Aus den Kieler Nachrichten vom 04.10.2008:
Kiel - Bei Pressekonferenzen
nach Spielen der Champions League sitzen nicht wie gewohnt
die Manager neben ihren Trainern, sondern jeweils
ein Spieler. Sei es der Beste der Partie oder ein willkürlich
ausgewählter. Donnerstag Abend hatten gleich zwei
"Zebras" an der Seite von
Alfred Gislason Platz genommen:
Igor Anic, der wegen seiner
jugoslawischen Wurzeln als Dolmetscher für die mazedonischen
Gäste aushalf, und
Christian Zeitz.
Sechs Mal hatte Kiels Halbrechter
ins Skopje-Tor getroffen und war vom Publikum
gefeiert worden. Er freue sich, wenn die Fans ihm zur Seite
stünden, leistete er artig seinen Dank ab. Auf die Frage,
wie er mit der Ausbootung von Bundestrainer Heiner
Brand aus dem Nationalteam umgehe, zog
Zeitz seine Stirn
in Falten, räusperte sich und machte dann seinem Unmut
Luft. Heiner Brand habe die Tatsachen verdreht, sagte der
27-Jährige mit grimmigem Gesicht. "Ich muss das mal
klarstellen: Das war keine Absage von Brand, sondern
ich habe ihm noch in Peking gesagt, dass ich nicht mehr in
der Nationalmannschaft spielen will." Und der Grund?
Zwei Jahre sei er dauerverletzt gewesen, "trotzdem hat
man mich immer wieder überredet zu spielen. Dabei kam
ich einfach nicht in Tritt."
Zeitz sprach nicht darüber,
aber der Ärger über die ständige Kritik an seinen Auftritten
im DHB-Trikot sind sicher nicht spurlos an ihm vorüber
gegangen. "Andere sollen jetzt ihre Chance bekommen",
sagte er noch, "vielleicht der Großwallstädter
Michael Müller." Und: "Was danach kommt, muss man sehen."
Manager
Uwe Schwenker bestätigte gestern seinen
Linkshänder. "
Christian ist
gleich nach den
Olympischen Spielen zu mir gekommen und
hat mir erklärt, dass er Heiner gesagt hätte, nicht mehr in der
Nationalmannschaft spielen
zu wollen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.10.2008)