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04./06.11.2007 - Letzte Aktualisierung: 06.11.2007 Bundesliga

Topspiel am Dienstag: THW empfängt den HSV Hamburg

DSF überträgt live aus der ausverkauften Ostseehalle

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des HSV Hamburg.
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Es ist angerichtet: Am kommenden Dienstag empfängt der THW Kiel den Tabellendritten HSV Hamburg zum Knaller des 12. TOYOTA Handball-Bundesliga-Spieltages. Die Kieler, durch das klare 42:25 in Lübbecke und die Rückkehr der beiden Langezeitverletzten Christian Zeitz und Nikola Karabatic mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet, treffen ab 20.15 Uhr in der natürlich restlos ausverkauften Ostseehalle auf Hanseaten, die in diesem Jahr offensiv mit ihrer Rolle des THW-Jägers umgehen. Ob die Zebras die Festung Ostseehalle auch mithilfe ihrer Fans gegen den stürmischen HSV verteidigen können, kann man ab 20 Uhr live im DSF verfolgen.
Das Versteckspiel hat ein Ende: "Wir wollen in dieser Saison Meister werden und 2010 die Champions League gewinnen", formulierte HSV-Präsident Andreas Rudolph vor der Spielzeit die Ziele der Hansestädter. Ein längst überfälliges Bekenntnis zur eigenen Stärke in der Elbmetropole. Hatte man sich in der vergangenen Saison noch den einen oder anderen Rüffel wegen der zur Schau getragenen Demut gegenüber dem THW Kiel eingefangen, so gibt man sich an der Alster in dieser Saison selbstbewusster denn je.

Ein Verstecken vor den eigenen Zielen wäre aber auch kaum noch möglich gewesen - zu offensichtlich sind die Ansprüche der Hamburger, schon 2007/2008 mächtig am Stuhl des THW Kiel zu sägen. Mit einem Etat von 6,3 Millionen Euro, der dem der Zebras nahezu identisch ist, greift man beim HSV nach den Sternen - und hat dafür den Kader, mit dem man sich in der vergangenen Spielzeit nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses dem THW in
Rechtsaußen mit Torgarantie: Hans Lindberg.
Rechtsaußen mit Torgarantie: Hans Lindberg.
der Meisterschaft geschlagen geben musste, noch einmal verstärkt. Für den Torwart-"Oldie" und Ex-Zebra Goran Stojanovic, der mit 41 Jahren seine aktive Karriere beendete und in den HSV-Trainerstab wechselte, holte man mit Johannes Bitter vom SC Magdeburg einen Weltmeister, der trotz seiner jungen 25 Jahre bereits über 70 Länderspiele absolviert hat. Den zweiten ehemaligen Kieler in Diensten des HSV, Thomas Knorr, zog es als Trainer zum Regionalligisten VfL Bad Schwartau. Die entstandene Lücke neben dem französischen Nationalspieler Bertrand Gille schloss man frühzeitig mit der Verpflichtung vom 215-fachen russischen Auswahlspieler Dimitri Torgowanow von der SG Kronau/Östringen. Und auch das dritte ehemalige Zebra bei den Hamburgern ist Dienstag nicht mehr mit von der Partie: Roman Pungartnik bekam an der Elbe keinen neuen Vertrag, fortan trifft er im Westen der Republik für den VfL Gummersbach wie am Fließband. HSV-Trainer Martin Schwalb fand jenseits der deutsch-dänischen Grenze einen ebenso sympatischen, wie jungen und erfolgshungrigen Ersatz für Pungartnik: Hans Lindberg, 26 Jahre alt und immerhin schon 54-facher dänischer Nationalspieler, besetzt bei den Hamburgern die rechte Außenposition - mit Erfolg, denn momentan ist Lindberg mit 43 erzielten Bundesliga-Toren nach Pascal Hens (50) und Kyung-Shin Yoon (48) dritterfolgreichster Schütze des HSV. Seinen Platz im Paradestück der Hamburger finden muss indes noch Michal Jurecki, 23-jähriger Bruder des Magdeburger Rückraum-Shooters Bartosz Jurecki und aktueller Vize-Weltmeister, kämpft mit Pascal Hens und Bruno Souza um Spielanteile im linken Rückraum, ist in der offensiven Abwehr der Hamburger aber bereits eine feste Größe (siehe auch Gegnerkader HSV Hamburg).

