09./10.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 10.03.2008 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Spielbericht, THW-Splitter, weitere Stimmen, Spielbericht, Fotos ergänzt... |
Jubel beim THW: Die zwei Punkte bleiben in Kiel. |
Marcus Ahlm traf sechs Mal. |
Nikola Karabatic (12/4 Tore) wird von Sverre Andre Jakobsson festgemacht. Im Hintergrund VfL-Keeper Goran Stojanovic. |
Noka Serdarusic versuchte es mittlerweile mit einer 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Dominik Klein, Gummersbach schaffte dennoch wieder den Ausgleich, weil Ilic sich nach einer Omeyer-Parade den Abpraller schnappte und weil Roman Pungartnik nach einem Pfostenkracher Jichas am schnellsten schaltete. Das Spiel blieb also somit bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit ausgeglichen: Karabatic legte vor, der VfL nach. Als Kenneth Klev mit einem Rückraumwurf Thierry Omeyer tunnelte, kam kurz vor dem Pausenpfiff Mattias Andersson ins Kieler Tor - ein guter Schachzug von Serdarusic. Denn nachdem Kim Andersson mit einer unglaublichen 116km/h-Fackel das 17:16 gelang, hielt sein Namensvetter einen Wurf von Pungartnik - und Karabatic machte mit seinem bereits zehnten Treffer mit dem Halbzeitpfiff die etwas glückliche Zwei-Tore-Führung perfekt.
Robert Gunnarsson war mit acht Toren bester VfL-Schütze. |
Filip Jicha sorgte in einer schwierigen Phase für wichtige Tore. |
Und der THW, insbesondere die "Schweden-Connection", legte sogar noch nach: Die Achse Lövgren/Ahlm funktionierte zweimal, besonders der Treffer zum 25:22 nach einem One-Touch-Pass des Mittelmanns sorgte für ein begeistertes Raunen. Zudem setzte Kim Andersson zwei Würfe unnachahmlich in das nun von Nandor Fazekas gehütete Tor - 26:22, alles schien endlich den für die Kieler Fans gewohnten Gang zu nehmen.
Momir Ilic wird von Kim Andersson attackiert. |
(Sascha Krokowski)
Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten,
die THW-Splitter der KN und den
KN-Bericht über Adrian Wagner.
So schwer hatten wir das nicht erwartet, das temporeiche gute Spiel hat wirklich Nerven gekostet. Wir haben gut begonnen, Stojanovic hat aber bis zur 12. Minute acht einhundertprozentige Chancen vereitelt, das hat einigen meiner Jungs den Nerv gezogen. Und wenn die Nerven nicht mehr mitspielen, macht man Fehler. Wir haben diese Fehler bei der Schnellen Mitte und den Tempogegenstößen gemacht und Gummersbach dadurch viele Bälle geschenkt. Ich denke aber, wenn man unsere Chancen betrachtet, hat Gummersbach heute doch auch Glück gehabt.Ich drücke dem VfL immer die Daumen, weil ich mit Alfred Gislason sehr gut klar komme. Und wenn Gummersbach Ciudad Real aus der Champions League schmeißt, haben wir bessere Chancen. (lacht)
In Anbetracht des Dauerstresses, dem beide Mannschaften ausgesetzt sind, haben wir heute ein gutes Spiel gesehen. Wir wollten überraschen - und das ist uns teilweise gelungen. Wir hatten ein sehr gutes Rückzugsverhalten und auch mit der Deckung bin ich zufrieden - Klev und Zakharov haben eine gute Partie gezeigt.Deshalb war das Spiel bis zum Ende hin offen, letztlich hatten wir aber in der entscheidenden Phase in der zweiten Halbzeit nicht das Glück, um ausreichend Tore zu machen. Kiel hat dann mit mehr Routine das Spiel gedreht und gewonnen. Mal sehen, ob es Mittwoch besser läuft. Ich drücke dem THW Kiel die Daumen für einen Champions-League-Sieg, damit Deutschland in der Nationenwertung wieder viele Punkte bekommt. Wir haben zwar selber noch Chancen, aber Kiel hat die besseren. Sollten wir weiter kommen, drücke ich dem THW dann lieber nicht mehr die Daumen! (lacht)
Wir haben ein gutklassiges und kampfbetontes Spiel gesehen, bei dem wir beim 19:21 den größeren Willen gezeigt und das größere Engagement bewiesen haben. Über den Kampf sind wir wieder ins Spiel zurück gekommen und ich bin froh, dass wir beide Punkte behalten haben. So kann es weiter gehen!
Das heute war ganz ordentlich von uns. Allerdings gab es viele Fehler auf beiden Seiten, dennoch hat der THW die wichtigste Phase des Spiels beherrscht. Man hat aber schon gesehen: Angesichts der Doppelbelastung waren die Spieler nicht unbedingt frisch.
Man kann hier innerhalb von fünf Minuten verlieren, wir aber haben heute hinbekommen, das Spiel bis in die letzten Minuten offen zu halten, aber am Ende fehlte uns der Big Point.Für uns ist es eine sehr schwere Woche [Anm.: Spiele in Ciudad Real und Hamburg folgen]. Wir haben heute gezeigt, dass wir auch auswärts gegen die momentan weltbeste Mannschaft mithalten können. Das wollen wir auch gegen Ciudad Real und Hamburg zeigen.
