kiel als Herausforderung. Zudem kann es nur gut für den Handball sein, wenn sich auch neue Unternehmen für diesen Sport interessieren und in ihn investieren. Wenn der Handball noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, dann profitieren wir alle davon. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass wir finanziell schon längst überholt worden sind von Klubs wie den Rhein-Neckar Löwen, dem HSV Hamburg oder auch dem TBV Lemgo.
Zebra:
Jüngst kokettierte Kim Andersson im "Sportclub live" des NDR-Fernsehens öffentlich mit einem Wechsel zu Ciudad Real. Er sagte, als Handballer sei die Zeit sehr begrenzt, das große Geld zu verdienen. Können Sie ihn verstehen?
Uwe Schwenker:
Ich sehe dieses Thema gelassen. Ich weiß um die Situation und kenne Kim und auch seine Freundin Sandra inzwischen ganz gut. Geld ist natürlich wichtig, aber ich bin mir sicher, in Ciudad würde Kim nicht glücklich werden. Meine Meinung: Ciudad und Kim, das passt nicht! Wir sind gewillt, ihn hier beim THW Kiel zu behalten und würden seinen Vertrag gerne vorzeitig über 2010 hinaus verlängern. Wir sind jederzeit gern zu Gesprächen bereit. Und ich denke, wir werden gemeinsam einen Weg finden. Davon ganz abgesehen, würde ich unsere Mannschaft gern für die kommenden Jahre beisammen halten. Das ist schließlich eine super Truppe!
Zebra:
Mit Viktor Szilagyi und Mattias Andersson werden aber definitiv zwei Spieler den Verein am Saisonende verlassen, mit Andreas Palicka präsentierten Sie bislang nur eine Neuverpflichtung zur kommenden Spielzeit. Sind Ihre Personalplanungen damit abgeschlossen?
Uwe Schwenker:
Ja, wir haben alles erledigt. Derzeit tut sich nichts aktuelles mehr, wir schauen nur noch nach einem jungen Talent für die Linkshänderpositionen.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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