Verlässt den HSV am Saisonende:  Kyung-Shin Yoon.
Klicken Sie zum Vergrößern! Verlässt den HSV am Saisonende: Kyung-Shin Yoon.
Vier hochkarätige Neuzugänge also, mit denen das Spiel der Hamburger noch variabler und unberechenbarer geworden ist. Trainer Martin Schwalb, der unlängst seinen Vertrag bei den Hansestädtern verlängerte, kann nach unruhigen Startjahren in der Elbmetropole inzwischen ruhiger am Aufbau und der Weiterentwicklung des Teams arbeiten - und hat dabei eine mehr als schlagkräftige Mannschaft geformt, die auch in Zukunft für Furore sorgen wird. Dies allerdings dann nicht mehr mit Bundesliga-Rekordtorschütze Yoon: Der 34-jährige Südkoreaner hat vor kurzem Rückkehr in seine Heimat nach dieser Saison bekannt gegeben.

Die Lücke, die der Shooter im rechten Rückraum riss, sorgt für Bewegung bei den Hamburgern und für Unruhe in der TOYOTA Handball-Bundesliga - der HSV braucht einen starken Ersatz und schaut sich natürlich zunächst einmal in der eigenen Liga um. Holger Glandorf von der HSG Nordhorn stand auf der Liste von Schwalb, der Nationalspieler zögerte allerdings ein wenig zu lang für einen Vertragsabschluss, die Hamburger nahmen Abstand von der Verpflichtung. Glaubt man Kennern der Handball-Szene, so geschah dies durchaus mit Kalkül, denn das Interesse der Hamburger an Marcin Lijewski von der SG Flensburg-Handewitt sei noch ein wenig höher einzuschätzen. Käme es zum Wechsel des Flensburgers an die Elbe, so würde Marcin mit seinem jüngeren Bruder Krzysztof, der bereits beim HSV unter Vertrag steht, das einzige Bruderpaar auf einer Position der TOYOTA Handball-Bundesliga bilden.

Krzysztof Lijewski: Spielt er bald gemeinsam mit seinem Bruder Marcin in Hamburg?
Klicken Sie zum Vergrößern! Krzysztof Lijewski: Spielt er bald gemeinsam mit seinem Bruder Marcin in Hamburg?
Doch das ist alles Zukunftsmusik, aktuell treffen Dienstag zwei absolute Topfavoriten auf die Meisterschaft aufeinander, die sich bisher auch in der Champions League schadlos hielten. Nach der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr nimmt der HSV Hamburg erneut eine Favoritenrolle ein. Punktuell mit namhaften Akteuren verstärkt, erinnerten sich die Hamburger früh an die hauchdünn durch das schlechtere Torverhältnis vergebene Meisterchance im letzten Jahr - und pflügten souverän und torhungrig durch das Feld der TOYOTA Handball-Bundesliga. Zwei Siege mit mehr als zehn Toren zum Saisonstart, dann die grandiose erste Hälfte beim SC Magdeburg, in der man die Gastgeber beim 19:9 vorführte, die Liga schien dem HSV nicht gewachsen. Dann ein kurzer Einbruch bei den Hanseaten: Gegen die Rhein-Neckar-Löwen lange es in heimischer Halle nur zu einem Unentschieden, in Minden kam man mehr schlecht als recht zu einem Vier-Tore-Sieg. Im Heimspiel gegen Flensburg folgte dann die erste Niederlage - die beim 32:33 allerdings recht unglücklich ausfiel. Doch die Belastungen durch die Teilnahme an drei Wettbewerben hinterließen auch beim HSV Spuren, der in Balingen einem Fünf-Tore-Rückstand hinterher laufen musste, am Ende aber dennoch gewann (siehe auch Gegnerkurve HSV Hamburg). So ist der HSV mit nur drei Minuspunkten aktuell neben der SG Flensburg-Handewitt der erste Verfolger der bisher nur einmal sieglosen Kieler (siehe auch Tabelle).

Wieselflinker Linksaußen: Nationalspieler Torsten Jansen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wieselflinker Linksaußen: Nationalspieler Torsten Jansen.
Mit zwei Kantersiegen stimmten sich am Wochenende die beiden Top-Favoriten der TOYOTA Handball-Bundesliga auf das Spitzenspiel ein. Während der THW Kiel beim 42:25 so hoch wie nie zuvor in Lübbecke gewannen, strafte der HSV Hamburg beim 31:15 (15:5) TuSEM Essen ab. Im vergangenen Jahr gewann der THW in Hamburg klar mit E38:30, während in der Ostseehalle nur ein 33:33-Unentschieden heraus sprang. Und auch in diesem Jahr spielten die beiden Topklubs der Liga schon gegeneinander - allerdings auf europäischer Ebene. Im Halbfinale der Champions-Trophy gewann der THW nach einem wahren Krimi letztlich knapp mit 31:30. Beobachter wunderten sich dabei allerdings über die Aufstellung der Hanseaten, die nicht mit ihrer Top-7 begannen und den ersatzgeschwächten Kielern so den Sieg ermöglichten (siehe auch Gegnerdaten Hamburg). Auch die Zahlen besagen es: ein echtes Nordderby wartet, ohne Versteckspiel. HSV-Trainer Martin Schwalb blickt zuversichtlich voraus: "Nach dem Sieg gegen Essen gehen wir euphorisch in die neue Woche und freuen uns auf das Spiel am Dienstag in Kiel."

