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30.08.2008 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Lauschangriff: THW muss keine Strafe zahlen

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2008:

Kiel - Manchmal sind Trainerworte bei den Team-Time-Outs spannender als das Spiel selbst. Deswegen hängt der "Galgen" mit Richtmikrofon bei Fernsehübertragungen mittendrin im Spielerpulk. Möglich macht dies der TV-Vertrag der Handball-Bundesliga (HBL) mit den entsprechenden Sendeanstalten. Ex-THW-Trainer Noka Serdarusic wollte davon aber nichts wissen und verbat sich den "Lauschangriff". Folge: Auf den deutschen Rekordmeister prasselten Bußgeldbescheide ein, insgesamt in Höhe von rund 20 000 Euro. THW-Gesellschafter Dr. Georg Wegner, im Hauptberuf Rechtsanwalt, erhob im April Einspruch und bekam jetzt vom Bundessportgericht Recht in allen Punkten.
Dem Einspruch sei sowohl aus formellen wie auch materiellen Gründen stattgegeben worden, heißt es in dem Bescheid. Wichtig sei "das Recht auf das eigene Wort", also das Verbot des Eingriffs in die Privatsphäre. Die Time-Outs seien vergleichbar mit den Kabinengesprächen in der Halbzeit, "und die gehen nur Trainer und Spieler etwas an", so Dr. Wegner. Die Bußgeldbescheide sind also hinfällig, die Gebühren erhält der THW ebenfalls erstattet. Und: Durch den Trainerwechsel verändert sich an der Haltung der "Zebras" gar nichts. "Alfred Gislason hat mir gesagt, dass er ebenfalls keine Mikros duldet", betont Dr. Wegner.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2008)


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