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06./07.11.2007 - Letzte Aktualisierung: 07.11.2007 Bundesliga

THW verliert Spitzenspiel gegen HSV Hamburg in letzter Sekunde

Bundesliga, 12. Spieltag: 06.11.2007, Di., 20.15: THW Kiel - HSV Hamburg: 30:31 (16:15)
Update #4 (Foto-Update) Fotos, KN-Spielbericht, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt...

Der Moment der Entscheidung: Yoon dreht nach dem finalen Treffer jubelnd ab.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der Moment der Entscheidung: Yoon dreht nach dem finalen Treffer jubelnd ab.
Nach 426 Tagen hat es den THW Kiel ausgerechnet im Spitzenspiel der TOYOTA Handball-Bundesliga wieder einmal auf heimischem Terrain erwischt: Gegen den nun nach Minuspunkten führenden HSV Hamburg verloren die Zebras nicht unverdient mit 30:31 (16:15). Dabei scheiterten die Kieler vor allem im Angriff an Unkonzentriertheiten und immer wieder auch an Torhüter Johannes Bitter, der mit insgesamt 19 gehaltenen Bällen, davon vier Siebenmeter, genauso zum HSV-Matchwinner avancierte wie Kyung-Shin Yoon mit 11/6 Toren. Yoon war es auch, der zwei Sekunden vor dem Abpfiff den 31:30-Siegtreffer für die Hamburger erzielte. Auf Kieler Seite traf Karabatic neunmal.
Überraschung: Noka Serdarusic schickte Börge Lund auf die Spielmacherposition.
Klicken Sie zum Vergrößern! Überraschung: Noka Serdarusic schickte Börge Lund auf die Spielmacherposition.
Ein ungewöhnlicher Abend in der Ostseehalle sollte es werden, der mit dem Sturz von Dimitri Torgowanow bei der Einlaufzeremonie begann, seine Fortsetzung mit dem Beinahe-Knockout von HSV-Torhüter Johannes Bitter durch einen Yoon-Wurf während der Halbzeitpause seine Fortsetzung nahm und am Ende nach zwischenzeitlich klarer Führung der Hamburger noch dramatisch wurde, ehe sich nach Yoons finalem Wurf die Hansestädter in einer großen Jubeltraube über die nicht herausragende, aber dennoch starke Leistung und den ersten Sieg in der Ostseehalle überhaupt freuten.

Dazwischen lagen sechzig nicht immer hochklassige, aber stets spannende Minuten, die die lautstarken Fans in der Ostseehalle durch ein Wechselbad der Gefühle schickten. Überraschend hatte der THW mit Börge Lund auf der Mittelposition begonnen; überraschend auch Kim Andersson, der sich vor dem Spiel nach seiner Verletzungspause zurück meldete. Mit zwar beinahe komplettem, aber nicht eingespieltem Kader trafen die Kieler auf Hamburger, die wenig Überraschendes zu bieten hatten - gewohnt kompromisslos immer am Rand zur Grenze der Unfairness in der Abwehr, mit klugen Pässen auf den emsig rackernden Bertrand Gille am Kreis und ansonsten mit einem dominanten Rückraum. Ärgerlich für die Kieler zudem, dass sich Johannes Bitter schon früh zu einer wahren Galaform aufschwang - und bereits in der ersten Hälfte auf insgesamt zwölf Paraden kam.