Die Schiedsrichter in der Ostseehalle sind Frank Lemme und Bernd Ullrich (beide Magdeburg).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.11.2007:

"Wir brauchen eine Hölle"

Handballmeister THW Kiel setzt im Nord-Derby gegen den HSV Hamburg auf das Publikum - DSF live dabei
Kiel - Vorhang auf für das Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga. Heute Abend empfängt Spitzenreiter THW Kiel (20:2 Punkte) den Dritten, den HSV Hamburg (17:3). Das Derby wird um 20.15 Uhr angepfiffen, das DSF überträgt ab 20 Uhr aus einer Ostseehalle, die aus allen Nähten platzen wird. Feiertag am 6. November .

"Wir brauchen eine richtige Hölle", setzt Nikola Karabatic im Duell der derzeit besten deutschen Teams auf die Fans. "Das Publikum muss uns helfen und Druck machen. Auf den Gegner und auf die Schiedsrichter." Der Franzose, der am Sonnabend beim 42:25-Sieg in Lübbecke sein Comeback nach vierwöchiger Verletzungspause gab, erinnert sich noch zu gut an das letzte Gastspiel der Hamburger ( 33:33). Direkt nach der WM in Deutschland mutierte das Nord-Derby im Februar 2007 zu einer kuscheligen Willkommensparty für die sechs Weltmeister auf beiden Seiten. "Da war die Stimmung komisch und das Spiel endete prompt mit einem Remis."

Der Franzose hat großen Respekt vor dem HSV, der seine fünf Auswärtsspiele in der Liga alle gewonnen hat. "Wir müssen Pascal Hens in den Griff bekommen. Von ihm geht die größte Gefahr aus. Klappt das, gewinnen wir." Im Februar schob der überragende Hens den THW mit elf Toren fast im Alleingang an den Abgrund. Karabatic, dessen rechte Augenbraue nach einem Ellenbogen-Check im Lübbecke-Spiel noch geschwollen ist, zweifelt nicht an einem Erfolg, mit dem der THW die Tabellenführung auf drei Punkte ausbauen könnte. "In Kiel darf niemand gewinnen." Zuletzt gelang es dem VfL Gummersbach, die Festung Ostseehalle zu stürmen. Am 6. September 2006. Mit 39:37. Vor 426 Tagen. Seitdem sind die "Zebras" in 29 Pflichtspielen in den eigenen vier Wänden unbesiegt. Gegen Hamburg verlor der THW zu Hause noch nie. Und auch der HSV-Vorläufer VfL Bad Schwartau, der vor der Saison 2002/2003 seine Lizenz an die Hamburger abtrat, konnte in Kiel nur ein einziges Mal gewinnen - am 6. November 1974, auf den Tag genau vor 33 Jahren.

Zahlen, die auch den Gegner entspannen. "Für uns ist es das leichteste Spiel des Jahres", meinte Weltmeister Hens. "Kiel ist der Favorit." Den 27-Jährigen setzte zuletzt sein lädiertes Sprunggelenk außer Gefecht. "Ich habe zwar Schmerzen. Aber das ist in diesem Spiel scheißegal."

Um den Anspruch von HSV-Boss Andreas Rudolph ("wir wollen Meister werden") umsetzen zu können, müsste das mit 15 Nationalspielern gespickte Starensemble mindestens einen Punkt entführen. Schließlich ließ der Vizemeister zu Hause gegen die Rhein-Neckar Löwen (28:28) und die SG Flensburg (32:33) bereits Federn. Daran will HSV-Trainer Martin Schwalb nicht denken, wenn er sich heute Nachmittag um halb fünf mit seinen Spielern treffen wird, um im Bus nach Kiel zu reisen. "Wir freuen uns einfach alle riesig. Das wird ein geiles Spiel." Auch die Rückkehr von Karabatic und Weltmeister Christian Zeitz in den Kader des Meisters begrüßt der 45-Jährige. "Wir wollen uns mit dem echten THW Kiel messen. Bei einem solchen Spiel sollten alle dabei sein." Ein Spiel, so Schwalb, bei dem das große Kribbeln schon beginnt, wenn man tags zuvor ins Bett geht.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 06.11.2007)

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  • DSF-Logo TV: DSF, Di., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - HSV Hamburg (live)
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Di., ab 20.15: Liveeinblendungen THW Kiel - HSV Hamburg
    (geplante Einblendungen um 20.30, 21.00, 21.30 und evtl. in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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