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25./27.09.2008 - Letzte Aktualisierung: 27.09.2008 Bundesliga

Spitzenspiel am Samstag: VfL Gummersbach erwartet den THW Kiel

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des VfL Gummersbach.
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Ciudad Real, HSG Nordhorn, Ahlener SG und nun der VfL Gummersbach: Innerhalb von nur einer Woche bestreiten die Zebras am kommenden Samstag ihr viertes Spiel. Die wohl härteste Aufgabe wartet dabei noch auf den THW Kiel, denn die Top-Begegnung in der inzwischen in "Lanxess Arena" umbenannten Köln Arena dürfte ein harter Prüfstein für die Ambitionen der Kieler in dieser Saison werden. Gleichzeitig feiern die Kieler aber auch ein Wiedersehen mit den Ex-Zebras Roman Pungartnik, Adrian Wagner und Viktor Szilagyi. Anwurf ist um 15 Uhr, www.kiel-liveticker.de liefert zeitnahe Informationen.
Nicht ganz zufrieden war THW-Coach Alfred Gislason mit dem Auftreten seiner Mannschaft im DHB-Pokal-Spiel bei der Ahlener SG. Trotz des klaren 37:26-Erfolges lief es nicht wirklich rund beim deutschen Meister, der nach einer Schwächephase anfangs der zweiten Halbzeit kurzfristig wieder in Bedrängnis geriet. "In jedem Spiel haben wir solche Phasen. Gegen Gummersbach dürfen wir uns die nicht erlauben - sonst ist solch ein Spiel ganz schnell weg." Alfred Gislason weiß natürlich um die Stärken der Rheinländer, war er doch bis vor wenigen Monaten noch Trainer des VfL - doch dann kam das Angebot aus Kiel, "das ich einfach annehmen musste." Der Rest der Geschichte ist bekannt: Die Vereine einigten sich auf eine Auflösung des Vertrages, und Gislason wurde Trainer der Zebras.

Momir Ilic ist momentan erfolgreichster Werfer des VfL.
Momir Ilic ist momentan erfolgreichster Werfer des VfL.
Ein harter Schlag für die Gummersbacher, mussten sie doch nach dem Weggang von Linksaußen und Goalgetter Gudjon Valur Sigurdsson zu den Rhein-Neckar-Löwen einen weiteren wichtigen Akteur im Gefüge des VfL ersetzen. Doch eine Lösung war schnell gefunden. Ex-Coach Sead Hasanefendic kehrte auf die Kommandobrücke zurück und brachte den VfL auf seinen Kurs. Der Vertrag von Mittelmann Oleg Kuleschow wurde in beiderseitigem Einvernehmen "auf Ruhe gestellt", gleichzeitig begann Hasanefendic dann mit der Integration der Neuzugänge, die neben dem Abschied von Sigurdsson auch den Weggang von Sverre Andreas Jakobsson (zurück nach Island) und Denis Zakharov (zum TSV Dormagen) mehr als kompensieren sollen. So verpflichteten die Gummersbacher - noch unter Regie von Alfred Gislason - unter anderem Ex-Zebra Viktor Szilagyi, der Dauerbrenner Momir Ilic auf der Königsposition im linken Rückraum entlasten und gleichzeitig für neue Impulse im Offensivspiel sorgen soll. Mit Adrian Pfahl kam aus Dormagen ein 26-jähriger rechter Rückraumspieler, der Alexis Alvanos unterstützen soll. Für die Spielmacherposition holten die Rheinländer mit Drago Vukovic von RK Velenje aus Slowenien einen Mann, der trotz seiner erst 25 Jahre schon auf 90 Einsätze im kroatischen Nationalteam verweisen kann. Als Ersatz für Sigurdsson verpflichtete der VfL Audray Tuzolana von US Ivry, der trotz seiner nur 1,80 Meter Körpergröße zu einem der gefährlichsten Linksaußen des europäischen Handballs gezählt wird (siehe auch Gegnerkader Gummersbach).