Musste viel einstecken: Nikola Karabatic.
Klicken Sie zum Vergrößern! Musste viel einstecken: Nikola Karabatic.
Dass der THW nicht frühzeitig in Rückstand geriet, war einem Mann zu verdanken, der erst vor vier Tagen sein Comeback nach einer langen Verletzungspause feierte: Nikola Karabatic. Er brachte dem Kieler Spiel Emotionen, überwand die "Wand" Bitter mit knallharten Würfen und führte von der Halblinken Position aus Regie. Einzig in der Abwehr, die die Hamburger zu sehr gewähren ließ, merkte man Karabatic zunächst seine lange Pause an. Bezeichnend für Karabatics Willen die 18. Minute, in der Yoon sich an seinen Hals hängte, Karabatic aber trotzdem zum 11:11 traf. Das Spitzenspiel begann beinahe noch einmal von vorn - nur Johannes Bitter war längst warm geschossen worden. Trotzdem: Der THW konnte kurz vor der Halbzeit nach Lövgrens im Nachwurf verwandelten Siebenmeter und Ahlms tollen Treffer zum 16:14 erstmals mit zwei Toren in Führung gehen, Bertrand Gille aber noch vor dem Pausenpiff auf einen Treffer verkürzen.

Pascal Hens' Fehlwürfe waren es, die den THW Kiel nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Yoon wieder in die
Kyung-Shin Yoon war nicht zu stoppen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kyung-Shin Yoon war nicht zu stoppen.
Spur brachten - gleich dreimal setzte er das Leder neben oder über den Kasten des bis dato recht blassen Omeyer, Karabatic und Pajovic nutzten dies zum 18:16. Was folgte, waren die ersten wirklich "schwarzen Minuten" der Kieler: Drei Minuten lang reihten sich im Angriff technische Fehler aneinander, die der HSV konsequent ausnutzte. Aus dem 16:18 machten die Hansestädter in diesen drei Minuten eine eigene Zwei-Tore-Führung, ehe Kavticnik mit einem der nur drei direkt verwandelten Siebenmeter den Lauf des HSV stoppen konnte. Immer wieder taten sich aber Lücken in der THW-Abwehr auf, die Gille, Hens und Yoon konsequent sahen und nutzten - nach 42 Minuten machte Omeyer einigermaßen genervt Platz für Mattias Andersson im Tor des THW, doch viel ausrichten konnte auch er nicht.

Die sieben Treffer von Marcus Ahlm reichten nicht.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die sieben Treffer von Marcus Ahlm reichten nicht.
Ein Hens-Doppelschlag zum 23:25 (46.) konnten die Zebras noch durch einen "eingedrehten" Lund-Tempogegenstoß und einen erfolgreichen Kavticnik-Konter egalisieren, ehe Gille, Yoon mit seinem sechsten verwandelten Siebenmeter und Jansen den THW beim 25:29 an den Boden brachten - auch weil Karabatic in dieser Phase noch mehr zum Alleinunterhalter im Angriff mutieren musste und sich nun in einigen unglücklichen Aktionen auch seine lange Pause bemerkbar machte. Da auf der anderen Seite aber der inzwischen in den Kasten zurückgekehrte Omeyer die Freude an Paraden wiederentdeckt zu haben schien, drohte den Hamburgern wieder einmal die Angst vorm Gewinnen die Beine und Arme zu lähmen: Obwohl die Kieler weiterhin viele Fehler produzierten, nutzte der HSV die ihm sich nun bietenden Möglichkeiten nicht mehr. Acht Minuten blieben die Hamburger ohne Torerfolg, urplötzlich war der THW Kiel wieder im Spiel. Und wären in diesen acht Minuten bei etwas mehr Konzentration im Angriff mehr als nur die vier erzielten Treffer heraus gesprungen - der HSV wäre wohl einmal mehr mit leeren Händen nach Hause gefahren.

Grenzenloser Hamburger Jubel nach dem Schlusspfiff.
Klicken Sie zum Vergrößern! Grenzenloser Hamburger Jubel nach dem Schlusspfiff.
Indes: Der THW nutzte weiterhin seine Chancen nicht konsequent, die Hamburger fighteten sich auch nach dem mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbaren Lattenunterkanten-Kracher von Pajovic zum 29:29 (59.) zurück in die Partie, die nun an Dramatik kaum mehr zu überbieten war. Hens traf zum 30:29 für die Hamburger, der starke Ahlm 46 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich - die Ostseehalle glich einem Tollhaus, das zur Salzsäule erstarrte, als der HSV seinen letzten Angriff klug ausspielte, Yoon in Wurfposition brachte und der zwei Sekunden vor dem Ende mit seinem elften Treffer die Jubelarien der Hamburger auslöste.

