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Dominik Klein: "Jeder von uns kann auf die Platte
kommen, ein Spiel noch einmal drehen und entscheiden."
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Schritt eins in der finalen Phase vor dem Gewinn der 14.
Deutschen Meisterschaft ist gemacht. Am heutigen Abend
gewann der THW Kiel vor eigenem Publikum mit
34:24 (16:11) gegen die HSG Nordhorn,
die bis auf eine kurze Zeit am Anfang der zweiten Halbzeit
so gut wie chancenlos war.
Dominik Klein
im schwarz-weißen Dress steuerte insgesamt sechs Tore
zum verdienten Sieg der Kieler bei und agierte auch in der
Abwehr, als Bewacher von Holger Glandorf, konzentriert.
Nach dem Spiel sprach der 24-Jährige über seine Eindrücke.
- Die HSG Nordhorn war am heutigen Abend ein
schwerer Gegner auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft.
Wie könnt ihr bei so einem wichtigen Bundesligaspiel die
kommenden Finalpartien in der Champions League ausblenden?
-
Wir müssen! Wir haben diese Einstellung, dass wir uns immer
erstmal auf ein Spiel konzentrieren und nicht schon den zweiten
vor dem ersten Schritt machen. Wir wollen uns auf jede Aufgabe
einstellen. Und Nordhorn war heute Abend bei weitem kein
leichter Gegner. Mit der Halle im Rücken und einer konzentrierten
Abwehrleistung konnten wir das Spiel zurechtbiegen.
- Anfang der zweiten Halbzeit wurde es eng und
Nordhorn kam bis auf ein Unentschieden heran. Bekommt man
als Spieler in dem Moment ein bisschen "Kribbeln" im Bauch
und hat Angst, dass sich das Blatt wenden könnte?
-
Nein, so etwas kenne ich nicht. Nicht mal in Berlin am
vergangenen Wochenende, als viele von unseren Fans kurz
davor waren, nach Hause zu fahren, habe ich an einem Sieg
nie gezweifelt und die Jungs motiviert weiter zu kämpfen.
Heute vor eigener Halle können wir es uns noch viel
weniger erlauben zu verlieren und somit habe ich mir
darüber auch nie Gedanken gemacht.
- In der 40. Minute sprangst du in den Kreis
um durch ein Kempa-Tor die 20:17-Führung zu besiegeln.
Dies klappte jedoch nicht, Vid Kavticnik
bekam den Abpraller in die Hände und traf. Ist so etwas
sinnbildlich für die ganze Mannschaft?
-
Sinnbildlich für die ganze Mannschaft war das
Spiel gegen die Füchse aus Berlin.
Wir haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben und haben
Willen demonstriert. Jeder von uns kann auf die Platte
kommen, ein Spiel noch einmal drehen und entscheiden.
Und jeder springt für jeden in die Bresche.
- Kurz vor Schluss stimmte die Halle "Schwarz
und Weiß" oder "Deutscher Meister wird nur der THW" an...
-
... das ist einfach ein wahnsinniges Gefühl. Auch wir
Spieler bekommen diese Atmosphäre auf dem Spielfeld mit.
Wir wollen dann diese Stimmung mit in unser Spiel nehmen
und die ganzen Gesänge geben uns einen Vorgeschmack
auf eine hoffentlich tolle Feier am 17. Mai!
(Das Gespräch führte Annika Stöllger)