Momentan bester Torschütze der Gummersbach ist Momir Ilic mit 36/12 Toren. Er war es auch, der dem VfL gegen HBW Balingen-Weilstetten förmlich die Punkte sicherte. 13 Treffer erzielte der Serbe beim 29:26 gegen Balingen, drei mehr waren es sogar vor Jahresfrist bei der knappen 31:33-Niederlage gegen den THW - keine Frage: Ilic ist erneut in Topform, wobei auch bei seinen Mannschaftskollegen eine ansteigende Formkurve zu beobachten ist. Nach dem 31:38-Fehlstart beim momentan noch ungeschlagenen Frisch Auf Göppingen besiegte der VfL die HSG Nordhorn in eigener Halle mit 32:30 und bewies bei der SG Flensburg-Handewitt, zu welch großartigen Leistungen der Kader der Oberbergischen in dieser Spielzeit in der Lage sein kann. Lange hatte der VfL die SG in eigener Halle am Rand der Niederlage, um am Ende beim 30:32 doch mit leeren Händen die Heimreise antreten zu müssen. Die Art und Weise des Gummersbacher Auftritts ließ die Bundesliga jedoch aufhorchen. "Es läuft jetzt. Wir finden uns als Mannschaft immer mehr. Das hilft mir auch", sagt Momir Ilic inzwischen. Mit 6:4 Punkten rangiert der VfL nach den Siegen gegen Balingen und in Minden mittlerweile auf Platz zehn der TOYOTA Handball-Bundesliga, der Trend geht jedoch eindeutig nach oben (siehe auch Gegnerkurve VfL Gummersbach).

Und das hat auch für Selbstbewusstsein in Gummersbach gesorgt. "Wir alle sind heiß auf das Kiel-Spiel. Nicht nur wegen unserem Ex-Trainer Alfred Gislason", sagte Ilic einem Kölner Boulevardblatt und kündigte den Zebras damit einen heißen Tanz an, "wir werden unseren
Teufelskerl zwischen den Pfosten: Goran Stojanovic.
Teufelskerl zwischen den Pfosten: Goran Stojanovic.
Fans einen großen Kampf bieten. Dann sehen wir, ob es reicht." Auch Sead Hasanefendic freut sich auf das Duell: "Dieses Spiel hat reizvolle Voraussetzungen. Bei uns gibt es sicher besonders motivierte Spieler, die ihrem alten Trainer Alfred Gislason zeigen wollen, dass er mit seiner Einschätzung nicht Recht oder in anderen Fällen vielleicht auch Recht hatte." Aber auch persönlich, so der VfL-Coach weiter, verspüre er eine große Motivation. "An diesem Tag kann ein Trainer unter großem Interesse der Medien etwas bewegen und sich profilieren. Auch ich will zeigen, dass ich gut bin. Meine persönliche Bilanz mit Hameln und Gummersbach ist jedenfalls positiv." Die Favoritenrolle schiebt Hasanefendic klar den Kielern zu - gleichzeitig hat der Coach für sich ein Rezept gefunden, wie er den THW Kiel stoppen möchte: "Nur mit einer überragenden Abwehr hat man eine Chance gegen Kiel. Man muss die einfachen Tore über die erste und zweite Welle vermeiden. Im Spiel sechs gegen sechs sind die Karten anders gemischt." Gleichzeitig weiß er aber auch: "Sie können aber auch sieben Tore in fünf Minuten werfen und damit die Moral beim Gegner brechen."

Ein harter Kampf steht dem THW Kiel also am Samstag im bisher 68. Bundesliga-Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine bevor. Die Bilanz gibt bei diesem Duell wenig Aufschluss, gewannen die Kieler bisher doch 34 Mal, 32 Mal ging der VfL als Sieger von der Platte, zwei Mal trennten sich die beiden Teams unentschieden (siehe auch Gegnerdaten Gummersbach). In der vergangenen Saison konnte der THW nach dem 33:31 im Hinspiel auch das Rückspiel in der Sparkassen-Arena mit 31:28 gewinnen. Überragender Mann auf Kieler Seite war damals Nikola Karabatic. Der Franzose, verletzt von den Olympischen Spielen zurückgekehrt, durfte mittlerweile ins Mannschaftstraining wieder einsteigen. Obwohl der Kieler Rückraumspieler auf seiner Homepage ankündigte, alles dafür tun zu wollen, um am Samstag im Kader zu stehen, ist ein Einsatz Karabatics eher ungewiss - Filip Jicha steht wie in den letzten Wochen bereit, um auch gegen den VfL mit einer Top-Leistung das wahrscheinliche Fehlen Karabatics vergessen zu machen. Ein Top-Spiel wartet am Samstag auf die Zebras - jetzt geht die Saison richtig los!