Durch den Erfolg zogen die Hamburger (19:3 Punkte) nach Minuspunkten am THW Kiel (20:4) vorbei. Für die THW-Recken gilt es nun, die Niederlage zu analysieren - und möglichst bald abzuhaken, denn bereits am Mittwoch Mittag startet vom Hamburger Flughafen aus der Flieger nach Stockholm. Dort wartet am Donnerstag ab 19.30 Uhr - und damit nur knapp 46 Stunden nach Abpfiff der Bundesliga-Spitzenpartie, Staffan Olssons Hammarby IF im wohl vorentscheidenden Champions-League-Spiel um den Einzug in die Hauptrunde.

(Christian Robohm)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

HSV-Trainer Martin Schwalb:
Meine Spieler haben die Partie mit voller Intensität gespielt, das war eines Spitzenspiels würdig. Die Jungs haben sich den Sieg mit einem tollen Spiel und einer hervorragenden Torhüterleistung redlich verdient.
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Glückwunsch an Hamburg, der Sieg war vollkommen verdient. Wir sind heute mit der Abwehr des HSV nicht klargekommen und haben es andauernd mit der Brechstange versucht - so kann man solch ein Spiel nicht spielen. Nikola wollte es nach seiner langen Pause unbedingt wissen, auch er hat es immer mit der Brechstange versucht. Wir haben 60 Minuten lang mit viel Herz aber mit wenig Verstand gespielt. Zudem war Johannes Bitter klar der bessere Mann im Tor.

Wir haben zwar das Spiel verloren, aber nicht die Meisterschaft. Wir werden aus dieser Niederlage unsere Lehren ziehen und uns auf das Rückspiel in Hamburg genauestens vorbereiten.

[auf die Frage, ob die Niederlage Auswirkungen auf die Motivation für das nächste Spiel hat:]
Das hat keine Auswirkungen. Die Mannschaft ist selbst motiviert, wenn es gegen die schlechteste Mannschaft der Liga geht. Da muss man sich bei meiner Mannschaft keine Gedanken machen.

HSV-Sportdirektor Christian Fitzek:
Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben zwar mit dem Sieg heute die Meisterschaft nicht entschieden, denn die Saison ist noch lang. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch in Spitzenspielen bestehen kann.
THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker:
An erster Stelle erstmal einen Glückwunsch an den HSV. Die Abwehrreihen haben heute das Spiel dominiert, es war eine sehr intensiv geführte Partie. Wenn man - wie wir heute - so viele Fehler macht, hat man den Sieg auch nicht verdient. Die vier Mannschaften, die momentan in der Bundesliga vorne stehen, können sich alle berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Es ist noch nichts verloren, außer das Spiel heute.
Stefan Lövgren gegenüber den KN:
Keiner von uns hatte heute einen guten Tag. Ich bin sehr sauer - wir wollten gewinnen. Die Ursachen? Die Siebenmeter sind eine. Außerdem haben wir nie unser Spiel gefunden. So hatten wir es nicht verdient, zu gewinnen.
Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute. Diese Niederlage tut weh.
Kyung-Shin Yoon gegenüber den KN:
Wir haben heute offensiv in einer 3:3-Formation gedeckt, das war clever, der Schlüssel zum Sieg. Das Publikum in der Ostseehalle ist fantastisch. Ich bin überglücklich. Für die Siebenmeter hatte ich die Torhüter lange auf Video studiert.
Bertrand Gille gegenüber den KN:
Die Intensität war hoch, der Unterschied minimal. Es war wie ein internationales Spiel. Aber für die Meisterschaft bedeutet das nichts.
Torsten Jansen gegenüber den KN:
In Kiel zu gewinnen, ist nicht alltäglich. Die Rückfahrt? Das wird ein nettes Stündchen.

Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Nikola Karabatic.

12. Spieltag: 06.11.07, Di., 20.15: THW Kiel - HSV Hamburg: 30:31 (16:15)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-42., 51.-60. und 1 Siebenmeter, 15 Paraden) , M. Andersson (42.-51. und 1 Siebenmeter, 1 Parade); Lund (2), Kim Andersson, Lundström, Kavticnik (5/1), Pajovic (2), Anic (n.e.), Lövgren (2/1), Ahlm (7), Szilagyi (n.e.), Zeitz (1), Karabatic (9/1), Klein (2); Trainer: Serdarusic
Logo HSV Hamburg:
Bitter (1.-60., 19 Paraden), Sandström (n.e.); Schröder, Jansen (3), Ursic (1), Flohr, Souza, Schult, M. Jurecki, Torgowanow, B. Gille (4), G. Gille (5), Lijewski (1), Lindberg (1), Hens (5), Yoon (11/6); Trainer: Schwalb
Schiedsrichter:
Frank Lemme / Bernd Ullrich (beide Magdeburg)
Zeitstrafen:
THW: 4 (2x Karabatic (18.,33.), Pajovic (25.), Kavticnik (49.));
HSV: 7 (2x Jansen (7., 40.), 2x B. Gille (8., 53.), Schröder (17.), 2x G. Gille (26., 59.))
Siebenmeter:
THW: 9/3 (Kavticnik an die Latte, verwandelt Nachwurf (7.), Bitter hält Karabatic (8.), 2x Lövgren (17., 30., verwandelt den Nachwurf), Kavticnik (40.), Karabatic an die Latte (52.));
HSV: 6/6
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0 (2.), 1:1 (3.), 1:2 (4.), 2:2 (5.), 2:3 (6.), 3:3 (7.), 3:4 (8.), 4:4 (9.), 4:5 (10.), 5:4 (10.), 5:5 (11.), 6:5 (13.), 6:6 (14.), 7:6 (14.), 7:7 (15.), 8:7 (15.), 8:8 (16.), 8:9 (16.), 8:10 (17.), 9:10 (17.), 9:11 (18.), 10:11 (21.), 11:11 (22.), 12:12 (24.), 13:12 (24.), 13:13 (25.), 14:13 (26.), 14:14 (29.), 15:14 (29.), 16:14 (30.), 16:15 (30.), 16:15;
2. Hz.: 16:16 (31.), 17:16 (32.), 18:16 (33.), 18:17 (33.), 18:18 (34.), 18:19 (35.), 18:20 (36.), 19:20 (37.), 20:20 (39.), 20:21 (40.), 20:22 (41.), 21:23 (42.), 22:23 (43.), 23:23 (44.), 23:24 (45.), 23:25 (46.), 24:25 (47.), 25:25 (48.), 25:26 (49.), 25:27 (49.), 25:28 (50.), 25:29 (51.), 26:29 (53.), 27:29 (56.), 28:29 (57.), 29:29 (59.), 29:30 (59.), 30:30 (60.), 30:31.
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2007:

Yoon reißt den THW vom Thron

HSV Hamburg siegt in der Ostseehalle 31:30
Der THW Kiel und Nikola Karabatic am Boden: Der HSV gewinnt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der THW Kiel und Nikola Karabatic am Boden: Der HSV gewinnt.
Kiel - Als sich Kyung-Shin-Yoon den Ball schnappte, stand es 30:30, die Ostseehalle kochte nach einem intensiven Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga und es waren noch drei Sekunden zu spielen. Der Südkoreaner, elffacher Torschütze des bärenstarken HSV Hamburg knallte den Ball in die linke Ecke. Für Thierry Omeyer, Torhüter des THW Kiel unhaltbar - 30:31. Aus.