Gummersbach hat eine gute Mannschaft und hat im letzten Jahr hier beide Punkte geholt. Wir wussten, die kommen mit voller Kraft. Unsere Mannschaft hat gut gespielt und wir sind weiterhin Erster. Nun folgt ein wichtiges Spiel in der Champions League.[Zur Vorbereitung gegen Leon:]
Morgen spielen wir ein wenig Fußball, Dienstag folgt dann Taktik.
Wir sind in der heißesten Phase der Saison, das merken wir auch an der Ansprache unseres Trainers. Die ist jetzt eine ganz andere. Wir können die Spiele bis zum Saisonende zählen, da hängt sich jeder noch einmal richtig rein. So wie heute. Als Stojanovic die ersten Bälle gehalten hat, habe ich schon daran gedacht, dass der wohl ausgerechnet in Kiel immer seinen Glückstag erwischt.
Es war ein richtig hartes Stück Arbeit. Sie hatten sich gut auf uns vorbereitet, letztlich haben Kleinigkeiten entschieden. Wichtig war nur, dass die Punkte in Kiel geblieben sind. Wie, das spielt keine Rolle. Jetzt freuen wir uns auf Leon. Mit den Spaniern haben wir noch eine Rechnung offen.
Es ist nicht schlimm, in Kiel zu verlieren. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, Karabatic zu stoppen und leichte Fehler gemacht, als das Spiel auf der Kippe stand. Schade. Meistens hat man in Kiel keine Chance. So ein Tag war das heute aber nicht.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Kim Andersson.
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2008:
Die Gäste, die auf Mittelmann Oleg Kuleschow und Rechtsaußen Verdran Zrnic (beide verletzt) verzichten mussten, zeigten über weite Strecken den besseren Handball und führten in der 38. Minute nicht unverdient mit 21:19. Die Kieler kämpften zwar wie die Löwen, ließen aber in spielerischer Hinsicht viele Wünsche offen. So kassierten sie in der ersten Halbzeit vier Tore in Unterzahl, Schlussmann Thierry Omeyer fand hinter einer brüchigen Deckung nicht zur gewohnten Form und im Angriff bekam das Team von Noka Serdarusic die Nerven nicht in den Griff. Immer wieder scheiterten die "Zebras" an VfL-Keeper Goran Stojanovic, der mit seinen Paraden unangenehme Erinnerungen weckte. Im September 2006 hatten die Oberbergischen bei ihrem letzten Gastspiel an der Förde die Kieler Festung gestürmt (39:37), der überragende Stojanovic hielt damals 22 Bälle.
Diesmal zeichnete sich ein ähnliches Drehbuch ab. Einzig Karabatic war es zu verdanken, dass die Hausherren mit einer schmeichelhaften Zwei-Tore-Führung in die Kabine entlassen wurden. Bezeichnend der letzte Treffer in der ersten Halbzeit, als Filip Jicha, dem im Angriff bis dato ebenfalls nichts gelingen wollte, drei Sekunden vor dem Abpfiff den Ball an Karabatic weiterreichte. Der Franzose sollte es richten und der 23-Jährige traf mit Wucht zum 18:16. Doch die Gäste blieben unbeeindruckt.
21:19 für Gummersbach in der 38. Minute. Spätestens in diesem Augenblick begann der zwölffache Meister an die Sensation zu glauben. Mit geballten Fäusten bejubelten die Rot-Weißen jede gelungene Abwehraktion, feuerten die Kollegen lautstark an, klopften die Schultern ihrer Nebenleute weich - Kiel wankte. Doch dann fasste sich Filip Jicha ein Herz und schmetterte aus zehn Metern den Ball in den Winkel. Sekunden später glich der Tscheche aus, dann traf Dominik Klein mit einem wunderschönen Heber zum 22:21. Die Halle bebte, der THW war zurück im Spiel. Auch, weil ein guter Mattias Andersson für Omeyer gekommen war und die Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit Klein als Spitze ("ich habe mich in dieser Rolle heute gut gefühlt") wirkte.
Allerdings konnte auch eine Vier-Tore-Führung (26:22/48.) die flatternden Nerven der Hausherren nicht beruhigen. Hilflos musste Serdarusic, der so emotional wie selten an der Seitenlinie auf und ab raste, Szenen erleben, die einen Trainer innerhalb von Sekunden um Jahre altern lassen. Da vergab Jicha freistehend das 28:25, als er am eingewechselten Nandor Fazekas scheiterte. Wenige Augenblicke später stürzte Klein das Gros der 10 250 Zuschauer in einen emotionalen Strudel, als er bei einem Tempogegenstoß ebenfalls in dem ungarischen Nationaltorhüter seinen Meister fand. Der Weltmeister sorgte mit seinem Kunstwurf im Unterzahl zum 30:27 aber auch für ein kollektives Aufatmen unter den Fans, deren Unterstützung die "Zebras" bereits in drei Tagen wieder benötigen werden. Dann, wenn der spanische Spitzenklub Ademar Leon und der THW Kiel den Halbfinalisten in der Champions League unter sich ausspielen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2008:
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2008)
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