Die Schiedsrichter am Samstag sind Bernd und Harald Andler (Remseck/Stuttgart).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2008:

THW wieder mit Karabatic

Kieler Olympiasieger feiert heute sein Comeback gegen VfL Gummersbach - Duell der Bundesliga-Dinos
Kiel - Seit die eingleisige Handball-Bundesliga 1977 aus der Taufe gehoben wurde, sind der VfL Gummersbach, THW Kiel und TV Großwallstadt die einzigen unabgestiegenen Gründungsmitglieder. Heute treffen die Dinos VfL und THW in der Lanxess-Arena (ehemals Kölnarena) zum 69. Ligaduell aufeinander. Anpfiff ist um 15 Uhr, in dem 20 000-Zuschauer-Rund werden 12 000 Fans erwartet.

Sie werden Zeuge des Comebacks vom französischen Olympiasieger Nikola Karabatic. Der 24-Jährige hatte in Peking nicht nur Gold geholt, sondern auch eine schwere Ellbogenverletzung mit nach Kiel zurückgebracht. Zu Wochenbeginn erhielt Karabatic grünes Licht fürs Mannschaftstraining. Die Absprengungsfraktur im Gelenk sei soweit verheilt, dass Karabatic wieder unter Wettkampfbedingungen spielen könne, erklärte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Beim Pokalsieg in Ahlen verzichteten die Kieler noch auf ihr Rückraum-Ass. "In Gummersbach", so Brandecker, "sollte es aber für ein oder zwei längere Einsatzzeiten reichen."

Auch ohne den aktuellen Welthandballer sammelten die "Zebras" 9:1 Punkte und belegen Rang vier. Dennoch ist Trainer Alfred Gislason sehr froh über die zusätzliche Alternative. "Bei Nikolas Fähigkeiten haben wir ganz andere Möglichkeiten." So stieg der deutsche Meister gestern Abend in Hamburg mit komplettem Kader in das Flugzeug mit Ziel Köln. Sorge bereitet nur die Muskelverhärtung in der linken Wade von Linksaußen Henrik Lundström: Einsatz fraglich.

34-mal gewannen die Kieler ihre Bundesliga-Duelle gegen den "ewigen Rivalen", 32-mal zog man den Kürzeren, zweimal teilte man sich die Punkte. Auch in der "großen Wertung" hat der THW den ehemaligen Rekordmeister Gummersbach (zwölf Titel) mit 14 Meisterschaften überflügelt. Zuletzt schnappten die "Zebras" ihrem heutigen Kontrahenten sogar den Trainer weg. Nach der Trennung von Noka Serdarusic sorgte die Last-Minute-Verpflichtung von Alfred Gislason für kräftigen Wirbel. Rund 700 000 Euro Ablöse für den Isländer ließen bei den finanziell chronisch klammen Gummersbachern aber bald Ruhe einkehren.

Auf Gislason folgte der Kroate Sead Hasanefendic, im September 60 Jahre geworden, und feierte sein VfL-Comeback. Die Personalplanungen erledigte noch der Vorgänger. Zwar mussten die Westdeutschen ihren Torgaranten Gudjon Valur Sigurdsson, den vielleicht weltbesten Linksaußen, Richtung Mannheim ziehen lassen, füllten ihren Kader aber mit starken Leuten auf. Unter anderen mit dem Kieler Publikumsliebling Viktor Szilagyi. Der Österreicher ist neben Roman Pungartnik und Adrian Wagner dritter aktueller VfL-Spieler mit THW-Vergangenheit. Eine weitere Gemeinsamkeit in der Story der beiden Dinos, die heute aber spätestens mit dem Anpfiff beiseite geräumt wird.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2008)

 


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  • NDR-Logo TV: NDR, Sa., ab 17.00 Uhr: liga 1 handball u.a. mit VfL Gummersbach - THW Kiel

  • HBL.TV-Logo TV: hbl.tv, Sa. ab 22.20 Uhr: VfL Gummersbach - THW Kiel (zeitversetzte Ausstrahlung in voller Länge)

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen VfL Gummersbach - THW Kiel
    (Einblendungen um 15.00, 15.20, 15.30, 15.40, 16.00, 16.20 und in der Schlussphase, Kommentator vor Ort ist Norman Nawe)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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