Während die Hamburger sich gestern am späten Abend wie kleine Jungs auf der Platte kugelten und ihren überragenden Torhüter Johannes Bitter herzten, herrschte in den Kreisen des Rekordmeisters blankes Entsetzen. Seit dem 6. September 2006 hatten die "Zebras" zu Hause nicht mehr verloren. 29 Pflichtspiele in Folge. Ein Sieg gegen den Nordrivalen, und der Meister hätte drei Punkte Vorsprung auf seine Verfolger gehabt. Hätte. "Wenn wir in Kiel gewinnen, wird die Liga aufhorchen", hatte Hamburgs Weltmeister Pascal Hens zuvor angekündigt. Geglaubt hatte kaum jemand daran.

Doch die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie gewillt waren, erstmals in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte die Burg des Meisters zu stürmen. In zwei Dreierreihen schotten Bertrand Gille & Co im Stile einer Ringer-Riege den eigenen Torkreis ab. Und wenn tatsächlich ein "Zebra" den Spießrutenlauf erfolgreich beendete, stand mit Bitter ein 2,04-Meter-Hüne zwischen den Pfosten, der sich zur Idealform eines Torhüteres verdichtete - zur Wand. Sechs Siebenmeter hielt der 25-Jährige, der zu Saisonbeginn vom SC Magdeburg in die Hansestadt gewechselt war. Offensichtlich geblendet von seinem quietschgelben Pulli scheiterten Vid Kavticnik, Stefan Lövgren und Nikola Karabatic im munteren Wechselspiel an ihm. Überhaupt Karabatic. Der übermotivierte Franzose wollte es im Alleingang richten. Im Stile eines Panzerknackers wühlte sich der 23-Jährige durch die HSV-Abwehr. Immer einen Arm am Hals, eine Hand am Kopf. Am Ende lag Kiels Nummer "22" stets gefällt am Boden. Neun Tore, zehn Fehlwürfe. Zu viel, um Hamburg zu besiegen.

Doch auch seine Kollegen wirkten ratlos. THW-Trainer Noka Serdarusic hatte mit einer 5:1-Deckung begonnen. Dominik Klein sollte den wurfgewaltigen Hens aus dem Spiel nehmen. Doch die Taktik ging nicht auf. Zu passiv schauten die Kieler zu, wie ihnen die Bälle um die Ohren flogen. Pech für den THW, dass der sonst so zuverlässige Omeyer keinen guten Tag erwischte. Mattias Andersson löste ihn in der zweiten Halbzeit für zehn Minuten ab, kam aber auch nicht in Schwung.

Mit 25:29 lagen die Hausherren zehn Minuten vor dem Abpfiff schon zurück, als Karabatic einen Siebenmeter als Heber an den Pfosten setzte. Die Vorentscheidung schien gefallen, doch der starke Marcus Ahlm, Kavticnik, Karabatic und Ales Pajovic, dessen mächtiger Wurf von der Latte abprallte und knapp hinter der Linie einschlug, brachten Kiel wieder auf 29:29 heran. Dann traf Hens, für den sich das Publikum nicht erwärmen konnte. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte er sich nach einem Zusammenprall mit Börge Lund den rechten Problemknöchel umgeknickt und war humpelnd von der Platte geschlichen. Als nach Wiederanpfiff wie ein junges Reh über das Parkett hüpfte, hatten die THW-Fans genug. Jedes Tor des 27-Jährigen wurde mit Pfiffen begleitet. Auch sein fünftes zum 29:30. Dann glich Ahlm zum 30:30 aus. Unentschieden. Es wäre verdient gewesen, denn gekämpft hatte das Team von Noka Serdarusic, der am Ende seinen letzten Trumpf zog: Kim Andersson, der wegen eines Bänderrisses vier Wochen pausieren musste, gab sein Comeback. Es half nichts. Als die Uhr 59 Minuten und 57 Sekunden anzeigte, schnappte sich Yoon den Ball..

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2007)


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