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27.09.2008 Interview

Kieler Nachrichten: Viktor Szilagyi: "Mir fehlt die Kieler Heimatmosphäre"

Vier Fragen an THW-Trainer Alfred Gislason und Ex-Zebra Viktor Szilagyi

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2008:

Viktor Szilagyi: "Das Spiel ist richtungsweisend für die kommenden Wochen"
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Kiel/Gummersbach - Im Mai plante Alfred Gislason als verantwortlicher Trainer vom VfL Gummersbach noch mit seinem Neuzugang Viktor Szilagyi. Der 30-jährige österreichische Nationalmannschaftskapitän wollte nach zwei THW-Spielzeiten zu den Oberbergischen wechseln. Dann überschlugen sich die Ereignisse in Kiel. Noka Serdarusic ging und Alfred Gislason wurde per 700 000-Euro-Eil-Transfer dessen Trainer Nachfolger. Dinge ändern sich: Also spielen Gislason und Szilagyi heute gegeneinander statt miteinander.
Kieler Nachrichten:
Was vermissen Sie aus Ihrer verflossenen Kieler/Gummersbacher Zeit am meisten?
Viktor Szilagyi:
Ganz sicher die Nähe zum Wasser und vor allem meine Freunde, die ich in Kiel gefunden habe. Sportlich ist es die Kieler Arena, die, anders als in Köln, echte Heim-Atmosphäre hat.
Alfred Gislason:
Am meisten fehlen mir die Menschen und Spieler aus der Mannschaft und dem VfL-Umfeld. Da gibt es viele gute Typen. In den Jahren haben sich starke persönliche Bindungen entwickelt.
Kieler Nachrichten:
Warum ist das Spiel gegen Kiel/Gummersbach für Sie das wichtigste der Saison?
Viktor Szilagyi:
Es ist richtungsweisend für die kommenden Wochen, bei einem Sieg und dem folgenden Programm können wir uns oben festsetzen und könnten unser Saisonziel, Champions-League-Qualifikation, fester ins Visier nehmen.
Alfred Gislason:
Weil wir uns in dieser Saisonphase mit einem Sieg in Köln an der Spitze festsetzen können. Deswegen wollen wir unbedingt gewinnen.
Kieler Nachrichten:
Herr Szilagyi, Sie sind auch wegen des Trainers zum VfL gewechselt. Jetzt trainiert er in Kiel, sind Sie sauer auf ihn?
Viktor Szilagyi:
Nein, wir haben sofort nach der Entscheidung pro THW telefoniert, alles ist in Ordnung. Handball ist Profigeschäft, da geschieht so etwas. Alfred hat mich in einem langen Gespräch zwar überzeugt, nach Gummersbach zu wechseln, aber radikal hat sich nichts verändert. Jetzt trainiere ich unter Sead Hasanefendic.
Kieler Nachrichten:
Herr Gislason, obwohl Ihre Spieler glaubten, dass es in Gummersbach mit Ihnen weitergeht, haben Sie kurzfristig die Seiten gewechselt. Schlechtes Gewissen?
Alfred Gislason:
Ein klein wenig schon. Ich habe auch neue Leute geholt, und dann passierte der Wechsel sehr überraschend. Allerdings bin ich ehrlich mit allen Beteiligten umgegangen. Und: In Gummersbach sind zum Beispiel alle sehr zufrieden mit Viktor.
Kieler Nachrichten:
Warum gewinnt der VfL/THW?
Viktor Szilagyi:
Weil wir nach 60 Minuten ein Tor mehr auf dem Konto haben.
Alfred Gislason:
Weil wir besser spielen.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2008)


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